Review: #2.13 Vaterliebe
Die zweite Staffel "New Girl" war bisher klar die Staffel des Nick Miller. Die Entwicklung und die Ereignisse um die vielleicht interessanteste Figur im "New Girl"-Kosmos wertete viele eher durchschnittliche Folgen maßgeblich auf und auch in dieser Folge widmet man sich diesem Charakter ausführlich und, wie für Serien typisch, wird ein Elternteil in die Szenerie geworfen, um die Charakterarbeit und auch das Verständnis von Nick Miller weiter zu vertiefen. Dabei gelingt es der Folge aufgrund erzählerischer Unkonzentriertheiten jedoch nicht, eine wirkliche Highlight-Folge zu kreieren, verliert man sich doch zu sehr in Nebensächlichkeiten und einem absurden Hauptplot.
"People don't change."
Nun bekommt auch endlich Nick seine Eltern-Episode und muss sich mit seinem Vater auseinandersetzten, der ihm überraschend einen Besuch abstattet. Gerade durch diese Konfrontation mit seinem Vater bekommt man ein etwas klareres Bild von diesem Charakter und kann nun besser verstehen, wieso er manchmal so handelt, wie er handelt. Sein Vater bezeichnet sich selbst wohl als Geschäftsmann und verliert sich ständig in irgendwelchen kruden Geschäften und vergisst dabei die Leute um ihn herum, die ihn vielleicht brauchen könnten. Nicks oft so raue Distanziertheit resultiert auch aus diesem ambivalenten und schwierigen Verhältnis zu seinem Vater, dem es wohl sehr schwer gefallen ist, seinem Sohn die Nähe und Zuneigung zu geben, die er verdient und auch gebraucht hätte. Die Gegenüberstellung von Vater und Sohn sorgt also für durchaus interessante Momente, die aber eingebettet sind in eine selten wirklich witzige Rahmenhandlung, die sich um einen merkwürdigen Pferde-Deal dreht. Leider wird zu oft der Fokus weggelenkt von der ambivalenten Vater/Sohn-Dynamik und sich in Nebensächlichkeiten verloren, die aber weder komödiantisch, noch auf irgendeiner anderen Ebene wirklich überzeugen. Auch Winston, der der lässigen Art von Nicks Vater schon lange verfallen ist, wirkt eher wie ein Störfaktor und überflüssiges Anhängsel und kann kaum irgendwelche guten Momente zur Hauptstory beitragen, was schade ist.
Wer in dieser Folge aber ein besseres Bild abgibt, ist zweifelsfrei Jess, die sich auf Nicks Vater einlässt und diese schwierige Beziehung irgendwie versucht zu verbessern. Jess' unglaubliche Hingabe, sich für einen ihrer besten Freunde bedingungslos einzusetzen, ist wirklich wunderbar, genau wie der Schlussmoment, in dem sie Nick tröstet, als sein Vater ihm wieder im Stich gelassen hat. Besonders ihr "You're not broken. You're good." ist wieder einer dieser so schönen und besonderen Jess-Nick-Momente, von denen man als großer Fan dieses Pairings einfach nicht genug kriegen kann.
So überzeugend die Serie mal wieder in den leisen Tönen ist, so sehr fehlen momentan aber die wirklich großen komödiantischen Momente. In dieser Folge gab es davon zumindest eine Szene, die einen durchaus laut auflachen ließ. Gemeint ist damit natürlich die wahnwitzige Pferd-Übergabe-Szene, in der Nicks gravierendes Problem, beim Lügen stark zu schwitzen, wieder voll zur Geltung kommt. Als er sich dann noch ausziehen muss und gezwungen wird zu tanzen, kommt man aus dem Lachen wirklich nicht mehr raus, auch deshalb, weil Jake M. Johnson die Szene einfach ganz großartig spielt. Man wünscht sich mehr von diesen schräg-absurd-witzigen Momenten. Momentan gibt es davon einfach zu wenig, was überaus schade ist und die Serie qualitativ auch stark hemmt.
"Cool Guys Power"
Schmidt erlebte in dieser Folge ein eigenes Abenteuer, abseits von seinen anderen Mitbewohnern, welches vor allem durch seine gnadenlose Albernheit und eine Aneinanderreihung von typischen Schmidt-Momenten und -Sprüchen bestach. Die Idee, Robby wieder ins Spiel zu bringen und in einer gemeinsamen Cece-Zurückbekommen-Mission miteinander interagieren zu lassen, war eine durchaus gute, die auch für allerhand abstrus-witzige Momente sorgte, insgesamt aber auch zu oft übers Ziel hinausschoss. Die Chemie zwischen den eigentlich recht unterschiedlichen Typen Schmidt und Robby stimmte aber definitiv und auch einige der wahnwitzigen Ideen, wie man Cece am besten zurückbekommen könnte, fielen durchaus kreativ aus. Insgesamt handelte es sich hierbei aber eher um einen kleinen Füller-Nebenstrang, der die Hauptstory bis auf die Tatsache, dass Schmidts Gefühle für Cece immer noch sehr stark sind, nicht wirklich weiterbrachte. Ganz nett war es natürlich trotzdem und man kann gespannt sein, inwieweit Robby im weiteren Handlungsverlauf der Serie noch eine Rolle spielen wird.
Fazit
Auch an der Länge dieser Review wird ersichtlich, dass diese Folge abseits der durchaus interessanten Vater/Sohn-Dynamik nicht wirklich viel hergegeben hat und wie viele andere Folgen der zweiten Staffel irgendwo im Mittelmaß versandet. Die Hoffnung auf eine rundum gelungene Folge "New Girl" in der zweiten Staffel stirbt aber zuletzt.
Moritz Stock - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: A Father's LoveErstausstrahlung (US): 15.01.2013
Erstausstrahlung (DE): 18.06.2013
Regie: Jake Kasdan
Drehbuch: Berkley Johnson & Josh Malmuth
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