Review: #5.16 Gene Shelly
In dieser Folge treffen Sean, Christian und Raj auf das Ehepaar Shelly, die beide transsexuell leben. Im ersten Moment sieht man dies allerdings nicht, da man Tracey mit ein wenig Augen zudrücken auch für eine Frau halten könnte. Doch in einer der witzigsten Stellen dieser Folge stellt sich heraus, dass Tracey gar keine Frau ist, sondern ein vollwertiger Mann, der nur etwas weiblicher aussieht. Was besonders bei unserem neuen Schützling Raj für einige Bestürzung sorgt, da er doch angenommen hatte, dass er seine ersten sexuellen Erfahrungen mit einer Frau gemacht hat. Der Blick war einfach unglaublich witzig. Doch auch im Großen und Ganzen kann man sagen, dass Raj immer wieder lustige Szenen in die doch eher traurigen Folgen bringt.
Nachdem der Zuschauer letzte Woche in Unwissenheit gelassen wurde, ob Sean eine Wunderheilung erlitten oder uns alle zum Narren gehalten hatte, gibt es diese Woche die Auflösung: Sean ist ein Lügner, der gerne Mitleid erregt. Klingt hart, aber den Eindruck habe ich in dieser und auch schon der letzten Folge bekommen. Er findet es sicherlich ganz angenehm, dass er nun plötzlich von vielen hübschen und jungen Frauen Aufmerksamkeit bekommt und Matt sich fürsorglich um ihn kümmert. Diese Vater-Sohn-Beziehung gab es ja nicht allzu oft zwischen den beiden. Doch die Rache für seine Lügenmärchen hat er dann auch ziemlich schnell bekommen. So hatte er bei seiner neuen Arbeit Daphne kennengelernt, die sofort von ihm verzückt war, doch wie sich später herausstellt, hat sie eine Vorliebe für Mutter-Sohn-Spiele à la Ava und Adrian. Tja, das hat er jetzt davon, dass ihn die Frauen attraktiver finden, da bleibt nicht aus, dass auch die durchgeknallten Frauen an seiner Tür klopfen. Naja, so richtig Glück hatte er davor auch schon nicht - ich sag nur Teddymacherin Colleen Rose. Da der Gott kleine Sünden sofort bestraft - und große Sünden noch viel schneller - war es in dieser Folge mit seiner Mitleidstour vorbei. Matt erfährt von seiner Mutter, die beobachtet, wie er Daphne vor die Tür setzt, dass Sean ihnen allen was vorgespielt hat und dieser reagiert verständlicherweise sehr verärgert, hatte er sich doch rührend um seinen Vater gekümmert. Na mal sehen, wie Sean das wieder hinbekommen will. Allerdings muss ich zugeben, dass die ganze Sache meiner Meinung nach viel zu schnell aufgelöst wurde, ich hätte gerne noch in den nächsten Folgen gesehen, wie Sean versucht allen einen Bären aufzubinden.
"Das ist Karma, Christian!"
Da in der letzten Folge sowohl Kimber als auch Julia nicht zu sehen waren, kehren beide für kurze Besuche nach Miami zurück. Kimber hatte scheinbar nur die Aufgabe, einen Babysitter für die kleine Jenna zu finden, da sie doch unbedingt mal wieder eine Massage braucht. Allerdings ist Matt nicht da und so bezahlt sie kurzer Hand Christians Nanny ein Haufen Geld, zumindest denkt Kimber, dass 200 $ viel sind, um auf die Kleine aufzupassen, da der böse, krebskranke Opa Christian bloß nicht in die Nähe seiner Enkelin kommen soll. Wie groß muss da wohl die Mutterliebe sein? Allerdings geht Kimber natürlich nicht einfach so wieder, nein sie nutzt die Situation lieber noch aus und rächt sich an ihm für die, ihrer Meinung nach, großen Schmerzen, die er ihr zugefügt hat und lacht ihm förmlich ins Gesicht, als sie seine Brust sieht. Allerdings fand ich es schon zu hart, ihm an den Kopf zu werfen, dass er den Krebs verdient hat, da er so schlecht mit Frauen umspringt. Sicher, Christian ist kein Waisenknabe, aber ich denke mal 90% der Frauen, die sich auf ihn eingelassen haben, wussten, dass er nicht der Typ zum Heiraten ist. Außerdem erfährt man, dass sie noch mit Ram zusammenlebt, nun aber auch Eden bei ihnen eingezogen ist. Na ist das nicht eine schöne gemütliche WG? Julia hingegen will den gemeinsamen Sohn Conor vom Besuch bei Sean abholen, als sie Mitleid für Sean entwickelt und ihm anbietet für ihn zu kochen. Als sie am Abend nocheinmal zu Besuch kommt, ist sie diejenige, die die große Sean-Verschwörung aufdeckt und allen die Wahrheit über ihn erzählt.
Ein Sorgenkind in der Folge war auf jeden Fall Liz, obwohl ich in der Review zu #5.15 Ronnie Chase geschrieben habe, dass ich es gut finde, dass sie sich nun so gut mit Christian versteht, würde ich das in dieser Folge nicht mehr schreiben. Liz, die natürlich für Christian da ist, als es ihm aufgrund der Chemotherapie nicht gut geht, wird von diesem kurze Zeit später eiskalt ausgenutzt, als er sich mehr oder weniger mitten in der Nacht auf sie legt und mit ihr schläft. Doch als wenn das nicht schon reichen würde, demütigt er sie am nächsten Tag während einer Besprechung vor den Kollegen. Allerdings fand ich Liz' Reaktion auf den flüchtigen sexuellen Kontakt doch mehr als merkwürdig. Fünf Staffeln lang ist Liz lesbisch und plötzlich kommt Christian daher und gibt ihr Zweifel an ihrer Sexualität? Zumal sie schon einmal Sex mit einem Mann hatte, man erinnere sich an Sofia Lopez, der zwar als Frau lebt, aber noch immer die männlichen Geschlechtsteile hat. Ich hoffe, sie fängt sich in den nächsten Folgen wieder, ich habe nun wirklich keine Lust darauf, Liz, wie einige der anderen Frauen vor ihr, zu sehen, wie sie Christian hinterher weint. Das hatten wir einfach schon zu oft.
Christian hat nun mit seiner Chemotherapie angefangen und ihm geht es gelinde gesagt echt mies. Er kotzt sich die Seele aus dem Leib und bleibt doch ganz der Alte, zumindest will er das jedem weismachen. Doch man sieht genau, dass er nun viel zerbrechlicher und verletzbarer ist. Er schafft es ja nicht einmal mehr, mit einer Prostituierte zu schlafen, geschweige denn Kimber rumzukriegen und damit hatte er ja nie Probleme. Das einzige, was er schafft, ist eine einsame und traurige Lesbe zu einem kleinen Schäferstündchen mehr oder weniger zu zwingen. Was soll aus ihm nur noch werden? Wo ist der selbstbewusste, alles könnende, arrogante Christian? Ich persönlich mag Christian das Weichei nicht besonders und will lieber wieder den Macho sehen.
Was bleibt sonst noch zu sagen? Eigentlich nicht viel, da die Folge nun so ziemlich jeden offenen Handlungsstrang abgeschlossen hat und nun abzubleiben ist, wie es in der nächsten Folgen weitergeht und was uns da erwartet. Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt, was sich die Autoren noch so für Fälle ausdenken.
Fazit
Keine besonders schlechte, aber auch keine besonders gute Folge. Es gab einen Mix aus lustigen, aber auch traurigen Szenen, die zum Weiterschauen anregen. Doch mit der letzten Folge kann diese Episode auf keinen Fall mithalten, es war alles irgendwie zu vorhersehbar.
Anja Schmidt - myFanbase
Die Serie "Nip/Tuck - Schönheit hat ihren Preis" ansehen:
Vorherige Review: #5.15 Ronnie Chase | Alle Reviews |
Diskussion zu dieser Episode
Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Nip/Tuck" über die Folge #5.16 Gene Shelly diskutieren.
Informationen zur Episode
Englischer Titel: Gene ShellyErstausstrahlung (US): 13.01.2009
Erstausstrahlung (DE): 11.10.2012
Regie: Richard Levine
Drehbuch: Richard Levine & Lyn Greene
Links
Meistgelesen
Aktuelle Kommentare

09.04.2025 13:04 von Daniela
Episode: #10.17 The Book of Archer (Chicago Med)
NBC würde sich ins eigene Fleisch schneiden, würden sie... mehr

05.04.2025 02:39 von Daniela
Pulse: Pulse
Ich habe angefangen und starte die Tage mit der zweiten... mehr