Review: #2.16 Der Abschlussball
Nachdem die letzte Episode bereits nichts Mystisches mit sich brachte, ist auch #2.16 Abschlussball eine Episode, die genauso gut aus einer Teenie-Drama-Serie stammen könnte anstatt aus einer Mystery-Serie wie "Roswell". Worum es geht, lässt sich dank des deutschen Titels leicht erraten.
"Prom. The ultimate four-letter word."
Der Abschlussball ist das bestimmende Thema der Episode, vor dem keiner der Jugendlichen sich verstecken kann. Dadurch rückt die Beziehung zwischen Liz und Max wieder ins Zentrum der Handlung – oder sollte man besser sagen das Liebesdreieck um Liz, Max und Sean? Der Einstieg in die Episode war nämlich mehr als überraschend: Liz und Sean küssen sich! Zwar hat sich schon angedeutet, dass die beiden sich füreinander interessieren, doch von echten Gefühlen war bis dato keine Rede und da es in den letzten Episoden sehr ruhig um die beiden geworden ist, kam der Kuss dann doch mehr oder weniger aus dem Nichts. Dasselbe Gefühl hat wohl auch Liz, die daraufhin Sean vorwirft, einen Fehler gemacht zu haben, auf der anderen Seite aber Maria gegenüber nicht bestätigen kann, dass sie Sean nicht auch zurückgeküsst hat.
Dann folgen Szenen, wie sie klischeehafter nicht sein könnten: Liz, die gerade Max besuchen will, als dieser freudestrahlend Tess umarmt; Sean, der bisher nicht viel Intelligenteres getan hat, als seinen Namen in Senf zu schreiben, hält plötzlich eine berührende Rede über Liz' Gefühle zu Max und diese bringt auf der Bowlingbahn daraufhin 9 Kegel zum Fallen, obwohl sie noch wenige Sekunden zuvor beim Bowlen miserabel abgeschnitten hat. Gekrönt wird dies durch die Abschlussszene, in der Liz Max und Tess bei einem Kuss erwischt. Hier haben die Autoren wirklich alles ausgegraben, was sie in der Klischeekiste zu finden war. Schade, dass es hier wirklich keinerlei eigene, innovative Ideen gab.
Ebenso vorhersehbar war auch der Handlungsstrang zwischen Michael und Maria. Während Maria schon immer von dem Abend des Abschlussballes träumt, welcher einer der fünf schönsten Tage ihres Lebens werden soll, hat Michael überhaupt kein Interesse daran, auf dem Ball aufzutauchen, was natürlich direkt zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden führt. Auch die Tatsache, dass Michael Maria nicht wirklich fremdgeht, kam nicht überraschend. Dennoch war die Szene, in der Michael Maria offenbart, dass es sich bei der geheimnisvollen Frau um seine Tanzlehrerin handelt, da ihm bewusst war, wie wichtig der Abend für Maria war, auch ohne den Überraschungseffekt zuckersüß und schön anzuschauen. Die Tatsache, dass Michael auf der Tanzfläche dennoch keine Wunder vollbringt, sondern von seiner Lehrerin vielmehr als hoffnungsloser Fall abgestempelt wurde, ist realistisch und verpasst dem Handlungsstrang auch noch die nötige Portion Humor.
Ebenso schafft es die Konstellation aus Isabel und Alex zu überzeugen. Betrachtet man Alex in dieser Episode näher, wird deutlich, was sein Charakter für eine enorme Entwicklung seit Beginn der Serie durchgemacht hat. Anfangs war er nur das Anhängsel der Gruppe, der oft außen vorgelassen wurde. Nun ist er ein selbstständiger Mann, der sogar einer Frau wie Isabel widerstehen kann und dennoch Gentlemen genug ist, seine Entscheidung zu ändern, als er erfährt, dass es Isabels letzte Chance auf das Erleben eines Abschlussballes als Schülerin ist. Spannend wird nun zu beobachten sein, wie die Beziehung der beiden sich entwickeln wird, nachdem es in dieser Episode eindeutig Isabel war, die darauf gepocht hat, Alex näherzukommen.
Auch Kyle, der realisiert, dass Tess eher wie eine Schwester als eine Freundin für ihn ist, kann mit seinen Szenen überzeugen. Damit wäre auch endgültig geklärt, in welche Richtung sich die Beziehung der beiden entwickeln soll. Bisher war ich mir nämlich nicht so ganz sicher, ob diese nicht doch noch eine romantische Richtung einschlägt. Dass die Autoren sich dagegen entschieden haben, finde ich aber eine gute Sache, denn es gibt genügend Dramaserien, die einem das Gefühl vermitteln, dass jugendliche Männer und Frauen nicht einfach nur miteinander befreundet sein können, sondern früher oder später zusammen im Bett landen.
"I had this really strong, really upsetting feeling that this was the last time we'd all be standing together."
Bis auf Max' Erinnerungen an seine Heimat hatte diese Folge keinen Mystery-Teil an sich. Dennoch kann man darauf hoffen, dass es schon bald wieder Folgen gibt, die etwas Spannung aufbauen und die Geschichte um die Außerirdischen wieder ins Zentrum rückt. Einen Hinweis darauf hat Liz in ihren Gedanken während des Fotoshootings im Crashdown bereits gegeben. Was genau sie damit meinte, werden wir hoffentlich bald erfahren. Immerhin geht es nun auch schon mit großen Schritten auf das Finale der zweiten Staffel zu.
Fazit
Durch die Konzentration auf die Liebesbeziehungen der Jugendlichen und der damit verbundenen Thematik rund um den Abschlussball kommt in der Episode leider kaum Spannung auf. Insbesondere die Haupthandlung um Liz, Max und Sean ist mit so vielen Klischees beladen, dass man als Zuschauer nur die Augen verdrehen kann und hofft, dass "Roswell" seinen Fokus bald wieder auf den Mystery-Teil der Serie legt.
Laura Krebs – myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Heart of MineErstausstrahlung (US): 16.04.2001
Erstausstrahlung (DE): 21.10.2001
Regie: Lawrence Trilling
Drehbuch: Jason Katims
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