Review: #5.09 Wiedergutmachung

Nach der sehr emotionalen Episode #5.08 Ein letztes Mal war ich sehr gespannt, wie Amelia jetzt mit diesem Verlust umgehen wird und ob sie einer Therapie zustimmen wird. Dabei hätte ich aber nicht dieses Ausmaß erwartet, wie man es uns hier präsentiert. Nicht nur, weil Amelia, sondern auch alle andere Charakteren davon betroffen sind und es neben dem Thema Wiedergutmachung auch um die Kinder geht.

Hassliebe

Ich fange mal mit dem Handlungsbogen an, der mich doch sehr verstört hat. Dass Pete nicht besonders gut auf Violet zu sprechen ist, wissen wir ja schon seit dem Ende der vierten Staffel. Das wäre sogar nachvollziehbar gewesen, nachdem sie stur versucht hat, ihre Meinung durchzudrücken, ohne dabei wirklich auf die Gefühle ihrer Mitmenschen zu achten. Jedoch schien sich ja das Blatt mit Beginn der fünften Staffel zu wenden. Ich kann zwar nicht behaupten, dass mich diese Annäherung zwischen den beiden freudig gestimmt hat, aber es ist okay für mich. Es ist sogar nachvollziehbar, als er sich bevormundet fühlte. All das ist für mich mehr als verständlich, doch was man in dieser Folge zu sehen bekommt, ist für mich fast inakzeptabel. Zumal es in der letzten Folge noch so aussah, als würden sich Pete und Violet zumindest auf einem guten Weg befinden, der für sie beide angemessen wäre. Doch man lenkt Pete wieder in diese Richtung, die er am Anfang der Serie hatte. Er ist verschlossen und sarkastisch. Mit Sicherheit ist es nicht einfach, erkennen zu müssen, dass auch seine zweite Ehe nicht so gelaufen ist, wie er es sich gewünscht hatte und es ihm unglaublich schwerfällt, sein Versprechen brechen zu müssen. Doch genau das hätte ich mir hier gewünscht, besonders auch deswegen, da es einfach auch anstrengend ist, dabei zuzusehen, wie viel Hoffnung Violet noch in sich trägt. Umso schlimmer ist es für sie, erkennen zu müssen, dass ihre Ehe bald so enden könnte und sicherlich auch würde, wie die Ehe mit Anna.

Ich finde es sehr stark von Violet, selbst den Schritt zu gehen, Pete zu verlassen, damit er sich nicht mehr so quälen muss. Allerdings merkt man auch, wie schwer ihr dies gefallen ist und auch wenn Pete es zunächst nicht zugeben kann, so glaube ich doch, dass es ihm leid tut. Möglicherweise sucht er sogar die Schuld bei sich, weil es eben das zweite Mal ist, dass seine Ehe gescheitert ist. Man darf mit Sicherheit gespannt sein, wie die beiden jetzt damit zurechtkommen werden und ob sie überhaupt noch in der Lage sind, zusammen in der Praxis arbeiten zu können.

Schwanger?

Ich gebe ja zu, dass mich Addison mit ihrem Babywunsch des Öfteren mal an den Rand der Verzweiflung treibt, da sie so versessen darauf ist. Doch dieses Mal tut sie mir sogar leid und das liegt leider fast ausschließlich an Sam. Es ist zwar gut, dass er offen zugibt, kein Kind mehr haben zu wollen, wenn man bedenkt, was mit Maya passiert ist. Man könnte es sogar als Trauma von ihm auslegen. Trotzdem finde ich die Art und Weise schon fast verletzend.

Aber das alleine ist es nicht mal, was mich dazu veranlasst, dass ich Mitgefühl für Addison empfinde. Vielmehr ist es schlimm mitzuerleben, dass Sam ganz offensichtlich nicht zu seinem Wort stehen kann, es sei denn natürlich, er hat eine vollkommen andere Wahrnehmung von Unterstützung als ich. Somit kann ich Violets Gefühlsausbruch nachvollziehen, auch wenn sich dieser eher auf Pete bezog. Dennoch fällt es ihm relativ spät ein, Addison seine Hilfe anzubieten (auch wenn das vor der Therapiesitzung war). Noch dazu geht er einfach mal davon aus, dass Addison nach ihrem Zusammenbruch wüsste, dass er da ist (vor der Tür!). Ich denke, für sie wäre es einfach auch wichtig gewesen, ihn wirklich an ihrer Seite zu haben. Jedoch vermittelt Sam durch seine ablehnende Haltung mehr und mehr den Eindruck, als würde er nicht zu seinen Worten stehen und das macht ihn für mich sehr unglaubwürdig und vielleicht sogar etwas unreif.

Sehr gut gefällt mir daher auch, dass Addison mit ihrem Therapeuten, Jake und auch Violet Menschen gefunden hat, die sie bei ihrem Versuch unterstützen und dass sie ihre Ängste bezüglich Amelias Geschichte offenbart. Aber sogar Charlotte macht deutlich, dass es noch andere Möglichkeiten gibt, Kinder zu bekommen, wenn auch auf ihre eigene Art und Weise, die die Sache dadurch ein bisschen aufgelockert hat. Zwar glaube ich irgendwie nicht, dass Addison schwanger ist, aber es würde mich doch freuen, allein schon deswegen, da Sam dann vor dieser vollendeten Tatsache stünde, aber warten wir einfach mal ab, was noch so auf uns zukommen wird.

Die Familie

Nachdem #5.08 Ein letztes Mal voll und ganz auf Amelia ausgelegt war, finde ich es gut, dass es mit dieser Folge etwas weniger davon gab. Das heißt nicht, dass ich die Geschichte schlecht fand. Dem ist überhaupt nicht so, aber mir gefällt es sehr, an verschiedenen Orten die Auswirkungen zu sehen und wie sich letztlich alles zusammengefügt hat. Zudem bin ich sehr froh, dass Hailey Amelias wahres Problem erkannt hat und sie darauf aufmerksam gemacht hat. Schon zu Ryans Lebenszeiten zeichnete sich für mich persönlich ab, dass es nicht Amelias Verschulden war, dass jener gestorben ist. Vielmehr glaube ich mittlerweile, dass es Ryans eigener Wunsch war, zu sterben. Dafür gab es hin und wieder schon ein Indiz, denn er fand ja selbst, dass er nichts groß aus seinem Leben gemacht hat. Vielleicht wollte er Amelia auf diese dramatische und traurige Weise wachrütteln. Zudem denke ich, sie wusste das in ihrem Innersten auch und ich bin sehr froh, dass sie nun die Schuldgefühle los ist und somit ihrer neuen Familie Kraft geben kann.

Es war zwar in meinen Augen etwas konstruiert, als Hailey tatsächlich wieder rückfällig wurde, aber darüber kann ich hinwegsehen, weil es anscheinend für Amelia wichtig war, zu erkennen, wie viel Rückhalt sie durch ihre Kollegen hat. Besonders der Halt durch Addison gefällt mir sehr gut, da man mal wieder gesehen hat, wie wichtig die beiden sich sind und das finde ich toll und wichtig, damit Amelia schneller wieder Vertrauen fassen und so den Weg zurück ins Leben finden kann.

Verständnis

Der Fall der Woche war zwar sehr berührend, jedoch finde ich das Geschehen um Cooper und Mason sehr gut daran angebunden und dadurch auch interessanter. Dass Mason enttäuscht ist, weil sein Vater nun doch nicht bei seiner Aufführung anwesend war, ist vollkommen verständlich, ebenso, dass er erst einmal nichts von Cooper wissen will. Doch Cooper wäre ja nicht Cooper, wenn er die Sache einfach so abtun würde. Seine Erklärung in seiner einfühlsamen Art hat mir sehr gut gefallen und auch, dass Mason dann tatsächlich verstanden hat, dass es von Cooper keine böse Absicht war, der Aufführung fern zu bleiben. Daran merkt man einfach mal wieder, wie gut Cooper doch mit Kindern kann und genau den richtigen Beruf gewählt hat. Auch Charlotte macht eine (deutliche) Veränderung durch und ich muss sagen, es steht ihr sehr gut, wenn man bedenkt, wie sie war, als die Serie begonnen hat. Doch auch schon da war es für mich ersichtlich, wie groß ihr Herz eigentlich für Kinder ist. Schön, dass auch sie Mason verständlich und einfühlsam klar machte, wie wichtig es ist, dass Cooper den Kindern im Krankenhaus hilft. Aber auch, dass sie sich dazu bereiterklärte, mit Mason gemeinsam seinen Vater zu suchen, lässt Charlotte sehr viel menschlicher wirken, was mir gut gefällt. Schade ist nur, da man nicht genau weiß, wer von beiden nun genau die Idee hatte, Mason und Erica zum Thanksgiving-Essen einzuladen. Ich habe fast die Vermutung, dies geht auf Charlottes Konto.

Fazit

#5.09 Wiedergutmachung zeigt sehr schön auf, welche Gedanken sich die anderen Charaktere nach den Ereignissen mit Amelia machen und versuchen, einige Dinge in ihrem Leben zu ändern. Besonders spannend bleibt es dabei vor allem bei Addison und Sam, sowie Violet und Pete. Aber auch Amelias weitere Handlung ist mit Spannung gespickt...

Daniela S. - myFanbase

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