Flamingo
Ob The Killers endgültig Geschichte sind, bleibt abzuwarten. Tatsache ist, dass für den exzentrischen Sänger der Kombo, Brandon Flowers, noch lange nicht Schluss ist. Im Gegenteil, auf seinem ersten Soloalbum "Flamingo" hat der stolze Familienpapa (29) die Chance, sich so zu verkünsteln, wie er es will. Als ob ihn bei den Killers jemals wer aufgehalten hätte...
Wenn Sänger bekannter Rockbands Soloalben machen, ist die Gefahr groß, so zu klingen, wie bei ihrer hauptberuflichen Tätigkeit. Als die ersten Takte von "Welcome to Fabulous Las Vegas" erklingen, ja, da ist es wirklich so: Ein Brandon-Flowers-Album lässt sich nicht von Anfang an von einem The-Killers-Album unterscheiden. Kein Wunder, denn der Produzent von "Night & Day" (Daniel Lanois) hat Hand angelegt. Der langsame Song klingt so wundervoll melancholisch, ein trauriges Stück mit viel Piano, in dem Las Vegas, Brandons Heimatstadt, für alles stehen kann. Deswegen auf jeden Fall ein guter Opener.
"Only the Young" führt die unheimliche Melancholie fort, nimmt dann aber Gestalt an. Ein wenig Tempo und schon eignet es sich für einen Lagerfeuerabend. Einen zweisamen, versteht sich. "Hard Enough" beginnt mit Chorälen und endet mit einer E-Gitarre, und außer den obligatorischen Synthie-Elementen geht es meist ruhig zu und nicht überproduziert. Eine weibliche Stimme stimmt ein und so wird "Hard Enough" genau genug poppig. Bei der Duettpartnerin handelt es sich um Jenny Lewis von Rilo Kiley, die ebenfalls aus Las Vegas stammt. Fabulous!
"Jilted Lovers & Broken Hearts" ist ein großartiger Indie-Tanzsong. Natürlich müssen dann bei "Playing with Fire" zwei bis drei Gänge runtergeschaltet werden. Brandon strapaziert seine Stimme zum Guten und singt davon, das Elternhaus zu verlassen. Wer es hier noch nicht gemerkt hat, dem wird es spätestens jetzt klar: Brandon Flowers Solo, das ist ruhig, besonnen. "Was It Something I Said?" wird zwar wieder schnell, doch über allem liegt eine Priese Traurigkeit, Einsamkeit (und in diesem Fall noch ein bisschen Johnny Cash). Nichts im Vergleich zu den Indie-Schlagern wie "Human Or Dancer" und auch nicht ganz das "Mr. Brightside"-Kaliber. "When We Were Young" auf 40 Minuten.
"Magdalena" bestätigt die Annahme. Die Schwäche der insgesamt 10 Songs ist ausgerechnet die erste Singleauskopplung "Crossfire". Ob sich Brandon genau aus dem Grund Charlize Theron fürs Video organisieren musste?
"On the Floor" klingt ähnlich herrlich wie "Sam's Town". Das Ende des Albums, "Swallow It", wird dann noch mal tanzbar. Dabei zeigt Brandon Flowers dann noch mal das Gesicht des Entertainers, Möchtegern-Freddy-Mercurys und... Flamingos.
Fazit
Jeder Song ein Anspieltipp, jede Melodie perfekt, um in den Sonnenuntergang zu reiten.
Anspieltipps
Welcome to Fabulous Las Vegas
Hard Enough
Jilted Lovers & Broken Hearts
Was It Something I Said?
Artistpage
Tracks
1. | Welcome to Fabulous Las Vegas | |||
2. | Only the Young | |||
3. | Hard Enough | featuring Jenny Lewis | ||
4. | Jilted Lovers & Broken Hearts | |||
5. | Playing with Fire | |||
6. | Was It Something I Said? | |||
7. | Magdalena | |||
8. | Crossfire | |||
9. | On the Floor | |||
10. | Swallow It |
Simone Bauer - myFanbase
05.09.2010
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (US): 14.09.2010Veröffentlichungsdatum (DE): 03.09.2010
Genre: Independent
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