Jan Spitzer

Jan Spitzer war ein deutscher Synchronsprecher, Schauspieler und Sänger, der am 16. Mai 1947 in Sangerhausen geboren wurde.

Bevor Spitzer zum Synchronsprecher wurde, machte er von 1965 bis 1968 eine Schauspielausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" Berlin. Parallel dazu erhielt er bereits seine erste Hauptrolle des Hans Gastl in dem Film "Abschied", einer Verfilmung des gleichnamigen Romans von Johannes R. Becher. Es folgten diverse weitere Filmrollen und ab und zu erhielt er auch wiederkehrende Rollen in TV-Serien wie "Marx und Engels - Stationen ihres Lebens" (1978-1980) oder "Präriejäger in Mexiko" (1988).

Neben seinen Rollen vor der Kamera war Spitzer auch als Theaterschauspieler bekannt. Er trat am Deutschen Theater in Berlin, mit dem Berliner Ensemble oder dem Volkstheater München auf und spielte auf den Theaterbühnen in Altenburg, Halle und Schwerin.

Seit den 90er Jahren war Spitzer dann immer wieder als Synchronsprecher zu hören. Man kennt ihn als die deutsche Stimme von Chris Cooper, J.K. Simmons und Ted Levine, James Remar, Jon Voight oder Alan Arkin. Viele kannten ihn auch als die Stimme von Brain in der Zeichentrickserie "Pinky und der Brain". In TV-Serien war er unter anderem als Captain Brad Bellick in "Prison Break", Deputy Blackwood in "Roswell" und Ramon Salazar in "24 - Twenty Four" zu hören gewesen.

Neben Schauspielerei und der Arbeit als Synchronsprecher kannte man Jan Spitzer auch als Sänger. Nachdem er ab 1963 bereits in der Band The Sounds aus Sangershausen spielte, erschien 1970 seine erste Solo-Single "Wer bist du?" beim Plattenlabel AMIGA. Bereits ein Jahr zuvor hatte er "Mädchen aus Berlin" aufgenommen und war damit auch zweimal im DDR-Fernsehen aufgetreten. 1974 war er mit "So halte mich" im Duett mit Beate Barwandt zu hören. Da die Plattenfirma ihn jedoch immer mehr im Bereich Schlager unterbringen wollte, was nicht Spitzers eigenem Musikgeschmack entsprach, entschied er sich, der Musik vorerst den Rücken zu kehren. Später schrieb er Theatermusik und war 1986 und 1987 in einer Revue am Friedrichstadtpalast in Berlin zu sehen.

Am 4. November 2022 verstarb der weiterhin stets umtriebige Synchronsprecher im Alter von 75 Jahren.