Bewertung
Hawthorne, Rachel

Sanfter Mond. Die dunklen Wächter

"Der Kampf, der den ganzen Sommer in meinem Herzen getobt hatte, war zu einem aus Fleisch und Blut geworden. Heute Nacht unter dem Vollmond würde einer, den ich liebte, sterben."

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Inhalt

Der erste Vollmond nach ihrem siebzehnten Geburtstag und somit auch Lindseys erste Transformation zu einem Gestaltenwandler steht vor der Tür. Lange Zeit wurde sie auf diesen Augenblick vorbereitet. Mit an ihrer Seite: Connor, der Junge und Dunkle Wächter, der für sie bestimmt ist und mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen wird. Doch so kurz vor dem alles entscheidenen Augenblick kommen Lindsey Zweifel, denn Rafe erweckt Gefühle in ihr, die sie noch niemals zuvor für irgendwen empfunden hat. Ihr bleibt nicht mehr viel Zeit sich für einen Gefährten zu entscheiden, denn der Mond wird nicht auf sie warten.

Kritik

Wie auch schon der erste Teil "Süßer Mond", beginnt "Sanfter Mond" mit einem Prolog, der vieles aus der Geschichte vorwegnimmt. Dadurch erzeugt die Autorin beim Leser eine solch große Spannung, dass man das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen kann, bis man das Ende kennt. Dies hat dafür gesorgt, dass ich das Buch in einem Stück verschlungen habe.

Wie versprochen erfahren wir in diesem Teil mehr über die anderen Charaktere. Zunächst führte uns Kayla durch die Geschichte und gab dem Leser grundlegende Informationen über die Gestaltenwandler, da auch sie keine Erfahrungen mit solchen Wesen hatte. So haben wir alles gelernt, was auch Kayla gelernt hat.

Nun bekommen wir Einblick in Lindseys Gefühlswelt, die ganz anders ist als die von Kayla, da sie mit dem Wissen herangewachsen ist, sich nach ihrem siebzehnten Geburtstag zu wandeln. Wir lernen alles über ihre Vergangenheit und wie ihre Eltern sie und Connor schon als Kinder zusammenbrachten. Lindsey ist mit dem Gedanken groß geworden, auf ewig an Connors Seite zu bleiben, daher konnte sie sich niemals jemand anderen als ihren Gefährten vorstellen. Doch alles wird anders, als sie plötzlich Rafe mit anderen Augen sieht und hinter seine Fassade blickt.

Den anderen Dunklen Wächtern gegenüber verhält Rafe sich stets ruhig und geht auf Distanz. Doch auch er hat sich Lindseys Namen in keltischer Schrift auf die Schulter tätowieren lassen – ein Symbol für die ewige Liebe zweier Gefährten. Niemand hat damit gerechnet und somit führt eins zum anderen und Lindsey steht vor einer schwierigen und gefährlichen Wahl, die ihr Leben von Grund auf verändert. Durch die Transformation entsteht ein tiefes Band zwischen den Gefährten, was bis in alle Ewigkeit bestand hat. Trifft man die falsche Wahl, so wird man es bereuen, diesen Augenblick des Lebens nicht mit dem Richtigen verbracht zu haben.

In "Süsser Mond" ließ sich schon erahnen, dass Lindsey in einem Gefühlsdilemma steckt, doch welche Ausmaße dieses nimmt, wusste man nicht. Als Leserin kann man sich gut in sie hineinversetzen, vor allem wenn man schon mal in einer ähnlichen Krise gesteckt hat: man hat einen Freund, aber auch Gefühle für einen anderen Jungen. Da sind Probleme vorprogrammiert! Doch für Lindsey ist es noch viel schlimmer, denn es ist eine Entscheidung fürs Leben, die nicht einfach rückgängig gemacht werden kann. Für welchen der beiden Jungs sie sich im Endeffekt entscheiden wird, bleibt bis zum letzten Kapitel offen, da sie ständig ihre Meinung ändert und noch mit viel schlimmeren Krisen konfrontiert wird.

Leider ist auch "Sanfter Mond" wieder sehr kurz gehalten, was mich etwas ärgert. Die Geschichte ist so spannend und flüssig geschrieben, dass man den dritten Teil kaum abwarten kann. Ich hätte mir an einigen Stellen noch mehr Details gewünscht, denn alles in allem ist die Idee einzigartig. Es liegt eine faszinierende Mischung aus einem spannenden Grundkonflikt und einer herzzerreißenden Liebesgeschichte vor, was in dieser Form etwas vollkommen Neues ist. Hochspannung ist garantiert, vor allem, da auch in diesem Teil keine Auflösung, was das große Problem der Dunklen Wächter betrifft, geboten wird.

Fazit

Es bleibt spannend in der Reihe "Die Dunklen Wächter". Wer Teil 1 mochte, der wird sich in "Sanfter Mond" verlieren.

Zur Rezension von Band 1 "Süsser Mond"

Zur Rezension von Band 3 "Zarter Mond"

Sanny Binder - myFanbase
07.12.2010

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