Review: #4.01 Elsa und Anna von Arendelle
Zum ersten Mal seit langem konnte ich es nicht abwarten, dass "Once Upon a Time" aus der endlos langen Sommerpause zurückkehrt. Die Zeit schien festgefroren zu sein, doch nun geht es endlich weiter - und es wird wirklich frostig in Storybrooke, denn Elsa, die Eiskönigin ist da.
Mit "Frozen"(im Deutschen "Die Eiskönigin - Völlig Unverfroren") landete Disney 2013 einen Megahit und spielte weltweit über 1 Milliarde Dollar ein. Kein Wunder also, dass die Autoren von "Once Upon a Time" diese beliebten Charaktere in ihr Serienuniversum aufnehmen, um der Serie neue Popularität zu verleihen. Die Geschichte basiert lose auf dem Märchen "Die Schneekönigin", in dem der Waiseknabe Kay von der Schneekönigin entführt wird und seine Freundin Gerda eine Reise voller Hindernisse auf sich nimmt, um ihn zu retten.
Gleich die erste Szene dieser Episode greift eine der wohl bedeutendsten Szenen aus dem Film auf. Es ist der Moment, in dem die Eltern von Anna und Elsa bei einem Schiffsunglück, verursacht durch einen schweren Sturm, ums Leben kommen. Doch im Gegensatz zum Film schreibt die Mutter hier vor ihrem Tod noch eine Nachricht an ihre Töchter. Elsa müsse etwas wichtiges erfahren, heißt es. Was das ist, wird erst einmal offen gehalten, es scheint aber von immenser Bedeutung zu sein. Meine Theorie ist ja folgende: da bekannt ist, dass die Schneekönigin ebenfalls auftauchen wird (gespielt von Elizabeth Mitchell), glaube ich, dass diese die leibliche Mutter von Elsa ist.
Regina
Reginas Leben wurde im Finale der dritten Staffel vollkommen auf den Kopf gestellt und sie muss sich nun mit einer komplett neuen Situation auseinander setzen. Da Emma Marian durch die Zeitreise das Leben gerettet und mit nach Storybrooke genommen hat, steht Reginas Beziehung mit Robin Hood vor dem Aus. Obwohl er Gefühle für Regina hat, ist Marian nun einmal die Mutter seines Sohnes und seine Ehefrau, weshalb er unmöglich mit Regina zusammenbleiben kann, worauf diese ziemlich enttäuscht und später auch zornig reagiert. Um Marian zu beseitigen, sucht sie den Mann auf, der alles für sie tun würde und den sie so lange in in einer Zelle im Krankenhaus schmorren ließ:
Sidney Glass. Allerdings muss ich zugeben, dass ich den Charakter nicht sonderlich mag und nicht traurig wäre, wenn es sich bei diesem Auftritt um ein einmaliges Gastspiel handeln würde.
Wie Zelena plant Regina in der Zeit zurückzureisen, um Marian zu töten, bevor Emma und Hook sie retten können. Da sie sich aber nicht mehr an Marians Verhaftung erinnern kann, verbannt sie Sidney zurück in den Spiegel, also von einem Verlies ins andere, und lässt sich von ihm die Vergangenheit zeigen. In dieser Szene wird der berühmte Spruch der Bösen Königin aus dem Originalmärchen aufgegriffen, als sie ihren Spiegel nach der Person fragt, die sie am liebsten tot sehen würde. Die Szene ist toll gemacht, da sich nun wieder die Böse Königin mit ihrem Storybrooke-Ich vermischt.
Regina ist ein Charakter, der im Verlauf der Serie die wohl größte Entwicklung durchgemacht hat. Während sie zuerst nur die Böse Königin und skrupellose Bürgermeisterin war, wandelte sie sich im Laufe der Folgen zu einer echten Heldin. Da nun zum zweiten Mal Reginas Liebesglück zerstört wurde, wieder durch einen der Charmings, droht sie in ihr altes Verhaltensmuster zurückzufallen. Aufgrund ihrer Entwicklung geschieht das aber nicht. Das wird in der Szene deutlich, als Marian vom Schneemonster bedroht und beinahe getötet wird. Hätte Regina Marian ihrem Schicksal überlassen, wären alle ihre Probleme gelöst gewesen. Sie wäre Marian losgewesen, ohne sich die Hände schmutzig zu machen. Stattdessen aber erledigt sie das Schneemonster und rettet Marian das Leben. In der ersten Staffel wäre diese Aktion von Regina undenkbar gewesen, aber sie ist nicht mehr diese egoistische Person, die nur auf ihr eigenes Glück bedacht ist und all diejenigen beseitigt, die diesem Glück im Wege stehen. Im Laufe der nächsten Folgen wird sie wohl noch einige Momente erleben, in denen sie sich zwischen dem einfachen, dunklen Weg und der deutlich unangenehmeren, aber menschlicheren Alternative entscheiden muss und es bleibt spannend, sie auf diesem Weg zu begleiten.
Regina plant nun etwas zu enthüllen, was sich die Zuschauer schon seit der ersten Staffel gefragt haben: wer ist der Autor des Märchenbuches? Das soll Sidney nun herausfinden, damit das Buch so umgeschrieben wird, dass nun auch Bösewichte ihr Happy End bekommen. Ich glaube nicht, dass diese Frage schnell beantwortet wird, jedoch bin ich sehr auf die Auflösung gespannt.
Mr. Gold & Belle
Auch das Leben von Mr. Gold und Belle hat sich durch ihre Heirat verändert. Mr. Gold kann sein Glück aber nicht genießen, da ihn Schuldgefühle plagen, weil er Belle über den Dolch belogen hat. Die Szene, in der Mr. Gold Neals Grab besucht, um ihm zu sagen, dass er von nun an einer der Guten bleiben will, um Neal damit zu ehren, ist sehr sehenswert. Man sieht hier eine sehr emotionale Seite von Mr. Gold, die man gar nicht gewohnt ist. Da sein neues Glück mit einer Lüge begonnen wurde, will er dies so schnell es geht ändern. So lässt er Belle für kurze Zeit erstarren und tauscht die Dolche zurück. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass dies nicht lange unentdeckt bleiben wird.
Wer sich gefragt hat, wann endlich die berühmte Tanzszene zwischen Belle und ihrem Biest aufgegriffen wird, dem kann ich sagen, dass es nun endlich soweit war. Ganz nach dem Vorbild des Disneys-Films tanzt das frisch vermählte Ehepaar, während im Hintergrund, wie könnte es passender sein, die Musik aus "Die Schöne und das Biest" läuft.
Elsa
In Storybrooke angekommen, ist Elsa sehr irritiert und verängstigt. Kein Wunder, denn sie war eine lange Zeit in einem Gefäß von Rumpelstilzchen eingesperrt und befindet sich nun in einer fremden Welt. Es wird deutlich, dass Elsa ihre Kräfte durch ihre Angst nicht im Griff hat. Als sie fast von Leroyund Sleepy überfahren wird, schockfrostet sie das Auto. Ansonsten erlebt Elsa in Storybrooke noch nichts spektakuläres. Sie ist auf der Suche nach ihrer verschwundenen Schwester Anna, die damals nicht aus der Märchenwelt zurückgekehrt ist.
Die Rückblenden führen in das einst verschneite Königreich Arendelle und ich muss sagen, dass ich echt begeistert davon bin. Im Gegensatz zum Wunderland oder Teile der Märchenwelt hat man Arendelle nicht animiert, was sehr schön anzusehen ist. Die Ereignisse in den Rückblenden finden kurz nach der Handlung des Films statt. Anna und Kristoff wollen heiraten und zu diesem Anlass hat Elsa das alte Hochzeitskleid ihrer Mutter gefunden, das ihre Schwester tragen soll. Während Anna das Kleid anprobiert, liest Elsa im Tagebuch ihrer Mutter und findet heraus, dass ihre Eltern sich vor Elsas Kräften gefürchtet haben. Sie gibt sich die Schuld für den Tod ihrer Eltern, da diese ihretwegen in die Märchenwelt reisen wollten, um etwas zu erledigen, dass mit Elsas Kräften zu tun hat. Vielleicht wollten sie ihr helfen, diese zu kontrollieren. An dieser Stelle wird Elsas Unsicherheit bezüglich ihrer Kräfte sehr offensichtlich.
Allerdings ist es sehr schön, wie Elsa und Anna miteinander agieren und perfekt harmonieren.
Fazit
Insgesamt hat mir die Staffelpremiere sehr gut gefallen. Da "Die Eiskönigin" zu meinen Lieblingsfilmen zählt, konnte ich es nicht erwarten, bis die Figuren endlich in die Märchenserie eingeführt werden. Und mit dem Resultat bin ich mehr als zufrieden. Georgina Haig und Elizabeth Lail sind wohl die perfekte Besetzung für Elsa und Anna und verkörpern gut die Charaktereigenschaften der animierten Figuren. Im Gegensatz zu den letzten Staffeln ist mir jedoch noch nicht ganz klar, was das Hauptziel ist, das in dieser Staffelhälfte verfolgt wird. In der ersten Staffel sollte Emma den Fluch brechen. In Staffel zwei mussten Emma und Mary Margaret einen Weg zurück nach Storybrooke finden und in Staffel drei musste Henry aus den Klauen von Peter Pan gerettet werden. Aber was soll nun erreicht werden? Ich glaube nicht, dass die gesamte erste Staffelhälfte darauf abzielt, Anna und Elsa wieder zu vereinen. Vielleicht wird die ganze Situation ein wenig klarer, wenn die Schneekönigin persönlich nach Storybrooke kommt und es sich herauskristallisiert, was diese für Absichten hat. Eventuell hält sie Anna sogar gefangen, wie in der Originalgeschichte Kay.
Auf jeden Fall konnte die Staffelpremiere mit der Geschichte zweier Schwestern voll und ganz überzeugen. Auch die anderen Geschichten entwickeln sich in interessante Richtungen. Ich bin mir sicher, dass wir uns auf noch viele tolle Momente freuen können.
Marcel F. - myFanbase
Die Serie "Once Upon a Time" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: A Tale of Two SistersErstausstrahlung (US): 28.09.2014
Erstausstrahlung (DE): 07.10.2017
Regie: Ralph Hemecker
Drehbuch: Edward Kitsis & Adam Horowitz
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