Review: #1.04 Addison gibt eine Party
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Auch wenn der Titel "Addison gibt eine Party" etwas gewöhnungsbedürftig klingt und "Addison gibt die Hoffnung nicht auf" oder "Addison sucht ein Wunder" meiner Meinung nach wesentlich besser gepasst hätte, so ist diese Episode, wie auch schon die drei vorausgegangenen Folgen, einfach nur großartig. Eigentlich alle Geschichten waren toll und auch die kleinen Meinungsverschiedenheiten waren durchaus nett anzusehen, besonders die zwischen Naomi und Addison.
Die Fälle
Die Fälle waren ganz gut und recht interessant. Die Sache um Rebecca, zu der ich später noch komme, war sehr mitreißend und auch berührend, aber mich hat der Fall um den kleinen Michael noch mehr berührt. Auch – und das muss ich zugeben – wenn ich geahnt habe, dass Michael vielleicht sogar in einen Jungen verliebt sein könnte, war es dann doch irgendwie erschreckend, wie schlimm es Michael ergangen ist. Es ist gewagt, dass die Serie ein solches Thema aufgreift, weil es heutzutage ja nicht mehr so selten ist, aber besonders die jungen Leute es schwer finden, sich über ihre eigenen Neigungen klar zu werden. Auch Cooper war wieder einmal große Klasse, denn man merkte, dass ihm das Wohl seines kleinen Patienten sehr am Herzen liegt.
Die angeblich essensgestörte Patientin Rebecca tat mir auch irgendwie leid, weil sie sich in vielen Dingen so sicher war und die Ärzte vom St. Ambrose Hospital ihr einfach nicht glauben wollten. Zum einen sorgte die Geschichte um Rebecca für ein wenig Humor, zum anderen hatte sie jedoch auch etwas Bedrückendes an sich. Besonders als Rebecca gegen ihren Willen wieder ins St. Ambrose geliefert werden sollte. Hier unterscheidet sich "Private Practice" wieder etwas weniger von "Grey’s Anatomy", da es wohl am Ende irgendwie in der Natur von Serienärzten liegt, es irgendwie noch zu schaffen, am Ende wieder alles ins Lot zu bringen und den Hilflosen zur Seite zu stehen.
Für den wirklich humorvollen Teil der Episode sorgten wohl dieses Mal Sylvi und ihr Verlobter Stan, ein älteres Ehepaar, wobei Stan komischerweise oft Sekundenschlaf erleidet. Es war einfach herrlich, als Sylvi nicht wusste, ob Stan sie lieben würde oder als Sylvi zu Pete sagte, dass Addison wohl für ihn die genau richtige Frau wäre. Grandios. Debra Mooney, bekannt aus der Serie "Everwood", hat die alte Dame wunderbar frisch gespielt und ich würde mich freuen, wenn Sylvi noch öfters in der Serie auftauchen könnte, weil sie ein witziger und interessanter Charakter zu sein scheint..
Unsere "Private Practice"-ler
Es war ja schon im Backdoor-Piloten angeklungen, dass sich Naomi und Addison nicht mehr so gut verstehen, seit Addison Naomi zu Weihnachten die letzte Karte geschickt hatte. Auch in der vierten Episode von "Private Practice" scheinen kleine Auseinandersetzungen zwischen Naomi und Addison unausweichlich. Ehrlich gesagt hat mich Naomi größtenteils genervt und nach vier Episoden weiß ich nun endlich, was mich an Naomi stört. Meiner Meinung nach ist sie eine wandelnde Pessimistin, während Addison eine (wenn auch manchmal nur zaghafte) Optimistin ist. Das verspricht Konfliktpotential und wirkt manchmal ein wenig aufgesetzt.
Mein Ärger über Naomi verfliegt jedoch immer schnell, wenn ich Violet und Cooper zusehe. Und nun ist es endlich raus: Cooper liebt Violet. Doch leider merkt sie es nicht und trauert weiterhin ihrer vergangenen Beziehung zu Allan nach. Das geht immer noch so weit, dass sie sich freut, dass Allan immer noch an sie denkt. Na toll. Wirklich amüsant war die Szene, als Cooper auf der Toilette seine Liebeserklärung an Violet probte und Pete dann rein kam. Das war natürlich mehr als peinlich, aber es war wieder ein witziger Punkt in der Episode, der mich zum Lachen brachte. Überhaupt schafft es die Serie bisher, gekonnt die Balance zwischen Drama und Comedy zu halten.
Zwischen Pete und Addison hat sich dieses Mal nicht viel getan, dafür gab es in der Episode etliche gute Szenen zwischen Sam und Addison. Beispielsweise als Sam den Mann in der Talkshow "Ich bin ein gutaussehender Mann mit Glatze" sagen ließ, kugelte ich fast vor Lachen durch das Wohnzimmer. Ebenfalls witzig war es immer dann, wenn Addison wütend war, da anscheinend niemand vor hatte, auf ihre Party zu kommen. Glücklicherweise hat sich am Ende doch noch alles zum Guten gewendet und wenn ich schreibe "zum Guten gewendet", dann stimmt das sogar in zweierlei Hinsicht für unsere Gynäkologin. Denn Addison hat herausgefunden, dass sie eigentlich gar nicht unfruchtbar ist, was doch mal sehr erfreulich ist und die Chancen bestehen lässt, dass sie vielleicht doch noch ein Baby bekommen kann. So mag Addison am Anfang der Episode noch recht angesäuert sein, am Ende ist sie im Kreis ihrer neuen Freunde angekommen und blickt wieder optimistisch in die Zukunft.
Fazit
Abermals eine tolle Episode von "Private Practice". Punktabzug gibt es nur für die nervende, pessimistische Naomi.
Niko Nikolussi - myFanbase
Die Serie "Private Practice" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: In Which Addison Has a Very Casual Get TogetherErstausstrahlung (US): 16.10.2007
Erstausstrahlung (DE): 05.03.2008
Regie: Arvin Brown
Drehbuch: Andrea Newman
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