In dieser Stadt
Nach ihrer Vorabsingle "Ist mir egal", die im März herauskam, folgte am 10. April 2009 mit dem Album "In dieser Stadt" Christina Stürmers mittlerweile viertes Studioalbum.
Nachdem die sympathische Österreicherin im Frühjahr 2008 ihr erstes Unplugged-Album "Laut-Los" veröffentlichte, ging sie im Sommer 2008 wieder ins Studio, um gemeinsam mit ihrer Band (Oliver Varga, Hartmut Kamm, Gwenael Damm & Klaus Pérez-Salado) an Aufnahmen für ihr viertes Studioalbum zu tüfteln. Christina Stürmer blieb ihrem Stil treu und überraschte deshalb nicht gerade mit dieser Scheibe.
In ihren Texten geht es erneut um alltägliche Sachen und eben das Leben, ob nun gut oder schlecht, was sie versucht zu veranschaulichen. Allerdings kommt Stürmer mir inzwischen wie die Mutter Theresa der Musik vor, was nur eine kleine Kritik sein soll. Ihre Songs sind trotzdem großartig, weil sie eben auf die Probleme aufmerksam machen. Genauso gut können sie einen aber erdrücken, da sie nicht gerade Mangelware sind. Gute Laune wird dadurch nicht vermittelt. Christina Stürmer gibt einem oft das Gefühl, sie verstehe jeden Menschen auf der Welt, die Reichen und die Armen, Menschen jeder Hautfarbe. Dazu kommt, sie könne sich in jede Lebenssituation und -lage hineinversetzen, was aber einfach heuchlerisch und falsch ist. Welcher Normalbürger versteht schon, wie sich Armut anfühlt, auf die sie in ihrem Opener "Das können wir sein" aufmerksam macht? So viel Weltanschauung hat nicht einmal der Papst, auch wenn er es behauptet. Ich schätze, viele Ideen bekommt Christina aus Fanbriefen, die meisten jedoch durch eine sehr gute Beobachtungsgabe, was ich auch für gut halte, wenn man nicht direkt das Gefühl vermittelt bekommt, Stürmer mache das alles höchstpersönlich durch. Das geht mir dann zu weit. Auch wenn sich das zu negativ anhört, nein, das Album hat dennoch Erfolg versprechende, besinnliche und anspruchsvolle Songs zu bieten.
Punkten konnte Stürmer bei mir in der Vergangenheit immer durch ihre Balladen, auf "In dieser Stadt" sind gerade mal vier Stück drauf, von denen mich drei auch gefielen. Überzeugen konnten vor allem "Bleib hier" und "Mehr als perfekt", ein ernstes Liebeslied, in dem es um Erinnerungen geht, die man Revue passieren lässt und aus den Fehlern lernt. Des Weiteren eine Stürmer-typische Ballade, "Jetzt dank ich dir", die sehr emotional ist und zum Nachdenken anregt. Christina findet perfekte Worte, um das Gefühl der Einsicht und der damit verbundene Dank und die Erinnerungen auszudrücken, wodurch ich eine Gänsehaut bekam. Hauptsächlich dominieren auf dieser Scheibe die rockigen Songs und die, die eine Mischung aus Rock und Pop sind. Auch im zweiten Song geht Stürmer sehr direkt auf ein Problem und Tabuthema ein. Dieser handelt nämlich von Außenseiter, Menschen, die anders sind. Trotz der ernsten Thematik kommt das Stück angenehmer als der Opener herüber. Er wirkte mir nicht zu heuchlerisch und blieb authentisch, denn ihre Authentizität darf sie sich nicht verlieren, wenn sie es schon darauf anlegt, die eine oder andere Botschaft vermitteln zu wollen.
So sang sie unter anderem in "Nicht mehr weit" über die Selbstfindung in der Liebe; eine hoffnungslose Beziehung, die scheitert ("Im Kreis"); in "Dieser Tag" über Abschied und den Wunsch nach einem Neuanfang. Aber auch dass man sich seinen Optimismus bewahren sollte, auch wenn es schwer fällt ("Vielleicht"). "Niemals hoffnungslos" ist ein Hoffnungs- und gleichzeitig Antisong gegen die ständigen schrecklichen Medienberichte über Katastrophen und ähnliches. Auch auf diesem Album macht sie den Medien eine klare Ansage in dem Song "Ist mir egal", der ihre erste Singleauskopplung aus diesem Album ist. Für ein sehr bedeutendes Lied halte ich "Stille Helden", ein Stück über Menschen, die es für selbstverständlich halten anderen zu helfen und dabei zu stillen Helden werden. Egal, welches Thema Christina Stürmer nun versucht zu vermitteln, irgendwie schafft sie es immer, mal mehr, mal weniger.
Fazit
Christina Stürmer ist mit ihrem vierten Studioalbum "In dieser Stadt" kein besonderes und außerordentliches Album gelungen, trotzdem gefällt mir diese Scheibe. Die Texte sind gut geschrieben, wirkten aber nicht alle authentisch und ehrlich auf mich, aber der Mix aus Rock und Pop passte.
Anspieltipps
Mehr als perfekt
Im Kreis
Jetzt dank ich dir
Ein Leben lang
Artistpages
Weitere Ausführung
Tracks
1. | Das können wir sein | |||
2. | In dieser Stadt | |||
3. | Bleib hier | |||
4. | Nicht mehr weit | |||
5. | Ist mir egal | |||
6. | Mehr als perfekt | |||
7. | Im Kreis | |||
8. | Dieser Tag | |||
9. | Tanz ohne Musik | |||
10. | Jetzt dank ich dir | |||
11. | Vielleicht | |||
12. | Niemals hoffnungslos | |||
13. | Du für mich | |||
14. | Stille Helden | |||
15. | Ein Leben lang | |||
16. | Reiß das Radio auf |
Dana Greve - myFanbase
14.04.2009
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 10.04.2009Genre: Rock, Pop, Austropop
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