Bewertung

Review: #2.15 Modeopfer de luxe

In dieser Episode wird das Modelbusiness aufs Korn genommen und seien wir ehrlich - es gibt kaum einen Bereich im Showbusiness, der so viele Klischees hervorbringt und so umstritten ist wie die Welt der Models.

Dementsprechend konnte sich James Roday nicht nur als Darsteller des Shawn, sondern auch als Co-Autor dieser Episode so richtig austoben. Alle gängigen Klischees über männliche und weibliche Models werden auf den Tisch gebracht und durch den Kakao gezogen. So werden die männlichen Models extrem tuntig und zugleich hochgradig arrogant dargestellt, während die weiblichen Models biestig und nicht unbedingt mit viel Intelligenz gesegnet sind.

Shawn und Gus tauchen in diese schrille Modewelt ein, um den Mord an einem Designer namens Gregor aufzuklären, der wohl ein Deutscher sein soll, was jedoch bei seinem albernen und grauenvollen Akzent schwer zu beurteilen ist. Während sich Gus unter den Models pudelwohl fühlt und bald deren Gestik und Mimik übernimmt, hat Shawn nur den Fall im Blick, zumal er auch nicht so recht als Model akzeptiert wird. Ein bisschen ging mir Gus' Getue schon auf den Zeiger, doch ich wage die Vermutung, dass dies auch so beabsichtigt war. Keines der Models ist auch nur im Ansatz sympathisch und ihr Einfluss erweist sich selbst bei einem erwachsenen Mann wie Gus als sehr schlecht. Vielleicht sollte man diese Episode dem einen oder anderen Teenie mit hochtrabenden Modelträumen vorspielen.

Ich habe diese vollkommen überspitzte Darstellung der Models und der Modewelt auf jeden Fall genossen, vielleicht auch, weil der Laufsteg so ganz und gar nicht meine Welt ist. Ohne Frage sehe ich mir lieber fünfzig Mal hintereinander diese Folge an, als auch nur einmal eine Ausgabe von "Germany's Next Topmodel" oder dem amerikanischen Pendant dazu.

Auch der Kriminalfall an sich gehört zu den besseren dieser Staffel. Dass sich Gregor und seine Frau letztlich gegenseitig umgebracht haben, gefiel mir als Auflösung recht gut, zumal somit die geplagte Assistentin ausnahmsweise unschuldig war und trotz der erduldeten Demütigungen kein Verbrechen begangen hat, so dass sie am Ende mehr als verdient die Firma übernimmt. Damit hinterlässt die Episode letztlich ein gutes Gefühl - die einzige sympathische Person in dieser Modewelt gewinnt, die Mörder haben sich gegenseitig bestraft und Shawn konnte mal wieder eine große Show abziehen.

Sicherlich hätte ich nicht jede Woche Lust auf eine Episode mit so überspitzten Charakteren wie den Models, doch ab und an ist dies genau das Richtige, um einfach zu schmunzeln und sowohl den Kopf zu schütteln über diese befremdliche Lebensweise, als auch mit dem Kopf zu nicken, weil man die dargestellten Klischees genau kennt und teilweise selbst diese Vorstellungen im Kopf hat.

Maret Hosemann - myFanbase

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