Bewertung

Review: #1.04 Wer bist du, Anastasia?

Um unser Interesse auf alle Charaktere auszudehnen, lässt man die Lovestory in #1.04 The Serpent in den Hintergrund rücken und gewährt besonders den Antagonisten die Möglichkeit, sich zu profilieren.

"I hate him with the fire of a thousand suns."

Die Figur Jafar hat auf mich bisher den geringsten Eindruck gemacht, da weder der Bösewicht noch Naveen Andrews mit ihrer Performance durchgängig gute Leistungen an den Tag legten. Doch nun gestattet man uns einen Einblick in die Vergangenheit, der einen Teil von Jafars Geschichte enthüllt und auch offenlegt, worin sein Bestreben liegt, Cyrus in seine Dienste zu stellen. Damit macht man einen wesentlichen Schritt nach vorn, da bisher ein recht großes Geheimnis um den Magier gemacht wurde, was leider ab und an seine Wirkung als Spannungsbringer verfehlte. Man zeigt uns außerdem, dass sich bereits zwei Wunderlampen in seinem Besitz befinden und er seinem dunklen Ziel sehr nahe zu sein scheint.

Außerdem lässt man die Figur nun nicht mehr nur mit der Roten Königin agieren, sondern dehnt seinen Wirkungsbereich auf Alice und den Herzbuben aus, womit man es schafft, die Bedrohung, die von Jafar ausgeht, nicht nur durch Worte zu zeigen. Denn sein Auftreten Alice und dem Herzbuben gegenüber mag zwar nicht durch Special-Effects glänzen, doch zum ersten Mal kann Naveen Andrews seinen sonst recht leeren Blick auf Alice werfen, wobei sogleich ein Feuer in seinen Augen zu lodern beginnt.

In diesem Zusammenhang präsentiert man uns außerdem Amara, die ehemalige Geliebte und Lehrerin Jafars. So ist nun also jeder der Hauptcharaktere in eine romantische Geschichte verstrickt. Fraglich bleibt jedoch, was Jafar mit seiner Liebsten geplant hat. Offensichtlich benötigt er sie später noch, um den Zauber mit den drei Wunderlampen auszuführen. Ob es wohl reicht, dass er sie als Schlangenstock immer bei sich hat oder muss er Amara dafür wieder in einen Menschen verwandeln? Wünschenswert wäre es, Zuleikha Robinson noch einmal zurückzuholen, da Jafar neben ihr ein viel selbstsicheres Auftreten hatte, als an der Seite der Roten Königin. Zudem verstand es Robinson sehr gut, die böse Zauberin zu spielen, und sie weckt sofort Erinnerungen an die Böse Königin aus "Once Upon a Time".

"The Red Queen got him."

In #1.03 Forget Me Not erfuhren wir von der gemeinsamen Vergangenheit vom Herzbuben und der Roten Königin. Nun gehen die Autoren einen Schritt weiter und präsentieren uns ein Treffen der beiden, wobei ans Licht kommt, dass die Königin tatsächlich noch Schuldgefühle hat, jene aber nicht so weit reichen, dass sie den Herzbuben tatsächlich vor dem Tod bewahren würde. Die etwas verzwickte Vergangenheit der beiden eignet sich jedoch sehr gut, um die Königin den Zuschauern näher zu bringen und zu zeigen, dass ihr Herz eigentlich am rechten Fleck sitzt. Bisher gab es kaum Momente, in denen ich die Königin ins Herz schloss und auch Emma Rigby kann nur gelegentlich mit ihrer Darstellung überzeugen. Nun sieht man jedoch, dass man sich bemüht, die Darsteller unterschiedliche Faccetten schauspielern zu lassen und somit auch mehr Tiefgang in die Figuren legt. Man hat es zwar noch nicht raus, die gesamte Episode des Spin-Offs so schön zu gestalten, wie es bei der Mutterserie gelingt, doch nach und nach häufen sich die Szenen, in denen sowohl Handlung als auch die Schauspieler überzeugen können.

"Make a bloody wish, Alice!"

Bis zur vierten Episode hat es gedauert, dass eine so grandiose Wendung zu Stande kommt, die erschüttert, fasziniert und uns mit Bangen der nächsten Episode entgegensehen lässt. Mit der Versteinerung von Will beweisen die Autoren Mut, denn Michael Socha verkörperte bisher die wohl unterhaltsamste Figur der Serie. Diese Entwicklung ist das spannendste, das man sich vorstellen kann, denn nun muss man sich Mühe geben, die neben dem Herzbuben in den Hintergrund gerückte Alice wieder interessanter zu gestalten und Sophie Lowes schauspielerisches Talent, dass sie in der Pilotfolge sehr gut unter Beweis stellte, wieder hervorzukramen, da sie in den letzten zwei Episoden wenig davon zeigte. Als wäre den Autoren derselbe Gedanke gekommen, geben sie Alice auch gleich noch eine kleine Szene mit der Roten Königin, in der sich die Königin eine saftige Ohrfeige einfängt. Auch wenn es nur eine leichte Anmutung dessen ist, was uns Alice im Serienauftakt bot, schimmert die alte Stärke durch. Die beiden Frauen harmonieren dabei ganz wunderbar, wobei auch sehr gut verbildlicht wird, dass die beiden Gegenspieler nicht aus dem gleichen Holz gemacht sind. Während die Königin fieberhaft den Kampf verfolgt und Jafar interagieren lässt, stellt sich Alice in den Vordergrund, um nicht sich sondern ihre Lieben zu verteidigen. Während Alice dabei entschlossen und zielgerichtet vorgeht, ist die Rote Königin zeitweise recht impulsiv und scheint selbst nicht immer zu wissen, wohin ihr Weg sie führen wird, da sie nur ab und an selbst in das Geschehen eingreift.

Fazit

Endlich kann "Once Upon a Time in Wonderland" einen Erfolg verzeichnen, da es mit einer abwechslungsreichen und unvorhersehbaren Geschichte auftritt. Auch wenn einige Aktionen noch keine große Bedeutung im Kontext zu haben scheinen (z.B. warum Jafar Amara in eine Schlange verwandelte, die er nun immer als seinen "Zauberstab" mit sich herumträgt) und wir nicht wissen, in welche Richtung sich die Ereignisse, nun da Will versteinert ist, entwickeln werden und ob Alice einen neuen Helfer bekommt, reicht diese Episode an das Niveau von #1.01 Down The Rabbit Hole heran und schürt die Hoffnung, dass man sich auch in Zukunft immer weiter verbessern wird.

Marie Florschütz - myFanbase

Die Serie "Once Upon a Time in Wonderland" ansehen:


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