Panträume

Petruta Küpper gehörte neben Opernsängerin Vanessa Calcagno zu denjenigen, die bei der letzten Staffel von "Das Supertalent" für Gänsehaut gesorgt haben und bald zu den Favoritinnen zählten. Letztlich reichte es für die heute in Osnabrück lebende Panflötistin "nur" für den dritten Platz, doch Küpper hatte sich bereits während der Castingshows in die Herzen der Zuschauer gespielt und so war es nur eine Frage der Zeit, bis ein Album von ihr auf den Markt kommt. Schaut man allerdings auf die Zusammenstellung der Tracks, ist man anfangs doch ein wenig enttäuscht, denn das Album erinnert an den Vorjahressieger Michael Hirte und dessen Debütalbum. Mit mehr Kreativität habe ich hier wirklich gerechnet. Hirte ist ebenfalls mit einem Panflöte-Munharmonika-Duett auf Petrutas Debütalbum vertreten.

Selbstverständlich sind auf ihrem Debütalbum auch die in den Shows gespielten Stücke "Memory" von Andrew Lloyd Webber, "Fly The Lonely Shepherd" von James Last und "Once Upon A Time In The West" von Ennio Morricone. Bedacht und mit viel Gefühl spielt die Panflötistin das durch das Musical "Cats" bekanntgewordene "Memory", gefolgt von Morricones "Once Upon A Time In The West" aus dem Film "Spiel mir das Lied vom Tod". Das Stück sprüht nur so voller Dramatik, was nicht nur an Küppers hervorragendem Panflötenspiel liegt, sondern auch an dem Backgroundgesang und den ausgezeichneten Arrangements. Gefallen haben mir an diesem Album die klassischen Stücke wie "Menuett Für Anna Magdalena Bach" von Johann Sebastian Bach, Franz Liszts "Liebestraum", die "Air aus der 3. Orchestersuite" von Bach, Franz Schuberts "Ave Maria" und Johannes Brahms "Guten Abend, Gute Nacht". Das Einspielen dieser und der anderen Stücke ist sehr gelungen, da trotz diverser Arrangements mit Drums, Piano und Gitarren die Panflöte immer im Vordergrund blieb.

Auch wenn Balladen etwas Schönes sind und Küpper sie wie bei "Ave Maria" oder "Memory" mit viel Gefühl herüberbringt, scheinen die temporeicheren Stücke ihr mehr zu liegen. So durften Welthits wie "El Condor Pasa" von Daniel Alomía Robles, welches aber wohl erst durch Simon & Garfunkel bekannter wurde, und der zigfach interpretierte Song "La Paloma" von Sebastián de Yradier nicht fehlen. Die Mischung aus Klassik, Tanzmusik ("Barcarole"), Kirchenlieder ("Amazing Grace", "Weißt Du Wieviel Sternlein Stehen") und Pop gefiel mir äußerst gut, wobei mit Secret Gardens "You Raise Me Up" nur ein Popsong auf diesem Album vertreten ist.

James Lasts "Fly The Lonely Shepherd" präsentiert die Rumänin gleich zweimal, einmal solo und als Albumabschluss im Duett mit dem "Supertalent"-Vorjahressieger Michael Hirte. Eine nette Idee und gut umgesetzt, doch bei diesem Stück wurde mir dann auch ganz klar, welches Instrument ich von beiden lieber höre: die Panflöte. Zwischen Hirtes Mundharmonikaspiel und dem Panflötenspiel von Petruta Küpper liegen Welten, was am Talent, vor allem aber am Instrument liegt, da die Musik der Panflöte feinfühliger herüberkommt als die der Mundharmonika.

Fazit

Ein gelungenes Debütalbum, das zum Träumen verleitet.

Anspieltipps

Memory

Once Upon A Time In The West

El Condor Pasa

Liebestraum

Ave Maria

Air aus der 3. Orchestersuite

Fly The Lonely Shepherd (featuring Michael Hirte)

Artistpage

PetrutaKuepper.de

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