Review: #2.09 Erwarte das Unerwartete
Man man man! Und mit diesem Ende entlassen uns die Autoren nun wirklich in die Winterpause? Das darf nicht wahr sein! Denn wieder einmal kam man während der Folge kaum zum atmen, da die Spannung unerträglich war. Es gab viele Enthüllungen, die schockierend waren, es gab viele unterhaltsame Szenen und die Verwirrung ist nach diesem Herbstfinale perfekt.
"Kill him. Kill them all."
Aaron wacht also in einer alten Schule auf und trifft dort auf einen kleinen Jungen, der ihm sehr bekannt vorkommt. Dieser Handlungsstrang ist einerseits schwer nachvollziehbar, macht aber großen Spaß. Schließlich erfahren wir, dass Aaron dafür verantwortlich ist, dass seine Gedanken in die Tat umgesetzt werden und dass er dafür gesorgt hat, dass die Nanotechnologie am Leben ist. Jetzt fragt man sich natürlich, wie das denn überhaupt sein kann? So ganz bin ich mir selbst nicht sicher, was das jetzt bedeutet und welche Folgen das für die Serie haben wird. Hier kommt ganz klar ein Mysterium ins Spiel, über das wir so gut wie gar nichts wissen und dass sich nun in Form von Menschen zeigt. Mit dem kleinen Jungen haben es die Autoren aber sicherlich richtig gemacht. Man selbst bekommt keine große Angst, da es sich schließlich um ein Kind handelt. Es hätte auch auf andere Art und Weise umgesetzt werden können, doch der kleine Jungs sorgt dafür, dass man sich wohl fühlt, auch wenn die gesamte Story nicht wirklich in den eigenen Kopf möchte.
Es ist verständlich, dass Aaron komplett durcheinander ist und nicht mehr weiß, was er denken soll. Es ist aber dennoch gut, dass er erfahren hat, dass er verantwortlich für seine Gedanken ist und dass er auserwählt wurde, weil er die Nanotechnologie quasi zum Leben gebracht hat. Hier kann man sich zumindest einen Reim draus machen und weiß jetzt, weshalb Aaron all die Dinge zugestoßen sind. Was es jedoch damit auf sich hat, bzw. welche Folgen das für alle haben wird, bleibt weiterhin ein Mysterium und das ist auch gut so, schließlich braucht man noch Stoff für die zweite Hälfte der Staffel. Aarons Reaktion, als er herausgefunden hat, wer der Junge ist, ist vollkommen nachvollziehbar. Er kann all die Menschenleben nicht mit seinem Gewissen vereinbaren und so ist es nur logisch, dass er Abstand davon nehmen möchte. Am Ende jedoch, als Dr. Horn seine geliebte Cynthia umbringt, weiß er sich nicht anders zu helfen und löscht die Patrioten, die ihm auf den Fersen sind, aus. Das war ein gewaltiger Schock, da Aaron zum einen sehr bestimmt war und nicht erst daran denkt, Cynthia zu retten und zum anderen, weil wir uns hier von Dr. Horn und Cynthia gleichzeitig verabschieden müssen. Aaron verliert also erneut die Frau an seiner Seite und Dr. Horn wird auch nicht mehr zu sehen sein, obwohl man genau das Gegenteil möchte. Man hat das Gefühl, dass sein Leben zu schnell beendet wurde und noch sehr viel hinter diesem Mann steckt, das man jetzt leider nicht mehr erfahren wird.
Dennoch ist dieser gesamte Handlungsstrang sehr zufriedenstellend und macht Lust auf mehr, wenn die Serie mit der zweiten Hälfte weitergeht. Hier fragt man sich, was mit Aaron geschehen wird, wie er reagieren wird und was er gegen die Nanotechnologie unternehmen wird. Es bleibt also sehr spannend und die Freude, dass Aaron der Auserwählte ist, ist groß, da man so das Gefühl bekommt, dass er uns noch eine Weile erhalten bleibt. Bei "Revolution" kann man das nicht immer mit Sicherheit sagen, doch hier habe ich ein gutes Gefühl und freue mich auf Aarons Fähigkeiten, wenn es weiter geht.
"I did the best I could." - "Well, your best sucks."
Neben Aaron liegt der Fokus auch auf Miles, Rachel, Bass und Charlie, die versuchen ihren Freund zu retten. Nervig war zu Beginn Rachels Verhalten, da sie unbedingt ihren Vater Gene retten wollte, obwohl die beiden nicht wirklich gut auseinander gegangen sind. Sie hat immer nur an Aaron gedacht und es ist schade, dass sie jetzt plötzlich etwas anderes möchte. Miles hat sie zum Glück überreden können und das ist auch gut so, denn wer weiß, was Rachel wieder angestellt hätte. Als die drei zusammen in die Stadt sind und alle Patrioten am Boden lagen, wusste man sofort, dass es eine gute Episode werden wird. Das Bild hat einen erschreckt, aber auch sofort gepackt, denn schließlich liegen hier mehrere Menschen am Boden und von Aaron ist keine Spur. Der Einstieg ist also sehr gut gelungen und es ging auch spannend weiter. Zum einen war die Freude riesig, als Bass plötzlich zu ihnen gestoßen ist. Sein "I'm Batman" löste einen Jubelschrei aus und auch die weiteren Konversationen zwischen ihm und Miles waren sehr unterhaltsam. Hier war jedoch der Wunsch wieder groß, dass man die beiden in viel mehr Szenen zusammen sieht. Da sie sich einen Spruch nach dem anderen an den Kopf werfen, funktioniert dieses Paar wunderbar. Hier steht nicht nur die Unterhaltung ganz vorne, auch die Chemie passt. Sehr schade ist, dass man die beiden gleich darauf wieder getrennt hat. Sehr gut ist aber, dass Miles Bass um Hilfe gebeten hat, da er mit seiner Infektion nicht mehr gut auf den Beinen ist. Hier wäre jedoch mehr Interaktion wünschenswert gewesen.
Die Interaktion zwischen Bass und Charlie war daraufhin jedoch auch nicht verkehrt, da die beiden ein gutes Team abgegeben haben. Die Blicke haben in jeder Szene gepasst, Bass' Rückkehr war überraschend und die beiden zusammen gegen die Patrioten hat großen Spaß gemacht. Mittlerweile gefallen mir Bass und Charlie sehr gut zusammen und davon möchte ich auch gerne mehr sehen.
Schockierend waren dagegen die Szenen zwischen Miles und Rachel. Zum einen erfahren wir, dass Miles und Rachel eine Affäre hatten und er sie in die Arme von Ben gedrängt hat. Wenn man Miles kennt, weiß man, wieso er das getan hat. Er hatte seinem Bruder gegenüber ein schlechtes Gewissen und wollte auch nicht, dass Rachel alleine dasteht, sollte er von seinem Einsatz nicht zurückkehren. Das ist typisch Miles und deshalb weist er am liebsten alles von sich ab, damit er sich nicht damit befassen muss. Dass am Ende jetzt rauskommt, dass er Rachel liebt und sie für ihn DIE Frau war, ist dennoch ein wenig verstörend. Schließlich waren die beiden Jahre lang zusammen, als er General war und die Beziehung stand wie wir wissen unter keinem guten Stern. Dann wäre da noch Nora, die Miles sehr viel bedeutet hat. Dass er nun gesteht, dass Rachel die Frau für ihn war, klingt leider nicht sehr überzeugend und hier fehlt definitiv die Entwicklung, die eigentlich in den Episoden zuvor hätte kommen sollen, damit man sich auf diese Enthüllung einlassen kann. Aber gut, das kann ja noch kommen. Zumindest hoffe ich das, denn Miles' Tod ist nicht akzeptabel. Seine Infektion muss behandelt werden und dann haben wir den alten Miles vor uns, der allen das Leben schwer macht, uns jedoch den Grund zum Einschalten gibt. Außerdem steht die Geschichte mit Bass' Sohn noch offen und so macht man sich wenig Sorgen darum, dass Miles nicht zurückkehren könnte.
"Who is this ass-clown you're with?"
Eine weitere Überraschung und sogar ein großer Schock war die Rückkehr von Julia. Damit habe ich ja im Leben nicht gerechnet und es ist erstaunlich, dass Tom auf diese Weise reagiert. Er bleibt ruhig, flippt nicht aus und schaut, dass er einen ruhigen Moment mit ihr verbringen kann. Auch, als sie ihm von ihrer Hochzeit erzählt hat, blieb Tom sehr ruhig und hier hat man nicht die geringste Ahnung, was in seinem Kopf vor geht. Man weiß, dass Tom seinen Plan nur für Julia umsetzen wollte. Diese lebt aber und ist sogar verheiratet. Dass ihm das nicht zusetzt, ist erstaunlich und doch weiß man wirklich nicht, wie es Tom innerlich geht. Wahrscheinlich ist er überglücklich, seine Julia wieder zu haben, auch wenn er selbst schockiert ist, dass sie am Leben ist. Jetzt stellt sich nur die Frage, was die beiden im Schilde führen und was sie tun werden, damit ihre gemeinsame Zukunft gesichert ist. Einerseits bin ich froh, dass Tom seine Frau wieder hat, andererseits hätte mich sein eigener Plan noch viel mehr interessiert, da er aus Rache gehandelt hätte, ohne Rücksicht auf Verluste. Jetzt wo Julia wieder da ist, hat Tom erneut etwas, das er verlieren könnte und mit Emotionen zu kämpfen, kann ganz schön gefährlich sein. Da Tom aber einen großartigen Job in dieser Staffel gemacht hat, besteht die Hoffnung, dass es genauso weitergehen wird.
Fazit
Das Herbstfinale hat uns viele überraschende Momente und einige Enthüllungen geboten. Aarons Story wurde weiter ausgebaut und man kann es kaum erwarten, wie es weitergehen wird. Charlie und Bass funktionieren immer besser zusammen und auch bei Tom saß man teilweise sprachlos vor dem Bildschirm. Zwischen Miles und Rachel gab es Kleinigkeiten, die nicht zufriedenstellend waren und auch die kurze Interaktion mit Miles und Bass hätte weiter ausgebaut werden müssen. Ansonsten war dies ein spannendes Herbstfinale, das Lust auf mehr macht.
Alex Olejnik - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Everyone Says I Love YouErstausstrahlung (US): 20.11.2013
Erstausstrahlung (DE): 27.02.2015
Regie: Steve Boyum
Drehbuch: Trey Callaway & Paul Grellong
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