Bewertung

Review: #4.14 Fata Morgana

Foto: J.R. Ramirez, Manifest - Copyright: 2022 Netflix, Inc.
J.R. Ramirez, Manifest
© 2022 Netflix, Inc.

Zuerst sah alles danach aus, als würde man wieder Schema X abspulen und die Handlung nicht wirklich vorantreiben, doch da habe ich mich gründlich geirrt. Denn dies ist die erste Episode, in der man sich von dem Calling-der-Folge-Schema losreißt und ich muss sagen: das war eine gute Entscheidung.

Der erste Eindruck von "Eine neue Folge, eine neue Plage" ließ vermuten, dass man den geheimnisvollen Zustand von Bill Daly noch eine Weile in die Länge ziehen wird, weshalb ich überrascht war, dass die Dinge nun so schnell umgesetzt wurden und Angelina gleich den zweiten Olivenbaum fällt. Es gefällt mir, dass man nicht zu lange bei einem neuen Aspekt der Geschichte verweilen möchte, gleichzeitig finde ich es aber auch sehr schade, dass das Verschwinden und Wiederauftauchen von Bill und Fiona Clarke mit ihrem Tod nun wahrscheinlich für immer zu den Akten gelegt wurde. Das Mysterium um die dunklen Blitze und den Flug ins Ungewisse der beiden in #1.11 Dunkle Blitze wird nun wohl für immer ungelöst bleiben.

Einen Gang zurück schaltet man bei Michaela und Jared, dafür nutzt man ein erneutes Erscheinen von Zeke, um dessen Liebesgeschichte mit Michaela für immer zu den Akten zu legen. Ich finde es schön, dass man sich trotz Zekes Tod die Zeit genommen hat, hier noch ein wenig Gefühle aufzuarbeiten. Und tatsächlich gibt Zeke Michaela in seinem letzten klaren Moment eine Art Freifahrtschein.

Obwohl Michaela in dieser Episode kein Calling auflösen muss, ist sie dennoch sehr beschäftigt. Ich muss sagen, dass ich die gesamte Situation rund um die Geburt sehr unglaubwürdig empfand. Das fing allerdings schon früher an, denn rechnet man die acht Monate in Gefangenschaft zusammen mit den anderthalb Monaten, in denen das Baby geboren werden soll, so wäre das eine ziemlich lange Schwangerschaft gewesen. Die verfrühte Geburt, der reibungslose Ablauf und das riesenhafte zu früh geborene Baby setzen dem ganzen dann die Krone auf – mal ganz abgesehen von dem offensichtlichen Vater des Kindes, der sich unbemerkt als Putzkraft im Gebäude aufhält. Ich weiß nicht so recht, was ich von diesem Handlungsbogen halten soll. Da er bereits zu Beginn der finalen Staffelhälfte eingeleitet wurde, hoffe ich, dass er noch irgendwie von Bedeutung sein wird und nicht nur als Beschäftigungstherapie für Michaela diente. Das Baby dürfte indes ähnlich interessant sein wie Eden. Mal schauen, ob die beiden Kleinen im großen Finale noch für eine Überraschung sorgen.

Angelina wurde nun also gefasst. Ich muss sagen, dass auch dieser Handlungsstrang nur oberflächlich durchdacht erschien, denn wäre es nicht eigentlich gleich der erste Gedanke gewesen, Cal und Olive vor der totgeglaubten Angelina zu warnen? Ich zweifle nicht eine Sekunde lang daran, dass Angelina aus der Haft entkommen wird, denkt man nur daran, wie leicht dies Ben und Michaela in #4.11 Letzter Sinkflug gelungen ist.

Der spannende Aspekt, der in die nächste Episode überleitet, ist das sich verbreitende Blut von Daly. Erreicht nun also eine Plage einen größeren Teil der Menschheit? Mal sehen, was man in der nächsten Folge aus dieser Entwicklung macht.

Fazit

Es gibt einige gelungene Aspekte in dieser Episode, doch denen stehen zahlreiche Ungereimtheiten gegenüber. Was positiv anzumerken ist, ist die stetige Entwicklung hin zum großen Finale. Daher bleibt die Hoffnung, dass alle Fragezeichen bis dahin auflösen werden.

Marie Müller - myFanbase

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