Bewertung

Review: #2.02 Wer ist Otis?

Foto: Dominic Purcell & Wentworth Miller, Prison Break - Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
Dominic Purcell & Wentworth Miller, Prison Break
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Nachdem der Ausbruch nun endgültig geglückt ist, da die Gefängniswärter keine Beteiligung mehr an der Verfolgung haben, entstehen nun viele einzelne Handlungsstränge, die Zeit zur Entwicklung brauchen.

Trennung

Es ist nur logisch, nun nicht mehr als großer Trupp durch die Gegend zu ziehen, weil man sich damit nur verdächtig macht. Insofern bleibt für die uns ans Herz gewachsenen ehemaligen Gefangenen nichts anderes übrig, als sich zu trennen. Immerhin konnte Micheal ihnen noch ein kleines Startkapital organisieren, so dass sie nicht völlig aufgeschmissen sind. Leider hat man in dieser Folge von Abruzzi, C-Note und Sucre nichts mehr erfahren, aber das hätte die Episode wohl etwas zu vollgepackt. Zu hoffen bleibt eigentlich nur, dass Abruzzis Abschiedsworte wahr werden. Vielleicht sehen sie sich mal wieder. Ich gehe fest davon aus, dass sich die Drehbuchautoren in dieser Hinsicht Einiges einfallen lassen werden und die Jagd nach dem Geld von Westmoreland nicht der einzige Aufhänger für ein neuerliches Aufeinandertreffen bleibt. Dieser ist aber zumindest eine kleine Versicherung, dass die Trennung nur vorübergehend ist.

Vater und Sohn

Michael und Licoln trennen sich natürlich nicht. Statt sie nun aber in Ruhe über Fluchtmöglichkeiten nachdenken zu lassen, haben sie durch LJs Prozess gar keine Wahl, als sich sofort wieder in Gefahr zu begeben. Eine Verschnaufpause sei ihnen einfach nicht gegönnt. Der kurzfristige Plan zu LJs Rettung war wirklich sehr gut ausgeklügelt. Leider hatte man inzwischen den Anwalt von LJ schon beseitigt und so ist der Anruf aufgeflogen. Mahone hat sich also gleich als Spielverderber auftun können. Das ging mir fast ein bisschen schnell, aber das macht den Verlauf der nächsten Folgen wirklich interessant. Was man sich allerdings fragen könnte, ist, wie es Michael und Lincoln aus dem Gebäude rausgeschafft haben. Die Zeit schien mir doch ziemlich knapp. Hier wurde wieder mal ein kleiner Szenensprung eingebaut, der einen weiteren Fleck auf der weißen Weste hinterlässt. Schade, denn gerade die minimale Möglichkeit, dass die Geschichte wirklich auch in der Realität klappen könnte, hat der Serie einen hohen Stellenwert eingebracht. Ich hoffe sehr, dass sich das wieder bessert, weil ich bei solchen "Fehlern" doch immer ein wenig enttäuscht bin. Der Spannung tut es trotzdem gut, denn natürlich muss die Flucht weitergehen. Dass Lincoln nun deutlich laufbehindert ist, ist natürlich ein ungemeines Handicap. Bleibt dem Brüderpaar denn auch nichts erspart? Vielleicht kann man so aber Sara wieder in die Story einbinden, von der diese Folge gar nichts zu sehen war. Erneut kann man nur sagen, mal schauen, was sich die Autoren da ausgedacht haben.

Einzelnes

Tweener hat sich ganz schön auffällig verhalten und ich bin überrascht, dass er noch nicht aufgeflogen ist. Seine Nervosität war ihm glasklar anzusehen. Ständig blickte er sich um. Seine ganze Körpersprache zeigte, dass er sich verfolgt fühlt. Ihn hat die mediale Verfolgung wohl am meisten getroffen, aber bisher ist er ganz gut weggekommen. Ob die Studentin aber nicht doch noch etwas stutziger wird, bleibt abzuwarten. Offenbar ist seine Akte auch größer, als der Zuschauer bisher vermutet hatte, aber dieser kurze Hinweis stellt nur Fragen, die sich vorerst nicht beantworten lassen.

T-Bag hat diese Folge mal wieder seinen ganzen Ekel raushängen lassen können und seinem Retter in der Not mal eben den Todesstoß verpasst. Er war aber gnädig und hat es human vollbracht. Zwar kann man verstehen, dass T-Bag kein Vertrauen hat, aber den Arzt einfach in einen Schrank zu sperren, hätte ihm womöglich auch erstmal den nötigen Vorsprung verschafft. Diese Kaltblütigkeit passt aber zu seinem Charakter und so ist und bleibt er der Unsympath schlechthin.

Pope hat in gewisser Weise sein Leben zerstört. Er kündigt seinen Job und zerstört das Geschenk an seine Frau. Natürlich ist er bitter enttäuscht. Und zwar nicht nur von Michael, sondern auch von Bellick. Wem er in Fox River auch vertraut hat, er wurde ausgenutzt. Wahrscheinlich hat er sich mit der Kündigung selbst einen Gefallen getan und ist nun aus seinem Unglück ausgestiegen. Ob das gleichzeitig auch sein Abschied aus dem Geschehen der Serie ist, wäre sehr schade, ist aber doch wahrscheinlich. Zu viel Neues kommt gerade hinzu.

Wessen Geschichte noch nicht abgeschlossen ist, ist die von Bellick. Seinen ehemaligen Kollegen wieder ins Spiel zu bringen, damit er Bellick anschwärzen und sich somit an ihm rächen kann, ist ein gelungener Schachzug gewesen. Die folgende Strafe ist zwar hart, aber auch irgendwie gerecht. Trotzdem hat mir Bellick zum ersten Mal in der Serie leid getan. Das Wärterdasein war sein Leben und das ist nun zu Ende. Einen kurzen Moment dachte ich, dass er sich mit der Schrotflinte selbst erschießt. Als aber die Meldung des überaus großzügigen Kopfgeldes durchkam, hat man ein kleines Blitzen in seinen Augen gesehen. Bellick hat wieder ein Ziel und der Kommentar seiner Mutter spricht Bände. Jeder Spinner wird jetzt hinter ihnen her sein. Na dann Prost Mahlzeit.

Fazit

Jetzt kann die zweite Staffel richtig losgehen. Viele einzelne Handlungstränge bauen sich gerade auf und das volle Potenzial wird sichtbar. Die häufigen Szenenwechsel sorgen aber auch dafür, dass die Episode nicht ganz überzeugen kann, weil sie etwas überladen ist.

Emil Groth - myFanbase

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