Review: #2.04 Mrs. Grubman
Diese Episode zeigte auf, welche unterschiedlichen Schwierigkeiten die Menschen mit dem Altern haben. Besonders die eitle Mrs. Grubman rückt dabei stark in den Fokus und erregt beim Zuschauer Mitleid. Zudem müssen Sean und Julia erkennen, dass ihre Tochter Annie langsam zu einer jungen Frau heranwächst und sie scheinen damit ihre Schwierigkeiten zu haben...
Frühe Pubertät
Der Handlungsstrang um Annie zeigte, wie schnell die Kindheit vorbei sein kann. Normalerweise bringt man diese Erkenntnis nur mit Todesfällen eines oder beider Elternteile in Verbindung, wenn das Kind noch jung ist. Jedoch finde ich es sehr erstaunlich, dass Annie mit nur acht Jahren ihre erste Regelblutung bekam. In dem Alter sollte man nur Kind sein und sich nicht mit solchen erwachsenen Dingen beschäftigen. Somit dürfte es nicht verwunderlich sein, warum Annie erst eine Ausrede erfand, als Julia das Blut auffiel.
Ja, vielleicht wäre es besser gewesen, wenn Sean und Julia ihre Tochter über die verschiedenen Möglichkeiten, wenn man eine Blutung hat, aufgeklärt hätten. In diesem Punkt hatte Suzanne vollkommen Recht. Allerdings hat mir die Art und Weise ihrer Aufklärung hinten und vorn nicht gefallen. Diesen Charakter empfand ich schon in der ersten Staffel als sehr überheblich, arrogant, hochnäsig und vor allem rechthaberisch und genau diese Eigenschaften finden in dieser Szene ihren absoluten Tribut. Für Aufklärungsarbeit ist diese Frau absolut nicht geschaffen und ich kann mir gut vorstellen, dass Julia den Kontakt erst mal sehr einschränken wird.
Neben Suzanne lieferte auch Matt eine Erklärung, die für Annie nicht hilfreich war. Nein, sie wurde dadurch sogar krank. Im ersten Moment war auch mir nicht ganz klar, was mit Annie überhaupt los war. Klar, man hat gesehen, dass sie diesen Tampon in der Hand hatte, doch ich hätte nie damit gerechnet, dass sie diesen auch benutzt. Diese Tatsache wurde mir erst klar, als sie im Krankenhaus waren. Wahrscheinlich waren diese Szenen nötig, damit am Ende so ein wundervolles Gespräch zwischen Mutter und Tochter entstand.
Bei dieser besagten Szene stellte ich mir immer wieder dieselbe Frage: Hatten Julia und ihre Mutter Erica ein solches Gespräch? Wenn man sich allerdings die ersten beiden Episoden dieser Staffel noch einmal ins Gedächtnis ruft, ist die Antwort ganz leicht. Nein. Nein, die beiden hatten bestimmt nicht solch ein Gespräch. Wenn dem so gewesen wäre, hätten die beiden sicher eine sehr viel bessere Beziehung zu einander. Diese haben aber Julia und Tochter Annie. Allein schon der Verlauf dieses Gespräches zeigte dieses deutlich und man merkte, dass die Kleine nicht nur körperlich zu einer Frau wird, sondern auch geistig. Ich persönlich freue mich schon jetzt sehr auf weitere Gespräche der beiden.
"Versuche mich wieder zu lieben"
Kimber kann einem echt leid tun. Erst musste sie erfahren, dass sie ein Wetteinsatz war und dann wurde sie von ihrem Verlobten Merril verlassen. Ich habe den beiden eh nie die langlebige Verbindung vorausgesagt. Allerdings hätte ich auch nicht gedacht, dass es dann doch so schnell geht. In dieser Episode hatte Kimber für mich den Eindruck erweckt, als könne sie nie lange alleine bleiben. Nicht umsonst hat sie Christian angefleht, sie wieder zu lieben. Scheinbar muss es ihr so schlecht gehen, dass es sie nicht weiter stören würde, dass Christian nach wie vor in Julia verliebt ist.
Aber nicht nur dieser Aspekt schließt darauf, dass sie einsam und allein ist. Man konnte ja schon in der letzten Staffel sehen, wie labil Kimber ist und Dinge tat, die man im Normalfall nicht tut. Aber dass sie nun auch noch Drogen nimmt, schockte mich sehr. Und anscheinend nimmt sie sie nicht erst seit kurzem, sondern über einen längeren Zeitraum und eine hohe Menge. Dass das zu Schäden führt, war abzusehen und ich hoffe, ihre kaputte Nase ist das einzige. Wobei ich ja denke, ein Psychologe wäre in Kimbers Fall mehr als angebracht. Ob Christian ihr nämlich helfen kann, bezweifle ich sehr. Wer weiß, was Kimber noch tun würde, wenn sie mal wieder die Kontrolle über sich verliert und Christian erneut in Gefahr bringt. Dann bleibt es sicherlich nicht nur dabei, dass sie ihn nackt ans Bett fesselt und fast tödlich verletzt. Man darf hier wirklich gespannt bleiben.
Hilfe sein und Hilfe brauchen
Immer, wenn Mrs. Grubman auftaucht, habe ich meine Freude und das meine ich im positiven Sinn. Ich finde sie irgendwie cool, auch wenn ich es nicht wirklich nachvollziehen kann, wie man sich innerhalb von sechs Monaten zehnmal operieren lassen kann. Klar, sie hat es geschafft, dass sie sie gratis bekommt – dennoch.
Jedoch tat sie mir diesmal entsetzlich leid und das lag nicht nur an ihrer Offenbarung, dass ihre Tochter Krebs hat. Verständlich dass sie dann gerüstet sein will, falls ihre Tochter die Krankheit nicht übersteht und sie sich um ihre Enkeltochter kümmern muss. Aber sich dafür so oft operieren zu lassen, ist, denke ich, genau das Gegenteil von dem, was Mrs. Grubman erreichen wollte. Kleine Kinder halten einen sowieso jung und da ist es vollkommen egal, wie alt man letztlich ist. Dass die Grande Dame fünfundvierzig ist, ist eher Wunschdenken ihrerseits und mich hat es zum Grinsen gebracht.
Aber kommen wir mal darauf zu sprechen, weswegen mir diese Frau noch unglaublich leid tat. Man hätte sich schon denken können, dass irgendwas bei der Operation schief gehen wird. Jedoch hätte ich nie vermutet, dass es an Anti-Drepressiva liegen könnte. Das Schlimme an der ganzen Sache ist, dass es hätte vermieden werden können. Aber Mrs. Grubman war einfach zu eitel zu gestehen, dass sie solche Medikamente nimmt. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie sich die Frau jetzt fühlt. Nicht mehr laufen können, nicht mehr richtig sprechen können und das alles nur wegen ihrer Eitelkeit.
Allerdings könnte ich mir gut vorstellen, dass Christian ein guter und vielleicht auch enger Freund von ihr werden wird. Immerhin hat er es schon mal geschafft, dass die eitle Frau über ihre Gedanken und Gefühle spricht. Zudem sind sich die beiden recht ähnlich und könnten sich in Zukunft gegenseitig stützen. Sehr schön fand ich, als Christian ihr neuen Mut zugesprochen hat.
Kinderloser Christian
Zu Beginn muss ich gleich mal los werden: Wilbur ist einfach niedlich und zum Knutschen. Sehr schade finde ich daher auch den Verlauf und das (vorläufige) Ende von Christians Vaterschaft. Bereits in der letzten Folge war es sehr verwunderlich für mich, wie schnell Gina Wilburs leiblichen Vater ausfindig machen konnte – bei 292 Männern. Wobei es natürlich auch sein könnte, dass sie ihn schon viel eher ausfindig gemacht hat. Wie dem auch sei. Ich finde es sehr schade, dass James sich dann doch noch umentschieden hat, auch wenn ich diese Entscheidung in gewisser Weise nachvollziehen kann, wenn man Gefühle für sein uneheliches Kind entwickelt.
Außerdem muss man James zugute heißen, dass er das Kind nicht Gina überlässt. Wer weiß, was aus Wilbur werden würde, hätte sie das alleinige Sorgerecht. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie Gina reagiert, wenn sie erfährt, dass Wilbur von James mitgenommen wurde. Hoffentlich bekommt Christian diesen Ärger dann nicht ab, mit Kimber hat er sicherlich genug zu tun. Spannend dürfte es aber in jedem Fall werden.
Fazit
Diese Episode war sehr aufschlussreich, zeigte die Schwierigkeiten mit dem Älterwerden sehr schön auf und führte zu wunderbaren Gesprächen der Charaktere. Spannung versprechen die Handlungsbögen um Christian sowohl mit Kimber als auch mit Gina. Aber auch die Sache mit Mrs. Grubman scheint noch nicht abgeschlossen zu sein und verspricht hoffentlich noch schöne Szenen mit Christian...
Daniela S. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Mrs. GrubmanErstausstrahlung (US): 13.07.2004
Erstausstrahlung (DE): 01.02.2006
Regie: Jamie Babbit
Drehbuch: Jennifer Salt
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