Review: #1.16 Lebenswege
Schon alleine der Titel sagt recht deutlich, worum es in dieser Episode geht. Wir erfahren, warum die einzelnen Hauptcharaktere der Serie heute an dem Ort sind, wo wir sie kennen gelernt haben.
Lincoln
Warum Lincoln in der Todeszelle sitzt, war uns allen klar. Aus dem Video und den wenigen Rückblenden, die es gab, konnte man sich auch in etwa vorstellen, wieso es soweit gekommen war. Doch bei seiner Geschichte hat man auch gesehen, was er zu der Zeit für ein Mensch war und wie es wirklich zu diesem einen Abend in der Tiefgarage gekommen ist. Lincoln war am Boden, sein Leben hatte keine Gemeinsamkeiten mehr mit dem von Michael oder seiner Vergangenheit. Wie sich dank Veronica herausstellt, ging es ihm wegen Michael so schlecht. Klar, konnte der nichts dafür, wusste er doch nichts davon, dass Lincoln sich für seine Ausbildung so hoch verschuldet hatte. Ich fand es sehr interessant diesen Hintergrund zu kennen, um so zu verstehen, warum Lincoln sogar zu einem Mord bereit gewesen wäre.
Doch da ist ihm wie wir alle wissen schon jemand scheinbar zuvor gekommen. Endlich hat man gesehen, wie der genaue Plan der Vizepräsidentin, ihres Bruders und dem ganzen Rest ausgesehen hat. Nur weiß man leider immer noch nicht, warum sie so gehandelt haben. Warum sollte alles so aussehen, als sei Terrence Steadman umgebracht worden? Also auch diese Episode über die Hintergründe hat einige Fragen offen gelassen.
Entschlossener Michael
Wie gut, dass Michael nicht die ganze Serie über so hochnäsig geblieben ist. Wie er Lincoln behandelt hat, war ja nicht gerade die feine englische Art. Allerdings kann man es auch als eine Art Selbstschutz deuten. Er wollte nicht von seinem Bruder runtergezogen werden. Für ihn schien es gerade recht zu kommen, dass sein nichtsnutziger Bruder im Gefängnis landet, oder zumindest hat er so was schon vorhergesehen. Als er dann aber die ganze Wahrheit von Veronica erfährt, merkt man richtig wie Leid es ihn tut. Wie man auch schon in den anderen Episoden gesehen hat, tut er alles, um seinen Bruder zu befreien. Er klaut die Pläne aus dem Büro und versucht alles auswendig zu lernen. Dass das aber nie im Leben klappen kann, ist absolut verständlich. Die Idee mit dem Tattoo kommt ihm dann ausgerechnet, als er die Essenslieferantin sieht. Auch nicht schlecht, da das wahrscheinlich der einzige Mensch ist, den er seit längerer Zeit irgendwie wahrgenommen hat. Man konnte sich förmlich vorstellen, wie er sich in seiner Wohnung eingesperrt hat und alles vorbereitet hat.
Ein paar interessante Sachen, die sicherlich in den nächsten Episoden noch von Bedeutung werden, wurden ja auch noch gezeigt. Was hat er wohl auf dem Friedhof vergraben und was hat es mit der Nummer auf sich. Mal schauen, wann diese Rätsel gelöst werden.
Veronica
Schön, dass auch sie in dieser Episode bedacht wurde. Wir wussten alle, dass sie mal mit Lincoln zusammen war, aber dass es zwischen ihr und Michael etwas geknistert hat, war mir neu. Man hat diese kleine Szene wohl nur eingebaut, um den möglichen Fans dieses Paares wenigstens einen schönen Moment zu geben.
Ansonsten fand ich an ihrem Lebensweg nichts sonderlich Besonderes. Sie hat von Anfang an mit Michael zusammen gearbeitet und mit ihm zu Lincoln gekämpft. Dass daran ihre Verlobung zerbrochen ist, hat man ja am Anfang der Serie gesehen.
Junkie Sara
Wow, was war das mal für eine Sara? So hätte ich sie mir niemals vorgestellt. Wirklich interessant, welche Wendung sie von einer drogensüchtigen Krankenhausärztin, die zu high ist, um einen angefahrenen Jungen auf der Straße zu retten, sie zu einer hilfsbereiten freundlichen jungen Ärztin in einem Hochsicherheitsgefängnis durchläuft. Ich war ziemlich schockiert sie zu sehen, als sie sich Morphin spritzte oder sie mit ihrem Freund wie betrunken über die Straße torkelte. Immerhin hat ihr der Unfall des Jungen die Augen geöffnet und sie zurück ins Leben geholt.
Dass sie dann bei ihrer Therapie ausgerechnet auf Bellick trifft, der sie dann auch noch scheinbar abschleppen will, finde ich ja ziemlich seltsam. Warum er wohl dort war? Wegen Alkoholsucht oder auch wegen der Drogen?
Verliebter Fernando
So hat Fernando also seine hübsche Maricruz kennen gelernt. Ich finde die Szenen mit den beiden sehr süß. Aber man hat von Anfang an gemerkt, dass Hector gegen die Beziehung ist, wahrscheinlich aus reiner Eifersucht. Seinen eigenen Cousin dann aber ins Gefängnis zu schicken, indem er seinen Überfall bei der Polizei verpfeift, ist schon echt hart. Wenn man solche Freunde hat, braucht man keine Feinde mehr. Und der arme Fernando weiß davon noch nicht einmal was.
Unehrenhafter Benjamin
Oh man. Benjamins Geschichte war wohl eine der traurigsten und grausamsten. Er ist im Prinzip grundehrlich, mal vom Schwarzhandel abgesehen. Er wollte die Folterungen im Gefangenenlager melden und wurde von seinem Kommandanten reingelegt. Obwohl er mit am meisten vom Schwarzhandel profitiert hatte, nutzt er es gegen Benjamin und entlässt ihn unehrenhaft. Sein Leben steht anschließend auf den Kopf und weil er einfach zu stolz ist, es seiner Familie zu zeigen, dreht er mit seinem Schwager krumme Dinger. Dass das auf die Dauer so nicht weiter gehen kann, hätte er sich eigentlich denken können. Wie lange diese Lügengeschichten wohl noch weiter gehen können, denn anscheinend lügt er seine Familie schon seit drei Jahren an und spielt ihnen vor noch im Irak zu sein?!
Unser Teddy
Oh man, habe ich diese Überschrift wirklich so genannt. Kam mir nur gerade in den Sinn, wie die Kinder ihn genannt haben. Der Mann ist so furchtbar. Und da spielt er dieser Frau selbst im Gefängnis noch vor, dass er sie geliebt hat und sich ändern wollte. Wer’s glaubt. Sein wahres Ich hat er direkt danach gezeigt, so kennen wir ihn. Jedes Mal, wenn er auf dem Bildschirm erscheint, läuft mir ein Schauer über den Rücken, denn er ist so unberechenbar. Von all den Insassen, die wir kennen, ist er wohl der gefährlichste. Die anderen sind ja eher durch Zufall oder Ungeschick in Fox River gelandet.
Fazit
Lebenswege kreuzen sich und wie lautet das Sprichwort noch gleich? Man sieht sich immer zweimal im Leben. So ist es wohl auch bei unseren Protagonisten hier. Lincoln rempelt Fernando bei seiner Flucht an. Sara trifft in ihrer Therapiegruppe auf Bellick und die beiden kommen ins Gespräch über mögliche Jobs in Fox River.
Mir hat diese Folge insgesamt sehr gut gefallen, wenn es auch ein paar Tiefpunkte gab. Doch insgesamt hat sie viel Licht ins Dunkel gebracht und ein paar Verbindungen aufgezeigt, die einem vorher nicht bekannt waren. Bei den meisten unserer Gefängnisinsassen handelt es sich tatsächlich um ein paar tragische Figuren, die es mit ihren Handlungen eigentlich gar nicht böse gemeint haben.
Catherine Bühnsack - myFanbase
Die Serie "Prison Break" ansehen:
Vorherige Review: #1.15 Totgeglaubte | Alle Reviews | Nächste Review: #1.17 Puzzleteile |
Diskussion zu dieser Episode
Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Prison Break" über die Folge #1.16 Lebenswege diskutieren.
Informationen zur Episode
Englischer Titel: Brother's KeeperErstausstrahlung (US): 03.04.2006
Erstausstrahlung (DE): 16.08.2007
Regie: Greg Yaitanes
Drehbuch: Zack Estrin
Links
Jetzt ansehen/bestellen
Episode jetzt bei Apple TV+
ansehen
Episode jetzt bei Amazon.de
ansehen
DVD jetzt bei Amazon.de
bestellen
Blu-ray jetzt bei Amazon.de
bestellen
Meistgelesen
Aktuelle Kommentare
22.11.2024 21:56 von Chili_vanilli
Cruel Intentions: Cruel Intentions
Hat schon jemand reingeschaut? Bin akutell bei Folge 1... mehr
20.11.2024 15:18 von Catherine
Liebeskolumnen: Rory & Dean, Teil 3
Ich glaube, es wurde während des "Gilmore... mehr