Bewertung

Review: #3.05 Störeinflüsse

Die Episode lässt mich irgendwie mit einem komischen Gefühl zurück. Sie war definitiv nicht schlecht, aber irgendetwas fehlte ihr und ich kann noch nicht ganz klar formulieren, was das genau gewesen ist.

Der Kaffeebecher

Zu Beginn der Episode sehen wir Alex, der einen mehr als genialen Spruch zu Michael sagt, den ich an dieser Stelle einfach noch mal zitieren will, weil er so gut war: As a devoted student of your working skills I really look forward to progress on your plan, Michael!. (Gebt dem Mann mehr Drogen, das wirkt sich positiv auf sein Gemüt aus…) Aber zurück zum Thema: Alex findet einen Kaffeebecher, der in das Innere des Gefängnisses geweht wurde und hebt ihn – warum auch immer – auf und trägt ihn bei sich. Knapp 40 Minuten später offenbart uns dieser Kaffeebecher einen neuen Fluchtplan, denn Alex hat seinen Teil der Abmachung erfüllt und sich weiterhin Gedanken über die Flucht gemacht, in dem er Beobachtungen anstellt. Diese Beobachtungen führten ihn dazu, dass er den Kaffeebecher-Mann ausfindig gemacht hat: Es handelt sich dabei um einen Wärter. Neben der Tatsache, dass Michael Alex hier mal wieder zu Beginn nicht ernst genommen hat (was ich ehrlich gesagt nicht verstehen kann, nach allem, was er von Alex weiß), kann ich mit dieser Erkenntnis noch nicht viel anfangen. Aber da unser Superhirn AlMi wohl anscheinend weiß, wovon sie reden, denke ich, dass da ein guter Plan hinter steckt, den ich gerne in den nächsten Episoden verfolgen werde.

Der Neue in Sona

Wieder einmal haben wir einen Neuzugang in Sona, der meine Vermutung, dass Whistler ein falsches Spiel spielt, nur noch mehr bestätigt. Der Neue kennt nämlich Whistler aus vergangen Zeiten und dieser war ihm damals, also 1997, als McFadden bekannt, den er in Nizza getroffen hat. Wie gesagt: Whistler ist alles andere als sauber!

Interessant war auf jeden Fall zu sehen, dass Bellick sich sofort an den Neuen ranhängt, um einen Verbündeten in Sona zu finden. Ich glaube nicht, dass sich zwischen den beiden eine Allianz entwickelt, aber der verzweifelte Versuch von Bellick, überhaupt jemanden zu finden, war schon interessant. Er versucht ihn also mit Käse zu ködern. Mensch Bellick, das wird dir nichts bringen, sieh es ein, du bist und bleibst der "Arsch" in Sona.

Anders als Bellick scheint Alex, trotz, oder gerade wegen seiner neuen Abhängigkeit, sofort verstanden zu haben, dass der Neue nicht ganz ohne ist. Ich finde es super, dass er seine alten Fähigkeiten immer noch besitzt und diese nicht im Wirrwarr seiner Drogensucht und bei den Umständen in Sona verloren hat. Sofort bemerkt er, dass der Neue ein extremes Interesse an Whistler hat und sich sehr für die Aktivitäten von Michael und Whistler interessiert. Und anstatt einfach abzuwarten, geht er natürlich sofort auf ihn zu und macht ihm die Regeln klar: Halt dich raus! Kurz und knapp! Ich liebe Alex!

Sucre, as usual

Sucre ist für mich bisher der überflüssigste Charakter der bisherigen Staffel und auch diesmal zeigt sich für mich wieder, dass man sich zwar was für ihn ausgedacht hat, aber das es einfach uninteressant ist. Anstatt, dass Sucre sich einfach mal auf seinen Job konzentriert und versucht, Fuß zu fassen, rutscht er wieder in die Illegalität ab und schmuggelt Dinge nach Sona. Ich hoffe wirklich, dass dies nicht dazu führt, dass Sucre seinen Job in den nächsten Tagen verliert und somit Michaels Plan gefährdet.

Da ich eh der Meinung bin, dass bald jemand von unseren Hauptdarstellern über die Klippe springen muss, kann ich mir auch gut vorstellen, dass es sich dabei um Sucre handeln könnte. Ich fände es ehrlich gesagt noch nicht mal schlimm, da ich seine Szenen einfach wirklich uninteressant finde und sich einfach alles wiederholt. Bei Sucre hat meiner Meinung nach bisher noch keine wirkliche Entwicklung stattgefunden und ich verstehe nicht, wie er immer wieder abrutschen kann, wenn er doch weiß, dass es ihm noch nie gelungen ist, alleine wieder raus zu kommen.

Auf der anderen Seite weiß ich natürlich nicht, ob es ihm etwas genützt hätte, wenn er einfach "Nein" gesagt hätte, denn die beiden Männer hätten das sicherlich nicht so einfach angenommen. Wie auch immer, ich hätte mich einfach gefreut, wenn er nicht auf den Deal eingegangen wäre, sondern einmal im Leben standhaft gewesen wäre und nicht sofort auf das Geld geachtet hätte.

They're coming in

Ich nehme mir mal genau diese Szene raus, denn in ihr steckte meiner Meinung nach sehr sehr viel. Zum einen haben wir da die Tatsache, dass Michael einfach völlig mit den Nerven am Ende ist. Er war nie der Superheld, für den viele ihn halten. Michael hat das Glück intelligent zu sein und konnte somit einen wirklich genialen Plan entwickeln, der seinen Bruder aus Fox River rausholte. Dafür hatte er allerdings eine sehr lange Vorbereitungszeit und hinzu kam die Tätowierung, die ihm sehr gut bei seinem Plan und den gescheiterten Elementen des Plans weiterhalf. Nun befindet sich Michael in einer komplett anderen Situation. Er ist in einer völlig neuen Umgebung, hat keine Zeit sich auf etwas zu konzentrieren, hat das Wissen, dass Sara und LJ in einer mehr als gefährlichen Situation sind und muss nun innerhalb weniger Tage einen Ausbruchsplan auf die Beine stellen. Nun versucht er immer wieder seinen Plan in die Tat umzusetzen, doch es scheint nicht immer zu funktionieren und dadurch entstehen eben Kurzschluss-Handlungen, die ihm in Fox River nicht geschehen sind. Ein kleiner Tipp von mir an dieser Stelle: Alex könnte dir hier SEHR hilfreich sein...

Außerdem haben wir hier gesehen, dass Michael immer noch der "Alte" ist. Er wollte nicht weiterhin zusehen, wie andere für seinen Fehler bestraft werden und stellt sich aus diesem Grunde selbst. Das war definitiv der Michael, den wir alle kennen und lieben und lässt mich hoffen, dass er seinen Verstand nicht völlig verlieren wird, wenn er aus Sona raus ist, sondern es eine Chance für ihn gibt.

Dann ist natürlich noch die Tatsache zu nennen, dass Whistler offenbart hat, dass er im Besitz seines Buches ist. Hier verstehe ich Michael nicht so ganz, warum er darauf nicht weiter eingegangen ist, da er genau wusste, dass die Company im Besitz des Buches war. Aber er hatte wahrlich auch mit anderen Dingen zu kämpfen und ich gehe mal davon aus, dass da noch was kommen wird.

T-Bag außer Kontrolle

Es war abzusehen, dass Theodore (ich liebe es, wie Lechero seinen Namen ausspricht) sich nicht lange von seinen alten Angewohnheiten befreien kann und diese ihm zum Verhängnis werden. Diesmal trägt seine alte Angewohnheit den Namen Mary Francis! Schon in den letzten Wochen konnte man andeutungsweise sehen, dass T-Bag ein Auge auf sie geworfen hat und diesmal wird es wohl jedem klar geworden zu sein.

Doch genau dieses Interesse an Mary Francis kann ihm zum Verhängnis werden und genau davon gehe ich auch aus. Schon dieses Mal kam es zu einer Reiberei zwischen ihm und Lechero und das wird sich so schnell nicht ändern, wenn T-Bag sich nicht zusammenreißt. Seine gesamte Existenz, die er sich bisher in Sona aufgebaut hat, könnte genau daran scheitern und so sehr ich T-Bag auch verabscheue, ich wünsche ihm nicht, dass er von Lechero und seinen Leuten auseinander genommen wird. Aber das wird geschehen, wenn er sich nicht zusammenreißt und seinen "Drang" unterdrückt.

Randnotizen

Nur kurz will ich hier erwähnen, dass ich das Zusammenspiel von Lincoln und Sofia sehr gerne mag. Die beiden sind toll zusammen und trauen dem jeweiligen Gegenüber noch nicht wirklich über den Weg, obwohl beide es wohl gerne wollen. Doch beide haben einfach schon zu viele Erfahrungen mit Enttäuschungen gemacht. Dennoch mag ich das Gespann sehr gerne und ich hoffe, dass sie Lincoln noch erhalten bleibt, wenn der Ausbruch vollzogen wurde.

Augusto handelt nun also mit Lecheros Lakaien, anstatt mit Lechero selbst. Das könnte spannend werden und seinen Platz auf dem Thron in Sona sehr zum Wackeln bringen, da seine engsten Verbündeten nun anscheinend nicht mehr auf seiner Seite stehen.

Fazit

Was genau mich an dieser Episode stört, kann ich immer noch nicht sagen, auf jeden Fall habe ich nun nach mehrmaligem Sehen nicht mehr das Gefühl, dass ich sie völlig schwach fand. Vielleicht liegt es einfach daran, dass nicht genug gezeigt wurde, das uns in der Handlung an sich weiterbringt. Aber eigentlich finde ich das gar nicht so schlimm, da ich mir vorstellen kann, dass hier einige Weichen gelegt wurden.

Annika Leichner - myFanbase

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