Review: #4.10 Auslöser
Die zehnte Episode ist erreicht und damit auch bald die Halbzeit der letzten Staffel. Dabei kann es eigentlich nicht schnell genug gehen, dass diese Serie ihr Ende erreicht und nicht weiter mit platten Szenen und zahlreichem Unsinn aufwartet. Diese Episode ist dafür jedenfalls wieder nur so gespickt.
Abschied nehmen
Da hat Brad Bellick nach vielen Episoden völliger Überflüssigkeit doch noch ein schönes Ende bekommen, da machen die Autoren gleich wieder alles kaputt. Es ist zwar verständlich, dass sein Tod noch ein paar Nachwirkungen hat und deshalb nicht völlig unkommentiert bleiben kann, aber die Art und Weise hat dann doch über die gesamte Episode hinweg nur genervt. Die Reaktionen waren meiner Meinung nach völlig übertrieben und haben nicht das Verhältnis zwischen Bellick und den anderen Charakteren dargestellt, das zwischen ihnen herrschte. Natürlich hat sich in den vier Staffeln einiges verändert und man ist ihm irgendwie auch näher gewesen, aber letztlich sollte man auch bedenken, dass seit dem Ausbruch aus Sona vielleicht zwei Wochen vergangen sind und er bis dahin also immer als Feind galt und auch in den letzten Episoden in erster Linie einfach mitgetragen wurde, weil man eh keine andere Wahl hatte. Außer der Mama-Szene mit Sucre gab es nichts, was darauf hindeutete, dass man ihn wirklich mit ins Herz geschlossen hätte. Viel mehr Trauer als für Roland hätte man also nicht für ihn übrig haben müssen. Plötzlich ist er aber ein Samariter, der Sucre auch noch das Leben gerettet hatte. Besonders lächerlich war die Ode von T-Bag, die aufgesetzt, überflüssig und völlig zusammenhangslos war. Zudem ist gerade T-Bag so was nun völlig egal.
Als wenn die nervigen Abgesänge nicht schon genug waren, hat man mit völlig offensichtlicher Unlogik noch eins draufgesetzt, indem man Bellicks Leiche nur wenige Stunden nach seinem Tod nicht nur schon gefunden sondern auch schon prima hergerichtet hat. Nichts mit zermalmtem Schädel, auch aufgequollen ist der Ärmste nicht. Er sah besser aus als jemals zu Lebzeiten. Immerhin ist zu erwarten, dass diese Minuten der Trauer die letzten waren und man sich nun, da Bellicks Tod vier Stunden her ist, wieder dem Wesentlichen widmen kann. Jack Bauer ist da irgendwie immer souveräner und konsequenter.
Scylla
Wie nicht anders zu erwarten war, ist der Weg zu Scylla nicht einfach. Dieses Ding ist gut beschützt und kann mit den besten Sicherheitsstandards aufwarten. Scylla ist sogar so sicher, dass selbst die Verlegung doch länger als erwartet dauert. Insofern hat Michael vielleicht noch ein, zwei Tage mehr, um die Mission Impossible durchzuführen. Ohne einen Hauch von Danny Ocean ist das also nicht machbar, nur dass dessen Leute mehr Qualitäten mitbringen. Aber Michael macht das schon. Vielleicht ist ja der neue Wundertechniker David Baker noch zu was gut. Er scheint offenbar alles zu wissen. Zunächst ist er in den Händen der Company und Michael muss sich vorerst mit der kleinen Komplettlösung zufrieden geben, die Bakers Frau mal schnell für Mahone ausgedruckt hatte. Wie und warum fragen wir uns jetzt einfach mal nicht. Michael findet dann mit seiner ganzen, wieder uneingeschränkten Denkfähigkeit heraus, dass man die Tretminen nur offiziell ausschalten kann, wenn sie nicht auffliegen wollen. Da man das nicht telefonisch mitteilen kann, fliegt Mahone schnell vorbei und schafft es noch rechtzeitig. Zeit ist eben relativ. Gretchen, die sich nun erstmal als Doppelagentin gibt, freut sich, dass ihr Gesicht nicht weiter in Gefahr ist. Mahone findet dann auch gleich den Schaltkasten und bettelt Sucre an, von der Mine runterzutreten. Dieser heult nur rum. Ich hätte ihn einfach mal runtergeschubst. Außerdem ist es doch egal. Dann drückt Mahone eben in drei Minuten noch mal auf den Knopf. Naja, wir wollten ja nicht mehr alles hinterfragen. Scylla hat übrigens ein tolles Sicherheitssystem, wenn man durch Knopfdruck mal eben alles abstellen kann. Nächste Woche taucht bestimmt durch Schwarzlicht die Tür auf, mit der man ganz einfach durch die Wand kommt.
Agentin mit Versprecher
Es gab sogar ein Detail, mit dem man richtig etwas anfangen konnte. Dass T-Bags Sekretärin eigentlich eine FBI-Agentin ist, die mit Self zusammen arbeitet, ist doch eine nette Wendung, mit der ich überhaupt nicht gerechnet habe. Das erklärt dann auch, warum sie nicht schon geflüchtet ist und sich weiterhin dieser Gefahr aussetzt, denn so geldgeil kann man ja kaum sein. Diese kleine Nuance ist da doch echt die beste Geschichte der Episode gewesen. Leider hat sie sich verquatscht und zumindest einen Verdacht bei T-Bag ausgelöst. Hat er wirklich Selfs Stimme am Telefon erkannt? Ich hoffe, sie ist vorerst noch ein interessantes Ass in Selfs Ärmel, denn irgendwie ist der Part auch der Beweis, dass man aus der Serie mit guten Ideen richtig was hätte machen können. Leider beschränken sich die guten Ideen auf solche Kleinigkeiten.
Krank
Michael fällt innerhalb von wenigen Stunden zum zweiten Mal in Ohnmacht und löst bei Sara das Helfersyndrom richtig aus. Zudem hat sie ihn auch so gern, dass sie sich um seine Sicherheit sorgt. Irgendwie ist es ja auch überfällig, weiß sie doch schon, dass es ihm nicht gut geht und er wahrscheinlich die Krankheit seiner Mutter hat. Sie schleppt Michael ins Krankenhaus, damit er sich untersuchen lässt, doch Michael will da nicht so lange bleiben und hat mit der anwesenden Polizei sogar die Argumente auf seiner Seite. Da kann der Arzt noch so versprechen, dass er sie schützen wird. Es gibt auch nicht viele Gründe, warum er das machen sollte. Höchstens Self könnte seiner Finger im Spiel haben, aber das hätte der Arzt auch mal sagen können, bevor die beiden in Panik geraten. Wie auch immer. Sara bekommt ein paar Stunden später die Ergebnisse mitgeteilt und es wird alles bestätigt. Michael ist todkrank und könnte schon morgen tot sein. Aber ohne Michael wären die anderen und die letzten Zuschauer verloren, insofern wird uns in den nächsten Episoden wohl noch viel Drama erwarten. Ein Hin und Her zwischen Scylla und Krankenhaus und eine vorerst rettende OP. Oder hat man hier auch mal einen sinnvollen Geistesblitz? Man wird es sehen.
Fazit
Die Fehler sind einfach so offensichtlich, dass der Spaß weiter minimiert wird. Nur Kleinigkeiten offenbaren, dass die Serie Potenzial mit ihren Geschichten haben könnte. Das reicht aber nicht!
Emil Groth - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The LegendErstausstrahlung (US): 10.11.2008
Erstausstrahlung (DE): 11.06.2009
Regie: Dwight Little
Drehbuch: Karyn Usher
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