Bewertung
Barton, Beverly

Kiss and kill

Ein neues Spiel hat begonnen ...

Foto: "Kiss and Kill" von Beverly Barton
"Kiss and Kill" von Beverly Barton

Inhalt

Ein sadistischer Serienkiller entführt Frauen, die sich körperlich in Top-Form befinden, um sie in ein tödliches Jagdspiel zu verwickeln. Doch das reicht ihm noch nicht. Um den Reiz weiter zu erhöhen, nimmt er Kontakt zu der FBI-Agentin Nicole Baxter und dem Multimillionär Griffin Powell, der eine große Privatdetektei betreibt, auf und lässt ihnen verschlüsselte Hinweise zukommen. Obwohl sich Nicole und Griffin nicht ausstehen können und seit Jahren Rivalen sind, sehen sie sich gezwungen, zusammenzuarbeiten, um den Mörder zu stoppen.

Kritik

Bei "Kiss and kill" handelt es sich um die Fortsetzung zu "Killing Beauties", wobei der Begriff "Fortsetzung" nicht so ganz zu passen scheint. Die Bezeichnung "Anschlussroman" trifft es vielleicht besser. In "Kiss and kill" stehen Charaktere im Fokus, die im vorherigen Buch Nebenrollen spielten, und es wird ein neuer Kriminalfall mit anderem Tatmuster behandelt, der jedoch in Verbindung zu den Ereignissen aus "Killing Beauties" steht. Hier kann man eine erste Schwäche von "Kiss and kill" erkennen, denn aus meiner Sicht hätten sich die beiden Hauptprotagonisten Nicole und Griffin, die meist nur kurz Nic und Griff genannt werden, mehr auf das Umfeld des am Ende von "Killing Beauties" getöteten Täters konzentrieren müssen, aus dem, wie sie wissen, auch der von ihnen gesuchte Mörder stammt. Dies wird jedoch nicht gemacht, was ich ermittlungstechnisch nicht ganz nachvollziehen kann.

Ansonsten treffen die meisten Aussagen, die sich über die Qualität und den Stil von "Killing Beauties" machen lassen, auch auf "Kiss and kill" zu. Beverly Barton verwendet bewährte Thrillerelemente: ein ungleiches Ermittlerduo, das sich erst nicht riechen kann, aber letztlich zusammenwächst, ein teuflischer Mörder, den man als Leser aus tiefster Seele hassen und verabscheuen kann, und Opfer, die viel Mitleid wecken (wenn dies auch im Vergleich zu "Killing Beauties" etwas emotional zurückhaltender geschieht). Geld ist sowohl auf der guten als auch auf der bösen Seite mehr als reichlich vorhanden, so dass es wenige Einschränkungen gibt, was natürlich das Erzähltempo hoch hält, aber immer auch etwas überzogen wirkt.

Beverly Barton zeigt also auch in diesem Roman wieder einen Hang zur Übertreibung. Die gesamte Entwicklung zwischen Nic und Griff wirkt alles in allem etwas kitschig und gewollt. Beide Charaktere drehen sich im Grunde um 180 Grad, wofür zwar psychologische Erklärungen gegeben werden, was aber den Eindruck einer erzwungenen Entwicklung nicht mindert, sondern eher erhöht.

Fazit

Wem der Roman "Killing Beauties" gefallen hat, dem wird auch "Kiss and kill" zu sagen, doch Vieles wiederholt sich und die Schwächen treten stärker hervor.

Maret Hosemann - myFanbase
27.06.2010

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