Bewertung

Review: #2.21 Alles aus Liebe

Oh mann, wieder eine Schnarchepisode, die bis auf das Ende keine einzige interessante Wendung für die Charaktere brachte. Die Fälle waren diesmal auch eher langweilig und für die Serie fast schon zu stereotyp. Alles, was die eigentlichen Hauptpersonen dieser Serie betrifft, war und ist momentan einfach zu vorhersehbar. Und das, was ich vorhersehe, gefällt mir auch nicht unbedingt.

Why has he got to be a bad guy?

Die erste Schnarchnummer war - wie bislang verlässlicherweise jede Woche - die Story zwischen Addison und Noah. Ich kann mir kaum vorstellen, dass diese Geschichte bei den Fans ankommt, habe mich jetzt allerdings vorher auch nicht wirklich informiert, und deshalb glaube ich, dass Noah in Staffel 3 nicht mehr auftauchen wird. Bisher hatten die Macher von GA noch nie den Mut, wirklich gegen den Strom zu schwimmen und Storys durchzuziehen, die bei den Fans nicht ankamen. So wird es auch hier sein und darauf freue ich mich ehrlich gesagt schon. Denn was kann hier noch groß passieren? Noahs Frau wird sicherlich in der Finalepisode entweder ihr Baby bekommen oder verlieren. In ersterem Fall wird Noah das Baby sehen und Morgan nicht mehr verlassen wollen, im zweiten wird er ein schlechtes Gewissen haben und sie auch nicht verlassen können. Und selbst wenn er das tun würde, könnte Addison das nie mit ihrem Gewissen vereinbaren. So oder so können die beiden nicht glücklich werden.

Aber mir gefällt die Story ohnehin auch aus bereits in jeder Woche wiederholten Gründen nicht: Für mich haben die beiden keinerlei spürbare Chemie. Jede Annäherung zwischen den beiden wirkt auf mich kitschig und schleimig. Ich meine, "I think you're one of the good ones". Hab ich's schon erwähnt: Schnarch...

Der Fall hat mir auch nicht wirklich gefallen. Der Mann stirbt, die Frau bekommt sein Herz und der Verdacht, dass sein eigener Bruder ihn hat sterben lassen, um nun mit seiner Frau und seinem Baby zusammen zu sein, lässt einen bitteren Beigeschmack beim Zuschauer übrig. Prinzipiell nicht das Schlimmmste, was eine Patientenstory tun kann. Aber irgendwie hat mir das Ganze auch nichts gegeben, mich nicht berührt oder in seinen Bann gezogen. Nervig war dann am Ende noch Noahs Ausrede, mit der er eindeutig auch sich meinte (siehe Titel dieses Abschnitts). Die verdeckten Anspielungen, die in diesem Fall wieder auf das Dilemma-Paar gemacht wurden, kamen bei mir auch erst überhaupt nicht an. Vielleicht weil es mich auch einfach nicht interessiert.

Sometimes the best thing to do when you love someone and it's not right, is to just let go and move on.

Dann kommt es zu einem Fall, der so oder so sicher schon hundert Mal in irgendwelchen Tageszeitungen vorkam: die Lehrerin, die mit dem Schüler eine Affäre beginnt. Sorry, aber sowas geht für mich gar nicht und da sehe ich auch nicht das Potential für jegliche Graumalerei. Deshalb nervte mich auch die fast schon stereotypische Diskussion in der Küche zwischen zwei Parteien, jeweils repräsentiert von zwei der Oceanside-Leute, um Recht und Unrecht in einem bestimmten Fall. Die Lösung fand ich dann ganz gut, dass die Frau die Entscheidung selbst getroffen hat. Trotz allem hat mich diese Geschichte besonders gelangweilt, da ich es irgendwie creepy finde und es da auch egal gewesen wäre, wenn der Schüler 18 Jahre alt gewesen wäre.

Natürlich wurde auch hier wieder das aus der Mutterserie bekannte Schema "Arzt sieht sich in der Story eines Patienten wieder und trifft daraufhin eine wichtige Entscheidung" angewandt. Unter diesem verbindenden Aspekt habe ich auch die Absatzüberschrift gewählt. Sam will nun also Naomi endlich wieder loslassen und die reagiert darauf mit einigen Krokodilstränen. Wie sie sich in der kommenden Woche dann wohl entscheiden wird, ist fast schon unvermeidlich. Was das allerdings für die Praxis und damit für die Serie bedeuten wird, könnte doch interessant werden. Was die Szene zwischen William und Charlotte bedeuten sollte, habe ich nicht ganz verstanden. Will er die Naomi gegenüber angepriesene Praxis etwa dort aufbauen und hat mit Charlottes Hilfe bereits begonnen? Ist der Platz nicht ein wenig zu klein oder will er die Oceansiders dann irgendwie vertreiben, um Platz zu schaffen? Na ja, die kommende Woche wird es wohl zeigen. Könnte interessant werden, bisher war es das jedenfalls nicht. Hoffentlich entwickelt sich die Sam/Naomi-Story dann endlich mal wieder in eine vorübergehend eindeutige Richtung. Alles andere strapaziert nämlich weiterhin meine Nerven bis auf's Äußerste.

You know what Violet? ... You're good.

So, kommen wir auch mal zu ein paar positiven Dingen dieser Episode. Das waren für mich eindeutig wieder Violet und Sheldon, die erneut bestätigt haben, was für eine tolle Chemie sie haben und was für schöne Szenen sie hervorbringen können. Leider sieht es schlecht aus für Sheldon, solange Pete noch einer der Hauptcharaktere ist. Der scheint sich nun für Violet entschieden und dank Dell erkannt zu haben, dass er sie und das Baby will. Na toll... Und das auch noch genau zur richtigen Zeit, nämlich als Sheldon dieselbe Entscheidung trifft und Violet kurzerhand einen Heiratsantrag macht. Muss es denn immer gleich ein Antrag sein? Und da Violet diesen sicher ablehnen wird - früher oder später zumindest -, wird dies das Ende für Sheldon bedeuten. Schade und ärgerlich, denn Violet und Pete sehe ich definitiv nicht zusammen, ich sehe ihre Chemie überhaupt nicht und kann auch nicht nachvollziehen, wie jemand das anders sehen kann...

Pete wurde zu seiner Erkenntnis wie bereits erwähnt vom trauernden Dell geführt. Den finde ich übrigens weiterhin sympathisch und bin froh, dass es in Staffel 2 geschafft wurde, zumindest etwas aus diesem Charakter zu machen, der ja zu Beginn noch in etwa so blass wie ein frisch gebleichtes Betttuch war. Dass er sich jetzt so kindisch und nervig verhält, finde ich wie bereits in der vorigen Woche erwähnt verständlich. Mein Gott, nicht jeder reagiert so perfekt wie einige der übrigen Ärzte auf Schicksalsschläge. Wenn jeder Mensch 24 Stunden am Tag super und sympathisch wäre, wäre Zuneigung ja ohne jeden Reiz, weil viel zu einfach. Mir gefallen die intensiven Emotionen, die hier gelungen transportiert wurden. Endlich kann ich mit Dell richtig mitfühlen und seine Szene mit Pete war wirklich sehr gut gespielt und hat mir einen richtigen Kloß im Hals versetzt.

Fazit

Keine Folge, die Lust auf das Finale macht. Bleibt nur noch zu hoffen, dass die kommende Staffel das dann wieder raus reißen kann. Momentan gibt es kaum Hoffnungen auf für mich sympathische Ergebnisse in der kommenden Episode.

Nadine Watz - myFanbase

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