Bewertung

Review: #4.20 Mein Chef mal anders

Während Kelso sich mit einer Patientin herumärgert, gehen Carla und Turk, bedingt durch ihre Freunde, ganz verschieden mit der zwischenzeitlichen Trennung um. Doch schnell kommt es zur Versöhnung.

Party

Man kann es sogar verstehen, dass sich J.D. richtiggehend darüber freut, dass die Beziehungsprobleme von Turk für die beiden bedeuten, dass sie wieder mehr Zeit füreinander haben und sie in aller Ruhe rumalbern können. Allerdings muss man auch sagen, dass nur selten wirklich der Eindruck vermittelt wurde, als wenn J.D und Turk keine Zeit für einander hätten. Der zwischenzeitliche Auszug hatte gewiss nicht geholfen und gerade für die Abendplanung ist es oft nicht einfach für einen Single, mit einem Freund in einer Beziehung etwas zu unternehmen. Trotzdem habe ich J.D.s Reaktion durchaus als überzogen empfunden. Er tut gerade so, als wenn sein Leben nun wieder anfängt und verhält sich bewusst egoistisch. Nun ist Turk immer noch ein Mensch, der eigene Entscheidungen treffen kann und ihm hat es natürlich auch gefallen, ohne jede Verpflichtung das zu machen, worauf er gerade Lust hat. Allerdings erwarte ich trotzdem, dass J.D. seinem besten Freund beisteht und auch in dessen Interesse handelt. Immerhin hat J.D. so viel Anstand, anzurufen und die Schuld auf sich zu nehmen. Dass Turk absichtlich nicht zum Treffen gegangen ist, zeigt aber, dass J.D. ihm ein bisschen zu viel schöne Zeit ermöglicht hat, denn offenbar hat er aus den Augen verloren, was ihm wichtig ist. Doch der Mann besinnt sich dann dank Kelso doch noch, sodass es am Ende fast ein bisschen schnell zu einer Art Versöhnung kommt. Die Storyline ist insgesamt sehr stimmig und nachvollziehbar, das Ende ist Balsam für die Turla-Shipper, die Enttäuschung über J.D.s Verhalten bleibt aber als bitterer Nachgeschmack.

Erinnerungen

Viel tragischer, aber auch lustiger war die Geschichte des anderen Pärchens. Elliot hat es sich zur Aufgabe gemacht, für Carla als Freundin da zu sein und sie bei ihr Wohnen zu lassen. Und wie der "Scrubs"-Zuschauer es gewohnt ist, wenn Elliot alles perfekt machen will, geht alles daneben und es wird sehr amüsant. Zunächst sind da die Verhaltensregeln, die Elliot aufstellt. Ihre Klo-Macke ist aber auch witzig, zumal sie so absurd wirkt, obwohl das gar nicht so abwegig ist. Die Versuche, Carlas verstorbene Mutter in guter Erinnerung zu halten, sind allesamt wirklich nett, aber nur in den seltensten Fällen einfühlsam, man denke nur an die Torte, also typisch Elliot. Leider hat Carla doch ziemlich darunter zu leiden. Aus der guten Absicht mit dem Anrufbeantworter wird auf makabere Art ein regelrechter Vorwurf. Da konnte Carla einem richtig Leid tun. Das alles steht damit im krassen Gegensatz zu der Woche von Turk und J.D. und auch zum Grabbesuch, bei dem Turk schließlich auftaucht und nur mit wenigen Worten endlich wieder ein Lächeln auf Carlas Gesicht zaubern kann. Dieser Moment hat schlagartig deutlich gemacht, warum die beiden zusammen gehören. Hier ist ein schöner Gegenpart zu Turk und J.D. gelungen, der deutlich emotionaler war und die Basis für das Ende der Episode legte.

Praxiserfahrung

Kommen wir noch zum leichten Teil der Episode, in der ich richtig Spaß hatte, weil mir sogar Kelso richtig gefallen hat. Dieser beschwert sich bei Cox über dessen Umgangston gegenüber den Patienten, was Cox nicht hören will, weil Kelso keine Ahnung habe. Also will dieser Cox eines Besseren belehren und nimmt sich einer Patientin an, die den Generationenkonflikt nicht besser symbolisieren könnte. Die Patientin googlet, was das Zeug hält und hat keinerlei Respekt vor Kelso. Ihre Dreistigkeit und vor allem die trockene Schlagfertigkeit hat richtig gesessen und für einige Lacher sorgen können. Und wenn man mal Luft holen wollte, konnte der Hausmeister als Trunkenbold für Unterhaltung sorgen. Kelso mal richtiggehend verzweifelt zu sehen, war definitiv mal eine willkommene Abwechslung. Und dann nimmt er auch noch den Rat von Cox an, klare Worte zu finden und richtig durchzugreifen. Im Cox-Stil weist er seine Patientin zurecht und schafft nebenbei genau das, wozu J.D. eine Woche lang nicht in der Lage war. Seine Rede wäscht auch Turk den Kopf, womit mal wieder alle Storylines miteinander verknüpft wurden.

Fazit

Vor allem die Geschichte um Kelso konnte überzeugen. Die Krise von Turk und Carla, die in der Episode seinen Höhepunkt erreicht hatte, scheint nun endlich behoben, nach dem deutlichen Kontrast während der Folge, ging das dann fast zu schnell.

Emil Groth - myFanbase

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