Goodbye O.C.: Die umstrittensten Geschichten

Dramaqueen Nr. 1: Marissa Cooper

Fans von Marissa mögen es mir verzeihen, aber kein Charakter ging mir im Laufe der Staffeln mehr auf die Nerven als Marissa Cooper, die Frau, die Katastrophen so anzog wie Licht die Motten.

Das Leben und Lieben der schönen, aber durch Familiensorgen und Pubertät schwer gebeutelten Marissa Cooper bestimmte lange Zeit das Geschehen der Serie. Sie war die eine Hälfte des Traumpaars von "The O.C.", und ihr Tod am Ende der dritten Staffel war wohl nur einer der Nägel für den Sarg, in dem die Serie nun beerdigt wurde. Ob Mischa Barton nun gefeuert wurde oder freiwillig ihre Rolle aufgegeben hat, die Fans interessierte das wenig. Ohne Marissa hat der vierten Staffel definitiv etwas gefehlt, auch wenn sie jahrelang zumindest für mich einen hohen Nervfaktor besaß: Marissa hier, Marissa da, Marissa wird lesbisch, Marissa steht doch wieder auf Männer, Marissa streitet sich mit ihrer Mutter, Marissa streitet sich mit ihrem Vater. Ein wenig von Marissa steckt wahrscheinlich in jedem Teenager-Mädchen, doch war sie oftmals wirklich anstrengend mit an zu sehen und man fragte sich, wie ein einziger Mensch nur derart problembeladen sein konnte. Storytechnisch war ihr Tod eigentlich nur die logische Konsequenz, doch gingen mit Mischa Barton auch viele Zuschauer, die offenbar einfach noch nicht genug von Marissa hatten, und die Serie verlor weiter an Einschaltquoten...

Am schlimmsten fand ich die Geschichte um Marissa und Volchok. Obwohl Marissa ja bekanntlich eine Schwäche für schwierige Männer hat, war mir diese Beziehung doch etwas zu extrem. Am Ende war er sogar für ihren Tod verantwortlich… Rückblickend gesehen fällt mir auf, dass es keinen Zeitraum gab, in dem Marissa einfach mal glücklich und zufrieden in ihrem Leben war - für mich ein wenig zu viel Drama.


Marissa und Alex

Ein verzweifelter Versuch der Produzenten, für Schlagzeilen und Einschaltquoten zu sorgen, war die Geschichte um Marissa und Alex, gespielt von Olivia Wilde. Diese Wandlung von Marissa war einfach zu extrem. Das luxusverwöhnte Mädchen interessierte sich plötzlich fürs andere Geschlecht und zog Hals über Kopf mit ihrer neuen Freundin Alex zusammen und als Zuschauer gewann man den Eindruck, als sei diese überraschende Aktion nichts weiter als ein erneutes Aufbegehren gegenüber ihrer Mutter Julie und der Beweis, dass sie auch ohne sie zurecht kommt. Die Zuschauer konnte diese Geschichte nicht so recht begeistert und schließlich merkten auch Marissa und Alex, dass sie nicht zusammen passten. Somit war Alex Geschichte und verschwand auf Nimmerwiedersehen aus der Serie.


Das schwarze Schaf der Familie Atwood: Trey

Dass Ryans Familienverhältnisse nicht die Einfachsten waren, ist ja bekannt, aber als mit seinem Bruder Trey plötzlich ein weiteres Mitglied der Atwood-Familie ins Spiel kam, waren die Reaktionen gespalten. Zwei Brüder, die unterschiedlicher nicht sein könnten, auf einmal wieder vereint. Sandy, Gutmensch wie immer, nimmt den verlorenen Bruder vorübergehend bei sich zuhause auf, doch Trey verspricht Ärger. Sicher sorgte er für Abwechslung und war der hübschen Marissa schon bald verfallen, wie so viele junge Herren, doch mit der versuchten Vergewaltigung und Marissas Schuss in Notwehr, der Trey beinahe das Leben gekostet hätte, haben es die Autoren meiner Meinung nach ein wenig übertrieben. Nicht nur dass es Treys Charakter damit noch negativer machte, man fragte sich auch, was Marissa eigentlich noch alles Tragisches widerfahren würde... Ach ja, sie starb am Ende der dritten Staffel nach einem Autounfall.

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