Bewertung
Anonymus

Das Buch ohne Staben

Jeder, der Das Buch ohne Namen las, ist tot. Für den Rest kommt nun Das Buch ohne Staben.

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Inhalt

Halloween in Santa Mondega, der bösesten Stadt der USA: der junge Gangster Dante kehrt unfreiwillig in den Ort zurück, um sich auf Befehl der Regierung unter die Vampire zu mischen und nach dem Mönch Peto zu suchen, der im Besitz des mystischen "Auge des Mondes" ist. Peto wiederum sucht nach dem gefürchteten, namenlosen Massenmörder, der von allen nur "Bourbon Kid" genannt wird, um diesen von seinem gewalttätigen Pfad abzubringen. Auch die Polizei von Santa Mondega sucht nach dem Bourbon Kid, jedoch nicht, um ihn zu verhaften, sondern um durch sein Blut Unsterblichkeit und Macht zu erlangen. Der Bourbon Kid selbst will nur eines: Rache.

Kritik

Auf "Das Buch ohne Namen" folgt "Das Buch ohne Staben". Vielleicht vom selben Autor, vielleicht aber auch nicht. Wieder wird der Leser in den kleinen Ort Santa Mondega geführt, in dem Gewalt, Korruption und dunkle Mächte herrschen. Vampire, Werwölfe und Mumien treiben hier ihr Unwesen, der berühmteste Einwohner der Stadt ist ein Massenmörder, der schon mehr Menschen auf dem Gewissen hat als Pest und Cholera zusammen, und die vermeintlichen Gesetzeshüter sind durch und durch korrupt. Man kann in diesem Buch niemandem trauen, kaum einer ist, wer oder was er vorgibt zu sein, und man darf sich bei keinem Charakter sicher sein, dass er überlebt. Viele der Protagonisten werden uns nur vorgestellt, damit wir früher oder später ihr Ableben verfolgen.

Wie schon der erste Teil setzt auch die Fortsetzung auf viele Elemente, die man aus Quentin-Tarantino-Filmen kennt. Schräge, überzeichnete Charaktere mit mehr als fragwürdiger Moral morden und meucheln sich durch eine Handlung, die gespickt ist mit Anspielungen auf Mythologie und Western. Es gibt keine Regeln und keine Gesetze, niemand gebietet dem blutigen Treiben Einhalt. Durch die Erwähnung von Filmen, Schauspielern und anderen Aspekten der Popkultur wird gleichzeitig immer wieder daran erinnert, dass die Handlung in unserer heutigen Zeit spielt.

Der Trash-Faktor ist enorm hoch und so wird der Leser, sofern nicht allzu zart besaitet, bei Laune gehalten, ohne vor Spannung mitzufiebern. Wie schon der Vorgänger hat auch "Das Buch ohne Staben" nicht das Zeug zum Pageturner, denn dafür ist das blutige Schicksal der Figuren zu vorprogrammiert und die Beziehung, die man als Leser zu den Protagonisten aufbaut, zu oberflächlich. Die Qualitäten dieses Romans liegen ganz klar in seiner überspitzten, skurrilen Bösartigkeit.

Um Verwirrung zu vermeiden, sollte man auf jeden Fall "Das Buch ohne Namen" zuerst lesen, denn es treten so einige Charaktere auf, die oftmals nicht lange genug leben, um genau zu beschreiben, welche Rolle sie im ersten Band gespielt haben. Da es einige Wortspiele gibt, die sich nicht so einfach übersetzen lassen, tauchen zudem immer wieder englische Begriffe auf. Man muss natürlich kein perfektes Englisch beherrschen, um diesen Roman zu verstehen, aber es schadet nicht, zumindest annehmbares Englisch zu können.

Fazit

"Das Buch ohne Staben" wird seinem Vorgänger gerecht und bietet wie dieser Trash im Tarantino-Stil.

Zur Rezension von Band 1 "Das Buch ohne Namen"

Zur Rezension von Band 3 "Das Buch ohne Gnade"

Maret Hosemann - myFanbase
28.09.2011

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