Bewertung

Review: #1.02 Kryptonit

Foto: Zooey Deschanel, New Girl - Copyright: 2011 Fox Broadcasting Co.; Autumn DeWilde/FOX
Zooey Deschanel, New Girl
© 2011 Fox Broadcasting Co.; Autumn DeWilde/FOX

Zu Beginn der Folge #1.02 Kryptonit gilt es zunächst, eine grundlegende Veränderung zu verdauen: Der Charakter des Coach wurde nach dem Piloten durch einen anderen namens Winston ersetzt. Dies liegt jedoch nicht daran, dass die Serienmacher diese Figur nicht gemocht hätten, sondern an der einfachen Tatsache, dass die Serie "Happy Endings", in der Coach-Darsteller Damon Wayans Jr. eine der Hauptrollen verkörpert, kurzfristig und überraschenderweise doch verlängert wurde, so dass er "New Girl" nach nur einer Folge wieder verlassen musste. Die Autoren mussten darauf irgendwie reagieren und führten kurzerhand die Figur des Winston ein, welcher schon früher in der Wohngemeinschaft lebte, bis er als professioneller Basketballspieler in Lettland Karriere machte. Nun ist er wieder da und ersetzt Coach. Leider wird darauf verzichtet, genau zu explizieren, wohin Coach jetzt gegangen ist. Dieser nicht unwichtige Umstand wird schlichtweg nicht erwähnt und dies hinterlässt dann doch einen ziemlich faden Beigeschmack. Schöner wäre es gewesen, wenn man Coach' plötzlicher Abwesenheit ein wenig mehr Zeit gewidmet hätte. Abgesehen von diesem recht ärgerlichen Umstand knüpft die zweite Episode gut an den Piloten an und liefert wieder überaus charmante, extrem kurzweilige Unterhaltung ab.

Das zentrale Thema dieser Folge ist Jess' Loslösung von ihrem Ex-Freund, der sie betrogen hat und immer noch den Großteil ihrer Sachen in seiner Wohnung aufbewahrt. Jess will der Konfrontation mit der ehemaligen Liebe ihres Lebens zunächst aus dem Weg gehen, als sie aber unabsichtlich der Fernseher der WG mit einem Basketball zertrümmert, muss sie sich zusammenreißen und ihren eigenen Fernseher aus ihrer früheren Wohnstätte, die sie mit ihrem Freund bewohnt hat, zurückholen. Die Art und Weise, wie Jess den Fernseher zerstört, ist ein wahnsinnig alberner Moment billigsten Slapsticks, der aber gerade durch seine Einfachheit doch recht witzig geraten ist. Ein weiteres komödiantisches Highlight der Folge ist, wie Jess ihren neuen Mitbewohner Winston mit einem Frühstück am Bett überraschen will und dieser mit so viel geballter Fröhlichkeit am Morgen überhaupt nicht umgehen kann.

Die Darstellung von Jess' Ex-Freund ist leider wenig gelungen, handelt es sich bei diesem doch um einen unglaublich überzeichneten Unsympathen, wie es ihn wohl nur in amerikanischen Sitcoms geben kann. Wo sonst würde jemand seine Ex-Freundin darum bitten, die neue Freundin zum Flughafen zu fahren? Und wo sonst würde die Ex-Freundin dem auch noch zustimmen? Zum Glück entschädigte der Schluss der Folge für diesen hanebüchenen Moment und wartet abermals mit einer tollen Gemeinschaftsszene auf, die einen ganz warm ums Herz werden lässt. In dieser fahren die drei Jungs und Cece zu Jess' Ex-Freund und unterstützen sie dabei, sich diesem Widerling endlich zu stellen. Das Ganze mündet dann in einer jetzt schon legendären Mützen-Szene, die einfach herzlich und wunderschön gestaltet ist. Jess' Liebesgeständnis an ihre drei neuen Mitbewohner kommt vielleicht ein wenig früh, passt aber im Grunde gut zu ihrem Charakter. Ein kleiner Nebenstrang dieser Folge widmete sich noch Winston und Schmidt und der Thematik, wer eigentlich der Boss der WG ist. Schmidts ungeheure Dämlichkeit sorgt dabei für vereinzelte Lacher, auch wenn dieser Storystrang sonst ziemlich belanglos vor sich hinplätschert.

Fazit

Die zweite Folge von "New Girl" knüpft an den schon unterhaltsamen Piloten gut an und führt die Story um Jess' Beziehungsaus zu einem vorläufigen Ende. Da auch in dieser Folge Jess im Zentrum des Geschehens steht, können die übrigen Charaktere nur in vereinzelten Momenten, wie der überaus niedlichen Mützen-Schlussszene, glänzen. Die Darstellung von Jess' Ex-Freund als völlig überzeichnete Karikatur und der wenig elegante Umgang mit der darstellerischen Umbesetzung führen schließlich aber dazu, dass die Folge im Vergleich zum Piloten qualitativ ein wenig abfällt. Gute Unterhaltung wird insgesamt aber trotzdem geboten.

Moritz Stock - myFanbase

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