Review: #1.08 Blutsbruder
Die Gefahr, dass die wahre Identität der Aliens bekannt wird, schwingt seit dem Piloten mit und wird immer wieder thematisiert werden – das liegt schon in der Natur der Sache. Dementsprechend war es natürlich auch nicht überraschend, dass die Autoren die Idee benutzen, dass man irgendwie an das Blut von einem der Aliens heran kommt. Dies hat natürlich zur Folge, dass die Spannung in der Episode nur geringfügig vorhanden war, da man sich als Zuschauer denken konnte, dass keiner von ihnen schon im ersten Drittel der ersten Staffel auffliegen würde.
Freundschaft ist…
Was jedoch wirklich spannend war, und die für mich schwache Rahmenhandlung auch wieder fast wettgemacht hat, war die Handlung rund um Alex. Dieser wird nach wie vor von Liz (und den anderen) ausgeschlossen und muss immer mehr dabei zusehen, wie seine beste Freundin neue Freunde gefunden hat, mit denen sie scheinbar eine Verbindung eingegangen ist, die die langjährige Freundschaft von ihnen vollkommen überschattet.
Dennoch bleibt Alex seiner Freundin treu und unterstützt diese, auch wenn er dafür natürlich erwartet, endlich nicht mehr angelogen zu werden, wie es in den letzten Wochen der Fall gewesen ist. Doch Liz kann natürlich nicht die Wahrheit sagen, da sie kein Geheimnis von sich, sondern das von Max, Liz und Michael beschützt und sich denen verpflichtet fühlt. Auch wenn Alex nichts davon mitbekommt, ist Liz die Freundschaft zu ihm natürlich noch enorm wichtig und sie bittet Max deswegen, Alex in das Geheimnis einzuweihen, was dieser jedoch vorerst ablehnt, da er Alex nicht kennt und nicht noch mehr Leute in die ganze Sache hineinziehen will.
Das Blatt wendet sich dann natürlich schnell, als Alex ins Visier von Mrs. Topolsky gerät. Genau wie wahrscheinlich Max denkt auch sie, dass Alex die Schwachstelle der Gruppe ist und so sehr um Anerkennung und Freundschaft ringt, dass er alles preisgeben wird, was ihn in ein besseres Licht stellt. Doch wie so oft sind Freundschaften etwas, was man nicht unterschätzen darf. Und so haben auch Alex und Liz gezeigt, dass ein Geheimnis, was zwischen ihnen steht, nicht alles zerstören kann, was so lange schon Bestand hat. Somit erweist Alex seiner besten Freundin erneut einen Gefallen und schafft es so Mrs. Topolsky aus Roswell zu jagen, da sie ihre wahre Identität als FBI-Agentin aufgedeckt haben. Mit der Drohung, dass es mit ihrem Weggang noch nicht vorbei sein wird, kann man sich gespannt darauf gefasst machen, dass das FBI noch nicht fertig mit seiner Untersuchung in Roswell ist.
Viel tragischer ist jedoch, dass Alex nun an dem Punkt angekommen ist, wo er nicht mehr ausgeschlossen werden möchte. Gleich zwei Mal hat er in dieser Episode gezeigt, dass man ich auf ihn verlassen kann und dass er ohne zu fragen tut, was Liz von ihm verlangt. Allerdings beruht eine Freundschaft immer auf Geben und Nehmen – somit ist es nicht verwunderlich, dass Alex nicht mehr ausgeschlossen werden möchte, sondern von seiner besten Freundin verlangt, dass auch sie endlich mal beweist, dass sie ihm vertraut. Doch dazu ist Liz nicht bereit und somit zieht Alex seine Konsequenzen und lässt sie stehen.
Es wird interessant zu sehen sein, wie Alex nun mit Liz und den anderen umgehen wird. Er wird keinesfalls jemand sein, der nun auf die Versprechen, die er Liz gegeben hat, keinen Wert mehr legt und somit die anderen in Gefahr bringt. Vielmehr wird er sich wahrscheinlich erst einmal zurückziehen, bis es quasi unausweichlich ist, dass er in das Geheimnis eingeweiht wird. So oder so liegt es nun an Liz die Beziehung zu Alex wieder auf den rechten Pfad zu bringen.
Unterschätzt
Ich mache keinen Hehl daraus, dass Michael mein Lieblingscharakter der Serie ist, da er eben nicht der typische Held ist, sondern ein Teenager, der mit Problemen belastet ist, niemanden an sich heran lassen möchte und sich immer wieder so gibt, als würden ihn die Gefühle anderer nicht interessieren. Der typische Rebell eben, den jede Teenie-Serie braucht. Doch – natürlich – steckt mehr in Michael und auch diesmal haben wir sehen können, dass er einen Blick für eventuelle Gefahrenzonen hat. Zuerst war er derjenige, der sofort erkannt hat, dass sie Max' Blut austauschen müssen und dann hat er ihre Verfolger entdeckt und klargestellt, dass sie etwas unternehmen müssen. Wäre er in manchen Situationen nicht so ein großer Hitzkopf, hätte er definitiv gute Führungsqualitäten, was wir diesmal wieder mitbekommen haben.
Traumpaare
Liz und Max wurden schon seit dem Piloten als absolutes Traumpaar der Serie dargestellt und wohl jedem Zuschauer wurde bereits in den ersten Minuten klar, dass die beiden für immer zusammen gehören. Mich sprechen die beiden jedoch nicht wirklich an, was jedoch keine Abwertung der Beziehung der beiden, die ja eigentlich noch nicht vorhanden ist, sein soll, sondern ein Phänomen, das bei fast allen 'Serien-Traumpaaren' bei mir da ist. Bei Liz und Max ist es mir zu offensichtlich, wie unsagbar verliebt die beiden eigentlich sind und wie wunderbar sie zusammen passen. Es steht quasi jetzt schon fest, dass sie sich bald wieder trennen müssen, obwohl sie sich so sehr lieben, aber genau diesen Schritt gehen müssen, weil er eben der beste ist. Und egal was dann auch geschieht, sie werden sich immer lieben und schließlich auch ein Happy End bekommen – so ist es zumindest in 99% aller Fälle.
Da gefallen mir Maria und Michael einfach viel besser, da sie für mich eine unglaubliche Chemie haben, ich ihre streitenden Annäherungen nicht nur auf eine gewisse Art und Weise romantische finde, sondern auch herrlich erfrischend. Natürlich ist auch bei den beiden klar, wie viel sie sich eigentlich bedeuten, aber es wird dem Zuschauer nicht so sehr aufs Brot geschmiert. Selbst die romantischste Szene zwischen jedem füreinander bestimmten Paar, wird mich wahrscheinlich nicht so sehr ansprechen, wie die knisternde Luft, die zwischen Maria und Michael herrscht, wenn sie sich anzicken, anschreien oder gegenseitig nerven, dabei jedoch immer unterschwellig andeuten, wie sehr sie sich vom anderen angezogen fühlen. Von diesen Szenen gab es natürlich auch wieder etliche in dieser Episode, die mich natürlich begeistern konnten, ob es nun in der Schule, im Auto oder im Motel war.
Fazit
Die Rahmenhandlung war sehr einfallslos, brachte uns aber zu einer interessanten Konfrontation zwischen Alex und den anderen, die sicherlich noch ihre Folgen haben wird. Außerdem kann man gespannt sein, ob wir Mrs. Topolsky diesmal zum letzten Mal gesehen haben und wer eventuell ihren Platz einnehmen wird.
Annika Leichner - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Blood BrotherErstausstrahlung (US): 24.11.1999
Erstausstrahlung (DE): 24.03.2001
Regie: David Nutter
Drehbuch: Barry Pullman
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