Bewertung

Review: #4.01 Meine Psychiaterin

Eine neue Staffel hat häufig auch mal etwas mit neuen Charakteren zu tun, die regelmäßig zum Hauptcast stoßen. "Scrubs" hat sich in der Hinsicht ziemlich zurückgehalten, zum Auftakt der 4. Staffel wird mit Heather Graham in der Rolle der Molly Clock ein neuer Charakter eingeführt, der offiziell in mehreren Episoden vorkommen wird und von Beginn an intensiv in die Handlungen einbezogen werden soll.

Auf der Suche

Die dritte Staffel hat uns mit dem Bewusstsein entlassen, dass zwischen Elliot und J.D. vorerst unüberbrückbare Hindernisse stehen, die nicht nur die Freundschaft zwischen den beiden belasten, sondern auch Auswirkungen auf ihre Umgebung haben. Verständlicherweise versucht Elliot, J.D. so gut es geht zu meiden, da sie aber einen gemeinsamen Freundeskreis haben, ist dies gar nicht so einfach. Elliot beschwert sich daher bei J.D., dass sie plötzlich ganz allein ist. Solche Situationen sind immer schwierig, aber J.D. Vorwürfe zu machen, zeigt eigentlich nur, wie verletzt Elliot ist, denn eigentlich ist das nicht seine Schuld. Elliot zieht zwangsweise den Kürzeren, weil J.D. mit Carla und Turk zusammen wohnt und die Freundschaft zwischen J.D. und Turk einfach so unfassbar riesig ist, dass da nichts zwischen die beiden kommen kann. Ihr Wiedersehen nach den Flitterwochen war dermaßen überdreht, dass Carlas Kommentar, sie hoffe, dass Turk sie auch irgendwann mal so lieben werde, mehr als passend war. Diese Szene ist dermaßen witzig, weil sie eigentlich so übertrieben ist. Ich muss immer wieder lachen, wenn ich diese Szene sehe.

Elliot will sich also neue Freunde suchen und bekommt vor lauter Suchwahn gar nicht mit, dass sie eigentlich schon die perfekte Person gefunden hat. So ist das mit den Bäumen und dem Wald. Molly passt wahrscheinlich wunderbar zu Elliot, da sie ähnlich verrückt wie sie ist. Überhaupt fand ich es toll, dass Molly sofort so viel Screentime bekommen hat und in J.D.s Story richtig eingebaut wurde. So hatte man gleich die Möglichkeit, sich diesem Charakter richtig anzunehmen, ihn besser kennen zu lernen. Hoffentlich bleibt es auch so (Dr. Miller wurde in der dritten Staffel dann doch recht stiefmütterlich behandelt, auch wenn mich das nicht so gestört hatte), denn ich kann mir vorstellen, dass man noch viel Freude mit ihr haben kann. Molly hat Elliot dann auch gleich mal ordentlich die Meinung gesagt und hat sie dazu gebracht, diese Chance zu ergreifen. Die ganze Cafeteria hat sich zwar mehr als nur ein Gespräch erhofft, aber man kann nicht alles haben.

Die Ehe

Was ist bloß los? Das fragt sich Turk, nachdem sie die ersten Tage aus den Flitterwochen zurück sind. Carla verändert langsam alles und beschwert sich über Turks Entscheidungen. Allerdings muss man als neutraler Beobachter zugeben, dass die Roller als Ersatz für Malik auch wirklich eine sehr egoistische Entscheidung darstellten. Carlas Ärger ist somit durchaus verständlich. Allerdings hat man bei all ihren Neuerungen auch nicht immer Kompromissbereitschaft gezeigt. Aber so ist das eben. Jeder will so viel wie möglich von sich mit in die Ehe einbringen, aber man muss eben doch immer etwas zurückstecken. Die Frage ist letztlich nur, wie man alle Bedürfnisse so gut kombiniert, dass alle damit glücklich sind.

Interessanterweise ist es Turk, dem dies am Ende der Episode gelingt. Er erfüllt Carla den Wunsch eines Minis, baut aber dafür als Autoradio J.D.s Hochzeitsgeschenk ein, das Carla eigentlich nicht haben wollte. Es wird gewiss nicht der letzte Konflikt zwischen Carla und Turk sein, aber dass sie es relativ schnell lösen können, macht deutlich, dass die Autoren an der Bilderbuchbeziehung zwischen den Beiden nichts ändern wollen und das gefällt mir sehr gut.

Ende vom Anfang

Die letzte Ausbildungswoche hat begonnen und J.D. ist aufgeregt, weil er sich erhofft, dass Cox ihn nun endlich die Umarmung gibt, die er schon so lange ersehnt. Doch Cox denkt nicht daran. Zunächst hält er J.D. mal wieder eine köstlich sinnlose Ansprache, dann erteilt er ihm mal wieder eine Lektion, die J.D. nicht durchschaut (dafür aber die überaus kompetente Psychologin Molly, die diesen Trick quasi studiert hat), sich dann als clever gibt und letztlich von Cox in die Schranken gewiesen wurde. Das Ende der Ausbildung hat natürlich nichts zu bedeuten. Natürlich wird man auch weiterhin etwas lernen und Cox kann sein Wissen und seine Erfahrung selbstverständlich immer noch weitergeben. Trotzdem ist für einen angehenden Arzt das Ende der Ausbildungszeit von hoher Bedeutung. Cox bleibt seinem Stil aber treu und J.D. wird wohl noch häufiger diese Melodie im Kopf haben.

Dieser Teil wurde dann sehr schön vom Hausmeister unterstützt, der für J.D. schon immer in den entscheidenden Momenten eine Rolle spielte. Er war an seinem ersten Tag zugegen, hat ihm seitdem die Hölle heiß gemacht und in entscheidenden Momenten auch immer wieder auflaufen lassen. Logischerweise muss er nun auch eine Rolle spielen und fügt sich nahtlos in Cox’ Lektion ein. Es ist noch lange nicht vorbei. Der Hausmeister denkt genauso wenig daran, mit J.D. Freundschaft zu schließen, wie Cox daran denkt, J.D. zu umarmen und aus dem Lernen zu entlassen. Im Prinzip fängt es für J.D. jetzt also erst richtig an. Drei Jahre Einleitung sind vorbei, Zeit für den Hauptteil.

Fazit

Ein toller Auftakt, der zeigt, dass den Autoren die Ideen nicht ausgehen. Die unglaublich witzigen Szenen sind zwar das i-Tüpfelchen, für neun Punkte reicht es aber nicht ganz, weil es trotzdem schon einige Episoden gab, die noch besser waren.

Emil Groth – myFanbase

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