Bewertung

Review: #3.13 Der Mann aus Tallahassee

Bisher sah ich Locke immer "nur" als festen Bestandteil der Serie an, der mich dennoch aber nie wirklich interessiert hat. Manche Rückblenden waren schon langweilig und ich hab sie mir lieber der Vollständigkeit angesehen, ansonsten hätte ich Kate, Sawyer, Claire oder Charlie (NICHT Jack!) vorgezogen. Zum Beispiel in #2.17 Verriegelt fand ich Lockes Rückblenden richtig langweilig. Doch hier hat es mich wie einen Schlag getroffen und ich bin tatsächlich überwältigt von den Ereignissen in Lockes Vergangenheit. Auf diese Episode habe ich so lange gewartet.

Jack & Kate

Natürlich ist Kate mehr als verwirrt, als sie sieht, wie Jack mit Tom zusammen Ball spielt, das gleiche werden wohl auch die Zuschauer gewesen sein. Ich mag Jack nicht und das auch nicht erst seit heute. Bereits von Anfang an ging mir seine perfektionistische Art auf die Nerven und seien wir doch mal ehrlich, er hat Kate und Sawyer auch nur aus Eifersucht zur Flucht verholfen, damit er sie nicht mehr um sich haben muss. Außerdem hat er eh bereits den Packt mit Ben abgeschlossen. Die erste Konfrontation zwischen Jack und Kate war schon ziemlich mitnehmend. Als Kate dann in diesen Spielraum gebracht haben (ich geh mal von einem Spielraum aus, wenn da ja ein Billardtisch stand) und Jack hinzugekommen ist, ist es nun fraglich, wie es weitergehen soll. Jack verlässt die Insel – beschlossene Sache, doch Locke hat ihm diese Tour ja nun vermasselt.

Sayid, Danielle und Alex

Auch Sayid wird gefangen genommen, Danielle hat sich ja bereits vorher aus dem Staub gemacht. Großartig viel von Sayid zu sehen kriegen wir zwar nicht, da erst einmal Jack & Kate und besonders Locke & Ben in den Vordergrund gestellt werden, aber dennoch hat er keinen unwichtigen Part in dieser Episode. Als Alex den Rucksack holen soll, wird sie mit Sayids Wissen überrascht, dass er ihren Namen weiß. Eigentlich ist das schon verwirrend, aber nun gut, auf dieser Insel bzw. diesen Inseln ist es so schwer auch nicht einen Namen rauszubekommen, besonders wenn Alex auch noch Kate und Sawyer bei der Flucht verhalf und da auch ihren Namen preisgab. Das wäre eine Möglichkeit gewesen an ihren Namen ranzukommen, wenn Sayid ihn nicht schon früher von Rousseau erfahren hätte. Viel verwirrender muss für Alex gewesen sein, dass Sayid meinte, dass sie ihrer Mutter ähnlich sieht. "Meine Mutter ist bereits tot" – Das sie ihr das vermutlich eingeredet haben, war nicht schwer zu erraten. Schon als das erste Mal gesagt worden ist, dass Ben Alex’ Vater sei, war einem klar, dass das eine Lüge ist. Und die echte Mutter hat nun zum ersten Mal seit Jahren ihre Tochter wieder gesehen, allerdings gibt sie sich nicht zu erkennen. Ein toller Moment, ich bin so gespannt darauf, wann Alex die ganze Wahrheit erfährt.

Locke, Ben & der Mann aus Tallahassee

Anstatt sich, wie die anderen, um Jack zu kümmern, geht Locke lieber gleich zu Ben, der durch seine Operation immer noch geschwächt ist. Ungewollt wird Alex in die ganze Konfrontation mit hinein gezogen, doch als Ben die Möglichkeit hatte, Locke zu verraten, tat er nichts. Irgendwie gehen die beiden auf eine merkwürdige Weise locker miteinander um, aber bei Ben ist es so, dass er Lockes Vorhaben durchschaut hat und nun keinen Grund hat, in Panik auszubrechen, da Locke ihm ja mehr oder weniger aus seinem Deal mit Jack rauszieht. Und Locke... der braucht keine Panik zu haben, alleine weil er nicht im Rollstuhl sitzt, Ben aber schon. Das macht er Ben auch deutlich klar. Als Alex Locke dann den Rucksack mit dem Dynamit gebracht hat, macht Locke sich auch gleich auf den Weg. Aber etwas fand ich verwirrend: Wenn Dynamit in Sayids Rucksack war, wieso ist es noch nicht explodiert? Sayids ist gerannt, wurde auf den Boden geworfen und der Rucksack wurde nicht mit Samthandschuhen angefasst. Zum Beispiel in #1.24 Exodus (2) ist Leslie Arzt trotz größter Vorsicht explodiert. Na gut, das ist jetzt ein Logikfehler dieser Episode, aber stören tut es sonst groß nicht.

Locke jagt das U-Boot, mit dem Jack eigentlich nach Hause fahren sollte, in die Luft. Ich finde den Grund so tragisch: Er hat Angst nach Hause zu gehen, da ihm die Insel den Rollstuhl ersparen lässt und zu Hause der Mann auf ihn wartet, dem er überhaupt erst den Rollstuhl zu verdanken hat. Wer hätte das gedacht: Sein eigener Vater war der Mistkerl, der Locke in den Rollstuhl verfrachtete. Den eigenen Sohn aus dem Fenster eines Hochhauses zu werfen, finde ich noch erniedrigender, als "nur" als Betrüger dargestellt zu werden. Und was sagte er noch davor: "Ich bin ein Betrüger, kein Mörder", weil Locke ihm unterstellt hat, den Sohn seiner Verlobten umgebracht zu haben, weil der etwas von seinen Betrügereien geahnt hat. Und kurz darauf lernt Locke fliegen. – Das zählt doch zu versuchtem Mord, oder?

Auf jeden Fall, nachdem Locke das U-Boot in die Luft gesprengt hat, wird er erst mal angebunden. Als Ben ihn wieder losbinden lässt, erzählt er ihm, dass eine Verbindung zwischen Locke und dieser Insel herrscht. Und kurz darauf treffen wir auf dem Mann aus Tallahassee, den Ben vorher noch hat von Richard holen lassen: Lockes Vater. Mehr als ein schockiertes Gesicht von Locke sehen wir nicht und so bleibt die Frage offen, wie er darauf noch reagieren wird und natürlich: Was wird mit Anthony Cooper passieren?

Fazit: Darum lieben wir LOST

Überraschende Wendepunkte, nie erträumte Handlungen und eine Menge Fragen, wovon zwar auch welche beantwortet werden, aber auch durch viele neue ersetzt werden. Darum lieben wir "Lost", denn die Serie überrascht immer wieder und haut den Zuschauer mit manchen Ereignissen regelrecht um. 9 von 9 Punkten erklären sich hier von selbst.

Susanne H. - myFanbase

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