Bewertung

Review: #2.14 Pepperwood

Foto: Zooey Deschanel, New Girl - Copyright: 2011 Fox Broadcasting Co.; Patrick Ecclesine/FOX
Zooey Deschanel, New Girl
© 2011 Fox Broadcasting Co.; Patrick Ecclesine/FOX

Für wirklich ganz große Begeisterungsstürme sorgte "New Girl" in den vergangenen Folgen nicht und auch insgesamt gesehen bot die zweite Staffel bisher viel zu selten große Highlights. Die Serie versandete immer mehr in trister Durchschnittlichkeit, die zwar auf einer gewissen Ebene immer noch ganz ordentliche Unterhaltung bot, die erfrischende Leichtigkeit der ersten Staffel konnte die zweite aber nur selten wieder einfangen. Die große Stärke der Serie liegt aber immernoch in den Charakteren, die den vielen halbgaren Stories trotzen und einen immernoch gerne einschalten lassen. Ein Paradebeispiel für die Stärke der Charaktere und die Schwäche der erzählten Story ist nun diese Folge, in der auf der erzählerischen Ebene kaum etwas funktioniert, die aber in Bezug auf die Charakterinteraktion dennoch gute und schöne Momente zu verbuchen hat, die diese Folge noch gerade so vor dem Totalausfall bewahren.

"I love stabbing."

Wie schon öfters erwähnt, fokussiert sich die zweite Staffel erfreulicherweise ziemlich auf den Charakter des Nick und besonders auch in den letzten Folgen auf seine enge Beziehung zu Jess. Die Autoren treiben die romantische Annährung der beiden immer weiter voran und auch wenn Jess gerade in einer noch recht frischen Beziehung steckt, ist es wohl wirklich nur noch eine Frage der Zeit, bis zwischen den beiden weiterhin wunderbar miteinander harmonierenden Mitbewohnern etwas mehr passiert. In dieser Folge bekommen die zwei auch wieder allerhand Gelegenheit, miteinander zu interagieren, sind aber leider in einem maßlos überzogenen, nur selten wirklich witzigen und banalen Plot gefangen, aus dem nicht wirklich viel rauszuholen ist. Diese Detektiv-Geschichte, in der Nick glaubt, dass einer von Jess' Schülern ein Mörder ist, wartet mit wenig überraschenden, sondern eher albern-übertriebenen Momenten auf, die glücklicherweise von den Darstellern oftmals noch ganz gut abgefedert werden können. So sorgt Nick in der Rolle des Undercoveragenten Julius Pepperwood für einige launige Momente und rettet allein durch diese Performance diesen abstrusen Plot gerade noch so. Ansonsten wissen hier eigentlich nur die kleinen nebensächlichen Details zu überzeugen, wie Jess' Klingelton und die wohl erst kürzlich eingeführte "annoyance bowl", in die Jess etwas einwerfen muss, wenn sie zu ganz besonders nervigen Aktionen ansetzt.

Das Ende der Folge, als Nick beginnt, sein zweites Buch zu schreiben, in dem Jess eine ganz zentrale Rolle einnimmt, ist dann noch wirklich süß und zeigt wieder einmal ganz deutlich, welchen Stellenwert Jess im Leben von Nick einnimmt. Die freundschaftlichen Interaktionen zwischen den beiden funktionieren weiterhin wunderbar und vielleicht wäre es auch nicht die schlechteste Idee, diese freundschaftliche Ebene zunächst ein wenig auszukosten und damit zu spielen, bis man dann den zwangsläufig nächsten Schritt einläutet, der das Serienkonzept dann völlig auf dem Kopf stellen würde, gleichzeitig natürlich aber auch einiges an erzählerischen Möglichkeiten freisetzt. Man wird abwarten müssen, für welchen Weg sich die Autoren schlussendlich entscheiden werden. Solch unausgegorene und selten wirklich witzige Stories wie diese sollten einem in Zukunft aber erspart bleiben.

"You're the pogo king."

Ein wenig gelungener, als erstgenannte an Hitchcock angelehnte Mörder-Detektiv-Story ist die sogennante "Pogo"-Storyline, in der es im Grunde nur darum geht, dass jeder der Mitbewohner bestimmte Eigenschaften hat, über die sich bei Abwesenheit desjenigen lustig gemacht wird. Schmidts verzweifelter Versuch, seine Eigenschaft herauszufinden, und Ceces Wunsch, auch so eine einzigartige Eigenschaft zu besitzen, sorgen für einige recht witzige Momente, genau wie auch der Umstand, dass über Nicks schlechte Eigenschaften eher Besorgnis als Heiterkeit herrscht. Nicks Unfähigkeit für sich selbst zu sorgen wurde hier nochmal gut hervorgehoben und auch nochmal in der Schlussszene auf eine nette Art und Weise verdeutlicht. Hier hat man es insgesamt aber eher wieder mit netten kleinen charaktergetriebenen Nebensächlichkeiten zu tun, die durchaus Spaß machen, insgesamt aber nicht über die Fähigkeit verfügen, diese im Gesamten kaum gelungene Folge irgendwie noch groß aufzuwerten - dafür ist das Gesamtkonzept der 14. Folge einfach zu schwach.

Fazit

Waren die letzten beiden Folgen schon eher enttäuschend, so erreicht die zweite Staffel hier vorläufig seinen Tiefpunkt. Trotz einiger netter Charaktermomente sorgt der zähe und selten wirklich lustige Hauptplot einfach dafür, dass diese Folge kaum Spaß macht und auch sonst mit keinen wirklich interessanten Entwicklungen aufwartet. Es ist schön, Jess in ihrem neuen Job zu sehen und aus diesem Umfeld bieten sich natürlich auch allerhand erzählerische Möglichkeiten, doch es scheint, als habe man sich hier für die schwächste entschieden. Eine riesengroße Enttäuschung. Es kann nur noch aufwärts gehen!

Moritz Stock - myFanbase

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