Bewertung

Review: #1.01 Brüder

Der einzige Grund, warum ich nun in diese Serie eingeschaltet habe, ist der, dass eine meiner absoluten Lieblingsserien, "O.C., California", letzte Woche auch in Deutschland zu Ende ging und es in dem Teen-Genre sonst nicht mehr wirklich viel gibt. (Außer das extrem geniale "Friday Night Lights", für das die Bezeichnung Teen-Drama jedoch eher eine Beleidigung wäre...). Es liegt daher nahe, die beiden Serien zu vergleichen, jedoch werde ich das an dieser Stelle nicht tun. Denn mal ehrlich, wie sollte "One Tree Hill" eine Chance gegen eine Serie haben, von der ich schon über vier Staffeln hinweg die Charaktere lieb gewonnen und mit der ich viel erlebt habe? So, wie ich das bisher sehe, kann man die Serien auch nicht wirklich vergleichen und ein Fan von solchen Gegenüberstellungen bin ich ohnehin nicht.

Was ich hier gesehen habe, startete jedenfalls erstmal sehr schwach. Es langweilte mich teilweise sogar und die beiden Hauptcharaktere sind sehr extrem und klischeereich gezeichnet. Der arrogante Sportler, der von seinem Vater immer weiter bis zum Maximum gepusht wird, mit einem wunderschönen Cheerleader zusammen ist, bei dem man sich fragt, was die eigentlich mit ihm will, und an jeder Stelle bevorzugt wird, weil er eben der Beste im Team ist. Auf der anderen Seite sehen wir Lucas, der für meinen Geschmack etwas zu sehr das Gegenteil von Nathan ist. Intelligent, sensibel und von seinem Vater – netterweise derselbe – nie beachtet und wenn eher negativ. Ich sehe jetzt schon, wie die beiden in den zukünftigen Folgen immer aneinander geraten werden, bis einer sich dem anderen plötzlich (warum auch immer) öffnet und die beiden beste Freunde werden.

Über die beiden Mädels hat man bisher wenig erfahren, aber man vermutet schon, dass Nathans Freundin sich bald für Lucas interessieren wird und Lucas beste Freundin Haley eine Schwäche für den beliebten Sportler haben wird, der ihr seine weniger arrogante Seite offenbaren wird. Obwohl ich bei den Jungs nicht wirklich weiß, wen ich da platter finden soll, scheint insbesondere Peyton ja sehr widersprüchlich zu sein. Einerseits erscheint sie recht stark und hat die Worte "Punk & Disorderly" über ihrem Internetauftritt stehen, andererseits lässt sie sich jedes Mal doch wieder herab, ihrem arroganten Freund auf Schritt und Tritt zu folgen und ist auch noch im Cheerleaderteam.

Aber natürlich war nicht alles schlecht. So fand ich den Einstieg mit dem parallelen Spiel von Nathan und Lucas recht gelungen und auch die musikalische Untermalung gefällt mir recht gut. In der zweiten Hälfte steigerte sich die Folge auch und wurde etwas interessanter. Insbesondere ab dem Aufeinandertreffen von Peyton und Lucas, der Peytons Auto abschleppte. Ab da kam die Folge etwas in Fahrt und ich musste an einigen Stellen sogar lachen. Auch der Kommentator des Spiels war lustig und hat mir sehr gut gefallen. Das Spiel selbst war dann natürlich nicht wirklich spannend, denn wir wussten ja, dass es nur Sinn macht, wenn Lucas denn nun im Team aufgenommen wird.

Was mir nicht ganz klar ist: Sind die beiden Jungs denn nicht ungefähr im selben Alter? Wenn der Vater die Mutter Karen verlassen hat, weil sie schwanger war, geht er gleich zur nächsten über und schwängert die auch? Wirklich toller Kerl. Besonders schlimm fand ich die Szene, als er zu seinem Bruder meinte, er wünschte, er könnte Lucas’ Geburt quasi rückgängig machen, während Lucas hinter ihm stand. Wenigstens scheint Lucas ja in seinem Onkel eine Vaterfigur zu finden. Wie er so überrücksichtsvoll mit seiner Mutter umgeht, finde ich auch etwas "too much", aber er hat ja eine beste Freundin, die ich ganz süße finde, die ihm das auch mal sagt. Auch gut fand ich die "Dawson’s Creek"-Anspielung, die hier wirklich passend war, was Lucas betrifft.

Fazit

Die Pilotfolge hat mich nicht wirklich überzeugt und wenn es nur nach der ersten Hälfte ging, würde ich sicher nicht mehr einschalten. Da ich aber generell kein wirklicher Fan von Piloten bin und in der zweiten Hälfte doch etwas gesehen habe, was mir gefallen hat, werde ich auf jeden Fall weiterschauen. Eventuell aber lieber im Original, ich weiß ja von meinen Lieblingsserien, dass die meistens nicht mal halb so gut in das Deutsche transportiert werden. Trotzdem nur 4 Punkte mit Hoffnung auf mehr in kommenden Episoden.

Nadine Watz - myFanbase

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