Bewertung

Review: #1.01 Dirty Dancing

Foto: New Girl - Copyright: 2011 Fox Broadcasting Co.; Autumn DeWilde/FOX
New Girl
© 2011 Fox Broadcasting Co.; Autumn DeWilde/FOX

Der Pilot einer Serie ist für die Macher immer ein schwieriges Unterfangen, gilt es doch in kürzester Zeit, den Zuschauer zu packen und an das neue Serienprojekt zu binden. Die neue Fox-Sitcom "New Girl" hat dies definitiv geschafft und das liegt zum Großteil einfach am entwaffnenden Charme von Zooey Deschanel, die es nun wie ihre große Schwester Emily Deschanel auch zum Fernsehen gezogen hat. Die Grundprämisse ist dabei denkbar simpel: Junge Frau wird von ihrem Freund betrogen, muss ihr Leben neu ordnen und zieht in eine WG, die aus drei grundverschiedenen Männern besteht. Das Konzept geht im Piloten gut auf und sorgt für viel gute Laune, wobei sich am völlig überdrehten Spiels Deschanels sicher die Geister scheiden werden.

Eingeführt wird Deschanels Charakter Jess mit einer erotischen Verführungsszene, die aber im Grunde wenig verführerisch, als vielmehr ziemlich albern geraten ist, aber schon gut den Humor wiederspiegelt, der hier auf der Tagesordnung zu stehen scheint: albern, überdreht und infantil. Da Deschanel sich aber mit so viel Freude am Unsinn in ihre Rolle schmeißt, wirkt diese Art von Humor nicht deplatziert oder anstrengend, sondern durchaus passend und ist oft wirklich witzig. Nachdem Jess nun ihren Freund, mit dem sie auch zusammen wohnt, beim Fremdgehen erwischt hat, zieht sie umgehend aus und begibt sich auf Wohnungssuche. Fündig wird sie bei einer Männer-WG, die ein Zimmer zu vergeben haben.

Dadurch, dass auch Jess, genau wie der Zuschauer, erstmals Bekanntschaft mit diesen drei unterschiedlichen Männern macht, können diese gut eingeführt und vorgestellt werden. Den besten Eindruck macht dabei zunächst der leicht grimmige Nick, der vor sechs Monaten von seiner Freundin verlassen wurde und dies noch lange nicht verarbeitet hat. Auch Coach sorgt mit seinen unkontrollierten Wutausbrüchen für allerhand Heiterkeit, wohingegen der dritte im Bunde, Schmidt, mit seinen anzüglichen Sprüchen noch recht anstrengend wirkt und kaum Lacher verbuchen kann. Die fünfte zentrale Figur der Serie ist die beste Freundin von Jess, Cece, die als Model arbeitet und im Piloten nur einen kurzen Auftritt hat, in diesem aber einen überaus sympathischen ersten Eindruck macht.

Die Serie muss ihren Rhythmus definitiv noch finden und auch abseits von der Abgefahrenheit der Figur der Jess punkten. Im Piloten war sie der Dreh- und Angelpunkt, was auch wenig verwundert, wurde die Serie doch komplett auf Zoey Deschanel zugeschnitten. Trotzdem dürfen die anderen Charaktere in Zukunft nicht vernachlässigt werden. Die Chemie zwischen Deschanel und dem übrigen Cast scheint aber definitiv zu stimmen, besonders deutlich wird das in der wunderschön gestalteten Schlussszene, in der die drei Jungs zeigen, was für gute Freunde sie sein können und zudem noch eine gewöhnungsbedürftige Version des "Dirty Dancing"-Titelsongs zum besten geben. Auch eine kurze Dialogpassage zwischen Jess und Nick weiß zu gefallen und deutet schon leicht an, wer das zentrale Paar der Serie werden könnte.

Fazit

Der Pilot besticht durch eine völlig überdrehte, aber gerade deswegen so charismatische Hauptdarstellerin, die nicht nur vollen Körpereinsatz zeigt, sondern auch gesanglich Akzente setzt. Die anderen Charaktere kommen da noch ein wenig kurz, was sich hoffentlich in den nächsten Folgen noch ändern wird. Insgesamt also ein Pilot, der mehr durch pure, ungefilterte Unterhaltung, als ein dramaturgisch ausgefeiltes Sendekonzept besticht. Die Serie macht definitiv Spaß, ob sie auch noch ein wenig mehr bieten kann, wird sich erst noch zeigen müssen.

Moritz Stock - myFanbase

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