Review: #6.15 Meine Patenschaft
Leben und Tod stehen dicht nebeneinander, aber so sehr uns auch die Geburt von Jordans zweiten Kind freut, so betrübt ist man doch vor allem über den Abschied von Laverne Roberts, einem Nebencharakter, der so etwas wie die gute Seele des Sacret Hearts war.
Abschied nehmen müssen
Laverne liegt im Koma und im zweiten Teil der Episode wird endgültig klar, dass sie keine Hoffnung mehr hat. Die langjährigen Kollegen, die sie alle so liebgewonnen haben, nehmen nach und nach Abschied. Obwohl auch dies schon sehr traurige Momente waren, hat sich das Flair der Serie hier noch durchgesetzt und durch Kommentare wie der von Todd immer ein Schmunzeln auf die Lippen gebracht. Doch das sollte sich noch ändern, als Carla es dann endlich fertig bringt, sich zu verabschieden. Schon die Verfolgung durch den Laverne-Geist hat gezeigt, wie emotional sie ihr verbunden ist und das der Abschied nicht so leicht fallen wird. Ähnlich erging es Cox schon mit Ben Sullivan, dem Bruder von Jordan, und wie in dieser Folge damals so ist es den Autoren auch hier fabelhaft gelungen, die ganzen Emotionen in die Folge hinein zu transportieren. Dabei zeigt sich wieder ganz deutlich, wo der Unterschied zwischen Scrubs und anderen Comedyformaten liegt. Ich kann mich nicht erinnern, bei anderen Serien aus dem Genre schon so viele Tränen kullern lassen zu müssen. Davon bin ich regelmäßig beeindruckt.
Carla hält hier eine sehr bewegende Rede am Lavernes Krankenbett. Hatte sie zunächst doch noch so viel Optimismus, muss sie sich nun eingestehen, dass man manche Dinge eben geschehen lassen muss. Sie hat ihre Emotionen in ihrer Abschiedsrede wahnsinnig gut auf den Punkt bringen können und man hat als Zuschauer selbst gespürt, wie sehr sie leidet. Hier muss man auch Judy Reyes ein riesiges Kompliment machen. Wie sie nach der Rede in die Leere guckt, weil der Geist nun nicht mehr neben ihr steht und sie sich so nochmal bewusst wird, dass es das wirklich gewesen ist, war unglaublich gut gespielt und ging mir durch Mark und Knochen. Von den zahlreichen, bewegenden Momenten in der Serie, die allesamt gut gelungen sind, gehört dieser zu den besten. Da können sich selbst Drama-Serien eine Scheibe abschneiden.
Trotzdem Comedy
Auch wenn diese Folge von der ersten bis zur letzten Minute durch die Story um Laverne "belastet" war, hat man sich nicht aus dem eigentlichen Genre verabschiedet, sondern hat einige lustige Szenen miteingebaut. Da wäre zunächst der Roboter für schlechte Nachrichten der J.D. eine Robophobie eingebracht hat und der Trauersex von Elliot, die auf dem Rücken von Keith die Anzahl einritzt. Hinzu kommt ein irre komisches Schattentheater, was zwar fernab von jeder Realität ist, aber allein die Truppe beim Agieren zu sehen, hatte eine sehr unterhaltsame Funktion. Und dann war da noch eine Story, die insgesamt sehr komische Elemente zu verzeichnen hatte.
Jennifer Dillon
Cox will, dass die Geburt seines zweiten Kindes nicht mit dem Tod von Laverne in Verbindung steht und hält die Neuigkeit geheim. Allerdings muss er J.D. einweihen, damit dieser ihm den ein oder anderen Gefallen tun kann. Irgendwie sind Cox und J.D. schon ein süßes Pärchen. Letzterer versucht seit Jahren im Mittelpunkt von Cox zu stehen und sucht jede Gelegenheit, sich in Cox’ Herzen einzubrennen. Da ist es nur typisch, dass er in seiner Begeisterung gar nicht mehr zuhört. Typisch J.D.. Er kann auch alles vermasseln. Statt sich die Blöße zu geben und nachzufragen, was er genau machen soll, merkt er sich lieber die Mundbewegungen und kommt so beinahe doch noch an die Information. Da dies natürlich wenig realistisch ist, hat es auch nicht geklappt aber Cox’ Sohn hatte mit J.D.s Notfallplan bestimmt viel Spaß und nun einen ganz neuen Musikgeschmack.
Beim Streben nach Anerkennung wird J.D. aber immer kreativer und hinterlistiger. Inzwischen scheint ihm jedes Mittel recht. Zunächst präsentiert er eine unglaublich gute Herzlichen Glückwunsch-Performance, was ihm aber nichts einbringt. Aber nicht verzagen. Er nutzt einfach die Launen von Jordan um sich quasi unsterblich zu machen. Er wird nicht nur Pate, sondern hat auch seinen Namen durchgesetzt. Jennifer Dillon, kurz J.D.. Über den Namen darf man gerne streiten, aber er erfüllt definitiv seinen Zweck. Wenn Cox dahinter kommt, wird diese Entwicklung sicherlich noch interessant zu beobachten sein.
Achso, warum hat der Plan von Cox doch nicht geklappt? Genau. Elliots Superuterus kann man eben nichts verbergen. Ich finde seine Vorgehensweise schon verständlich, aber ich denke auch, dass so ein glücklicher Moment für neuen Auftrieb sorgt und man die Trauer besser ertragen kann. Das Geniale an Story ist aber, dass es genau diese Diskussion um die Nachricht der Geburt ist, die Carla dazu veranlasst, sich von Laverne zu verabschieden. Damit ist Leben und Tod doch miteinander verbunden und die Folge in sich absolut rund.
Fazit
Eine sehr emotionale Episode, die einen Weinen und Lachen lässt und erstmalig einen wichtigen Charakter der Serie verabschiedet.
Emil Groth - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: My Long GoodbyeErstausstrahlung (US): 05.04.2007
Erstausstrahlung (DE): 24.11.2007
Regie: Victor Nelli, Jr.
Drehbuch: Dave Tennant
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