Bewertung

Review: #3.17 Endlich erwachsen

Ich würde fast sagen, diese Folge war dem Ende der Beziehung zwischen Ryan und Marissa gewidmet. Das war für mich zumindest die Hauptstory und das, was mir am meisten in Erinnerung geblieben ist. Ich muss ehrlich sagen, dass mich in der letzten Episode das Ende der Beziehung recht kalt gelassen hat. Es war ja auch schon abzusehen und kam fast schon zu spät. Aber in dieser Folge hat mich die ganze Story ziemlich berührt und besonders die Verweise auf vergangene Folgen haben mir sehr gut gefallen.

Ryan wird 18 – Wow! Bei O.C. gibt’s wohl endlich Geburtstage... Erst Kaitlin (die aber ja keine Hauptfigur ist) und jetzt auch noch Ryan. Die Feier fand ich wirklich schön von Seth organisiert, v. a. das mit den Bildern mit Ryans Zukunftsperspektiven fand ich cool. Ansonsten war die Feier selbst ja eher lustig anzusehen, die "Journey"-Coverband spielt nur Songs der "Foreigners" und es gibt tausend Gäste, von denen nur fünf Ryan wirklich kennen. Aber viel interessanter war natürlich das Drumherum. Lädt Ryan Marissa ein oder nicht, kommt Marissa und schenkt sie Ryan was oder nicht? Keiner wollte die falschen Signale senden, v. a. da keiner wusste, welche Signale denn eigentlich die falschen waren. Das Dilemma hat mich ernsthaft berührt und das, wo ich ja bekanntlich kein großer Fan der Ryan/Marissa-Beziehung bin. Nach dem Ende in der letzten Folge war ich eigentlich eher überrascht, dass Marissa und v. a. Ryan darüber nachgedacht haben, einander anzurufen. Aber vielleicht war es auch der Abstand, der ihnen gut getan hat.

Dass Marissa diese CD gemacht hat, fand ich ja wirklich süß. Eigentlich war es vielleicht ganz gut, dass Ryan Marissa nicht eingeladen hat. Vielleicht muss erstmal Gras über die Sache wachsen, bevor es sonst immer so vor sich hindümpelt wie bis zu der Trennung. Trotzdem fand ich es schon ganz schön traurig, als er die CD gehört hat und später Marissa mit der CD kam, aber dann wieder ging. Da hätte ich mir ein Happy End auch fast gewünscht, obwohl es eigentlich den beiden meiner Meinung nach nicht sonderlich gut getan hätte.

Was mich überrascht hat, war jedoch die starke Symbolträchtigkeit der Folge. Marissa mit Volchok im neuen Model Home, wo Marissa die Erinnerungen an ihre ersten Treffen übermannen und sie stürzt. Ryan, der mit Marissa reden will und dort die CD findet, die sie ihm erstmals im Modelhaus geschenkt hat. Das erweckt fast den Eindruck einer endgültigen Trennung. Der Kreis schließt sich sozusagen. Ob es beabsichtigt war oder nicht, es war jedenfalls sehr gut umgesetzt und wunderschön anzusehen.

Zu den anderen Storys um die beiden Hauptpersonen dieser Folge: Zunächst Marissa und Volchok. Dieser Kerl avanciert ja wirklich zum erstklassigen Stalker, das war ja schon fast unheimlich, wie er einfach überall auftauchte, wo Marissa gerade war – sogar bei ihr zu Hause. Der Kerl ist manchmal wirklich ein Trottel, dann auf der anderen Seite scheint er wieder recht sensibel. Aber das ist ja eigentlich eher typisch. Er hat’s wahrscheinlich in der Kindheit sehr schwer gehabt, der arme Junge...

Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob er der richtige ist, um sie nach Ryan zu trösten und ihr zu helfen. Immerhin scheint er recht egoistisch und so einfühlsam wie Atwood ist er auf keinen Fall. Ich kann aber verstehen, warum sie sich ihm zuwendet. Immerhin hat sie Ryan verloren und mit ihren anderen Freunde, die eben auch Freunde von Ryan sind, wird es nun auch schwieriger. Er scheint sie zumindest im Bezug auf Johnny zu verstehen. Mal sehen, was sich dort noch so ergibt.

Dann zu Ryan und Sadie: Sie scheint ja sehr nett zu sein. Ist vielleicht ganz gut für Ryan, mal jemand "normales" zu haben. Allerdings befürchte ich, dass sie fast schon viel zu normal für O.C. ist. Dann gab es ja auch noch Dawn. Ich fand es wirklich schade, dass sie schon wieder im Knast ist. Es wäre der Frau wirklich zu wünschen, dass sie es endlich mal schafft. Klar, dass sie Ryan nicht wieder enttäuschen wollte, aber trotzdem fand ich es traurig, dass sie einfach abgehauen ist. Für Ryan ist das Ganze sicher schwer. Wenn man ständig sieht, wie die eigene Mutter, die man - egal was sie einem antut - immer lieben wird, ihr Leben nicht auf die Reihe bekommt und ständig wieder in Schwierigkeiten steckt, kann das einen nicht kalt lassen. Ich weiß da wovon ich spreche, wenn auch nicht in Atwoods Ausmaßen, weshalb mich dieser Story- Verlauf schon sehr berührt.

So, dann gab’s ja eigentlich nur noch Julie und Neil. Der peinliche Moment am Anfang, als Julie Neil eigentlich gestehen will, dass sie es ernst meint, war ja wirklich schlimm. Die arme Julie scheint’s ja schwer erwischt zu haben. Hoffentlich geht das gut. Toll war ja auch wieder der Moment, als Julie allein bei den Roberts ist und Summer auftaucht. Ich fand’s irgendwie blöd, dass sie ihr die Sache verraten hat, aber andererseits hätte sie sich wohl auch nicht mehr herauswinden können. Endlich ist es raus und die Kinder wissen es. Was mich aber etwas verwundert hat, war Neils Aussagen, als er Julie im Restaurant getroffen hat, ob das denn nicht etwas zu öffentlich sei? Ähm… Haben die beiden sich nicht in der letzten Folge im Restaurant Obszönitäten zugeflüstert, die Taylor "zufällig" mitgehört hat, und haben auf dem Golfplatz geflirtet? Irgendwie verwirrt mich das Ganze etwas.

Aber Julie hat es mit ihrem übertrieben langen Kuss ja nun endlich richtig öffentlich gemacht. Das war wirklich wieder typisch Julie, da musste ich echt lachen. Dass Julie Neil damit so überfällt, obwohl der das gar nicht geplant hat, war schon irgendwie peinlich, aber andererseits war es auch gut, dass Neil Julie dann nicht so hat auflaufen lassen. Schön, dass sie es beide so als "Wink des Schicksals" gesehen haben. Aber ich hoffe doch mal, dass Julie den Antrag nicht annimmt oder Neil ihn nicht macht. Das Letzte, was Julie Cooper gebrauchen kann, ist eine weitere überstürzte Ehe. Genauso wenig kann das auch Neil Roberts gebrauchen. Ich hoffe, die beiden sind vernünftig, denn meiner Meinung nach hat ihre Beziehung wirklich Potential.

So, dann würde ich mal sagen, dass war definitiv wieder eine der besseren Folgen. Vor allem deshalb, weil die Krankenhaus-Geschichte mal auf Eis gelegt wurde, und Sandy wieder vorübergehend der Alte war. Außerdem fand ich die Hauptstory der Folge wirklich schön inszeniert und es hat mir wirklich toll gefallen und mich gerührt. Deshalb möchte ich gerne sieben Punkte geben.

Nadine Watz - myFanbase

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