Review: #2.10 Kimber Henry

Eine Art Freakshow wurde uns mit dieser Episode geboten. Sean, der mit einer Puppe schläft, die aussieht wie Kimber. Kimber, die der Puppe ihre Vagina verpassen lassen möchte und ein Ehepaar, bei dem sich der Mann Brüste machen lässt und die Frau anscheinend ihre lesbische Seite entdeckt. Das muss man erst einmal verdauen...

Brustkrebs-Kampagne und lesbische Seiten

Fangen wir mal mit dem Handlungsbogen an, welcher mich zwar etwas verstört hat, jedoch sehr interessant erschien. Ike Connor möchte sich weibliche Brüste machen lassen. Im ersten Moment weiß man wirklich nicht, was man sagen soll. Sowas macht man ja nicht aus Spaß und als Mann noch viel weniger. Doch dass daraus ein Buch entstehen sollte, das auf Brustkrebs nicht nur aufmerksam machen soll, sondern auch die Empfindungen begleiten soll, faszinierte mich sehr.

Nachvollziehbar war auch für mich, weswegen Sean und Christian den Eingriff zunächst ablehnten. Ich finde es toll, dass die beiden nun doch wieder zusammenarbeiten und sie auf Liz gehört haben, ihre gemeinsame Praxis nicht zu ruinieren. Warum ich ihre Ablehnung der Behandlung nachvollziehen kann? Beide sind Männer. Das ist schon mal Punkt eins und der zweite Punkt ist, dass es wirklich erst einmal seltsam erscheint, und es natürlich auch die Karriere der beiden Ärzte gefährden könnte. Zumal es mit Sicherheit zum jetzigen Zeitpunkt nicht optimal gewesen wäre. Aber Liz trat den beiden schön in den Hintern, sodass sie nochmals ihre Meinung änderten. Ich denke auch, dass sie einfach auch Angst haben, Liz zu verlieren und ihnen ihre Meinung wichtig ist. Sie hatte aber auch Recht. Brustvergrößerungen bei Frauen dienen eben sehr oft dazu, das Selbstbewusstsein zu stabilisieren und immer sieht es weder gut noch schön aus. Warum also nicht auch so einen Eingriff machen, um hilfreiche Aufmerksamkeit zu erregen?

Naja, man kann ja nicht behaupten, dass nach diesem Eingriff nichts erregt wurde. Allerdings wurde eben nicht das Beabsichtigte erregt. Ich kann mir nicht vorstellen, mir die Brüste abnehmen zu lassen. Was ich mir aber durchaus vorstellen kann, dass man ein seltsames Gefühl verspürt, wenn man andere Brüste berührt. Es klang auch sehr logisch, dass Amys Reaktion auf ihre Krebserkrankung zurückzuführen ist. Doch beim (wiederholten) Berühren der Brust von ihrem Mann Ike stellte sie fest, dass sie wohl lesbisch ist. Eigentlich ist es schade, dass so ein Ende konstruiert wurde. Denn es hatte den Anschein, als würde Ike durch seine OP auch begreifen, wie unangenehm das Berühren und Gucken auf die Brüste für eine Frau ist.

Die Kimber-Puppe und Männerbefriedigung

Augenverdrehen und Kopfschütteln haben sich bei mir sehr gut abgewechselt. Irgendwie kann man Christian schon verstehen. Vermutlich hätte ich auch gefragt, ob Kimber noch immer kokst. Es war ja nicht weiter verwunderlich, dass es einen Prototyp als Puppe gibt, die aussieht wie sie selbst. Sondern vielmehr, dass die Vagina von Kimber auch für die Puppe angefertigt werden sollte. Vielleicht hat das Koks ja ihr Hirn vernebelt oder so. Es kann eigentlich gar nicht anders sein, denn wie sonst kommt man auf so eine Idee? Ich verstehe es bis jetzt noch immer nicht.

Etwas mehr Verständnis kann ich da für Seans Tat aufbringen, auch wenn mir das noch immer nicht so richtig in den Kopf will. Nach der Trennung von Julia hat Sean trotzdem Verlangen nach einer Frau. Allerdings misstraut er diesen auch. Demnach liegt es eben nahe, zunächst mit einer Puppe zu schlafen. Dieser kann man nicht wehtun und Sean kann auch nicht wehgetan werden. Die perfekte Lösung eigentlich. Doch so einfach war es dann eben doch nicht. Auch wenn Sean vor anderen sagt, Julia würde ihm nichts mehr bedeuten. Jedoch hat er bei seinem Erlebnis sowohl Kimber als auch Julia gesehen. Und wenn man seinen Blick sah, weiß man, dass er Julia noch immer liebt.

Das machte die spätere Szene ebenfalls deutlich. Ich hatte den Eindruck als wollte Sean Julia nur verletzten, damit sie weiß, was für ein Gefühl das ist. Ihm ist garantiert auch klar, weswegen Julia ihn nicht rauswarf, als sie von seiner Affäre erfuhr: Weil er noch immer geliebt wird. Nicht, weil sie Angst hat, eigenständig zu sein. Wenn Julia Sean so egal wäre, hätte er keine Scheu gehabt, mit Kimber vor ihr zu reden. Aber wahrscheinlich bereut Sean sein Abenteuer sowieso, als er feststellen musste, dass Kimber ihn nur benutzt hat.

Sex mit Folgen

Ich muss ja schon sagen, Julia sah sehr verführerisch aus und so fühlte sie sich sicherlich auch. Sonst wäre sie wahrscheinlich gar nicht erst auf den Flirt mit Roger eingegangen. Wer hätte auch gedacht, dass Roger so ein besessener Mistkerl wäre? Aber irgendwie konnte auch nichts Gutes dabei herauskommen, wenn Julia schon mal versucht, aus ihrem alten Muster herauszubrechen. Mir tat sie sehr leid, da sie nur ihren Spaß wollte und es bald mit einer Vergewaltigung geendet wäre.

Seans Äußerungen fand ich sehr anmaßend. Wenn ihm Julia tatsächlich so egal wäre, wie er immer sagt. Warum hat er dann nicht jemand anderen in das Hotelzimmer geschickt. Es hätte ja nicht unbedingt Christian sein müssen. Aber nein, Seans Wut auf seine Frau verflog erst, als er erfuhr, dass sie weint und er ist aus freien Stücken zu ihr. Ich denke, seine Äußerungen hatten vollkommen andere Gründe und nicht, weil er glaubt, Julia wolle sich nicht von ihm lösen. Mein Eindruck ist eher, dass er sauer auf sich selbst ist, dass sie (auf Anraten von ihm) in so eine Situation gerutscht ist. Bei den beiden ist noch lang nicht alles geklärt und die Gefühle sind immer noch sehr intensiv.

Fazit

In dieser Episode zeigten vor allem Sean und Julia, wie verletzt und emotional sie sind. Ihre Wut aufeinander wird hoffentlich im weiteren Staffelverlauf für Spannung und Emotionen sorgen, die zeigen, wie stark ihre Liebe noch immer ist.

Daniela S. - myFanbase

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