Bewertung
Michael Giacchino

Alias - Original Television Soundtrack

"Alias - Die Agentin" wurde von der ersten bis hin zur finalen Staffel mit prägenden und immer passenden Musiktiteln, aber auch Instrumentalstücken unterlegt. Für den hauptsächlichen Score jedoch war der erfolgreiche Komponist Michael Giacchino verantwortlich, den mit J.J. Abrams seit 2001 nicht nur die beruflichen Interessen verbindet, sondern ebenso eine enge Freundschaft.

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Michael Giacchino wurde insbesondere durch die Agentenserie "Alias - Die Agentin" zu einem der gefragtesten Komponisten für TV-Serien, Filme, Kurzfilme und Videogames, obwohl er zuvor auch schon bekannt war. Er war mitverantwortlich für den Erfolg dieser Serie und aus diesem Grund braucht sich Giacchino seit der Absetzung von "Alias" wegen Langerweile wahrlich nicht zu beschweren. Die Zusammenarbeit mit J.J. Abrams endete nicht. Giacchino sorgte ebenfalls bei Abrams' Serien "Lost", "Fringe - Grenzfälle des FBI" sowie dessen Kinohits "Mission: Impossible III", "Cloverfield" und "Star Trek" für den geeigneten Soundtrack.

Der Soundtrack zur ersten Staffel von "Alias" ist absolut hörenswert, und auch wenn jetzt "nur" instrumentale Stücke auf der Scheibe sind, lohnt sich der Kauf für jeden Fan dieser Serie. Die Titel sind eine Mischung aus Elektromusik, Dance, klassischen Elementen sowie lateinamerikanischer und orientalischer Musik. Die insgesamt 26 Tracks spiegeln das Gesamtpaket aller Emotionen und Situationen aus der Serie wider, wie Action, Verrat, Hass, Trauer und Liebe. Sowie all das, was man eben mit "Alias" in Verbindung bringt. Viele der Instrumentalstücke kann man spontan Episoden und sogar Szenen aus der Serie zuordnen, einigen von ihnen dann wieder nicht. Trotzdem hat dieser Soundtrack einen starken Widererkennungswert, weil die Musik einen sehr stark mitreißt und mich hin und wieder in Erinnerungen schwelgen lässt. Sie lässt einen einfach nicht los, weil sie so intensiv auf den Zuhörer wirkt.

Der Opener ist der von J.J. Abrams komponierte Main Title. Meines Erachtens darf diese Nummer gar nicht auf diesem Album fehlen und ich halte es ebenfalls für gut, dass diese gleich zu Anfang kam und nicht erst zum Schluss angespielt wird. Doch das ist Ansichtssache. Beeindruckt haben mich besonders die auf mich sehr lebendigen wirkenden Nummern voller Tempo und Action, die unerwartet und schnell eine Wendung von 180 Grad machten und ich als Hörer nur noch Dramatik und Trauer verspürte. In derselben Weise umgekehrt, zu solchen Stücken gehören unter anderem "Dissolved", "Anna Shows Up" oder "Badenweiler". Beim zuletzt genannten Titel nimmt ein wahrer Fan ungelogen einen Stich im Herzen wahr, wenn die Musik von ihrem actiongeladenen Tempo herunterkommt und die Katastrophe, die in Badenweiler passierte, ungemein authentisch widerspiegelt, sodass man eine Gänsehaut bekommt.

Ganz andere, angenehme Klänge ertönen bei "Tunisia" und "Spanish Heist", bei denen man kaum das Orchester hört, sondern einen akustischen Gitarrenklang im Zusammenspiel mit lateinamerikanischen Elementen. Dieser Soundtrack spiegelt wirklich jeden Aspekt der beliebten Agentenserie wider. So musste man ebenso mit viel Dramatik rechnen, die unter anderem bei "Double Life", "The End?", "In The Garden" und "Looking For A Man" zur Geltung kommt. "In The Garden" und "Looking For A Man" erinnern mich sehr an Dannys Tod, denn diese Stücke drücken eminent auf die Tränendrüse. Die temporeicheren Titel sind ein exzellenter Mix aus Giacchinos Kompositionen und Abrams' Main Title, den man teilweise immer wieder heraushört. Das gibt den etwas actiongeladenen Stücken noch das gewisse Etwas. Auch der Rivalität zwischen Anna Espinosa und Sydney Bristow widmete Giacchino zwei Titel, neben "Anna Shows Up" ist noch ein weiterer, nämlich "It Was Anna", auf dem Album. "Anna Shows Up" ist Adrenalin pur. Nicht nur dass man die bereits angesprochene Rivalität beider Personen zu spüren bekommt, nein, selbst Angst und wie zu Erwarten Hass.

Titel, die jeder Fan der Serie auf Anhieb einordnen kann, sind "Page 47", "The Prophecy" und das bereits erwähnte "Badenweiler". "Page 47" und "The Prophecy" vermittelt einem das, was der Fernsehzuschauer wohl erlebte, als er die Folgen sah, als Vaughn Sydney die Seite 47 das erste Mal zeigte, nämlich Entsetzen und Fassungslosigkeit. Dasselbe gilt für "It's Not The C.I.A.", wo Bristow erfährt, dass ihr Leben in den letzten sieben Jahren eine einzige Lüge war. "The Tooth Doctor" gleicht einer Folter. Wer geht schon gerne zum Zahnarzt und dann noch zu einem, der gar keiner ist? Sofort hat man das Bild von Dr. Zhang Lee vor seinen Augen. Ich muss noch anmerken, dass nicht alle Titel durchgehend instrumental durchstrukturiert sind. Nicht viele, aber dennoch einige von ihnen sind mit Backgroundgesang unterlegt, wie "Ball Buster", "To The Paris", "Home Movies" oder "Tunisia".

Fazit

Michael Giacchino ist unüberhörbar ein Meister in seinem Fach. Niemand kann so überzeugend und authentisch Aspekte und Gefühle in Musikstücken widerspiegeln wie er. Mit diesem Soundtrack wird es nie langweilig, da Giacchino sowohl dynamische als auch ruhige, emotionale und dramatische Sounds einbaute.

Anspieltipps

Main Title

Dissolved

Spanish Heist

Double Life

In The Garden

Page 47

Badenweiler

It's Not The C.I.A.

The End?

Tracks

1.Main TitleJ.J. Abrams
2.Dissolved
3.Red Hair Is Better
4.Spanish Heist
5.Double Life
6.Tunisia
7.In The Garden
8.Looking For A Man
9.Anna Shows Up
10.Home Movies
11.On To Paris
12.Page 47
13.The Prophecy
14.Badenweiler
15.Arvin At The Poles
16.Sleeping Beauty
17.Blow'd Up
18.It's Not The C.I.A.
19.Oh My God!!!
20.The Tooth Doctor
21.It Was Anna
22.Wet Suits
23.Ball Buster
24.The End?
25.Bristow & Bristow
26.SD-6 Dance PartyBonus Track

Dana Greve - myFanbase
17.05.2009

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