Bewertung

Review: #7.03 Mein Erwachsenwerden

J.D.s Bruder Dan ist wieder in der Stadt, aber statt J.D. zu zeigen, dass er immer noch ein Nichtsnutz ist, sind die Rollen plötzlich vertauscht und Dan ist derjenige, der gute Ratschläge verteilt.

Erwachsen werden

Eigentlich hätte J.D. auch selbst schon darauf kommen müssen, dass sein gesamtes Benehmen nicht unbedingt seinem Alter entspricht. Aber wie so oft ist es eine Person von außen, die den Anstoß dafür geben muss. Dass es ausgerechnet sein Bruder ist, hat J.D. dann sicherlich dermaßen beeindruckt, dass er nun eine nachhaltige, positive Entwicklung in dieser Hinsicht nehmen wird. Da er es aber zunächst nicht einsehen wollte, hat J.D. sich in seinem engeren Umfeld erkundigt und musste sich immer das gleiche Lied anhören. Die kleine Symphonie war ein schöne komödiantischen Auflockerung der Storyline. Auch Dans Wiedererscheinen in der Serie wurde gut gewählt. Der Einstieg mit Erschrecken von J.D. war zwar alles andere als witzig, aber die weiteren Szenen hatten sehr viel Tiefe und die Ich-frage-J.D.-ganz-viele-Fragen-Szene hatte auch ihre Daseinsberechtigung. Interessanterweise verhält Dan sich in diesem Moment auch wie ein Kind, ist aber trotzdem derjenige, der J.D. vorwirft, nicht erwachsen zu werden. Hier wird im Prinzip schon klar, dass es nicht einzelne Situationen sind, die darüber entscheiden, ob man erwachsen ist oder nicht. Der rote Faden ist das entscheidende, was Turk auch ungemein gut auf den Punkt bringt. Ich war auch beeindruckt, wie deutlich in diesem Dialog die Unterschiede zu erkennen waren. Turk wirkte unglaublich erwachsen im Vergleich zu J.D., was hier zwar nicht das erste Mal war, aber nochmals besonders auffällig wurde.

Festzuhalten ist, dass das zwischenzeitliche Rumalbern Spaß macht und es immer gut ist, auch einfach mal nur Kind zu sein. (Gott, ich brauche unbedingt einen Freund, der mein Basketball sein kann – großartige Idee auf hohem Scrubs-Niveau, das in letzter Zeit oft nicht erreicht wurde) J.D. muss also einsehen, dass er noch ein paar Schritte zu gehen hat und ein gemeinsamer Besuch der Mutter seines Kindes mit Dan ist ein sehr guter Anfang.

Eine unangehme Wahrheit

Der Hausmeister war bisher nie wirklich jemand, der sich um andere Menschen gekümmert hat, aber ausgerechnet Ted schafft es, ihm einen Anstoß zu einer neuen Einstellung zu verpassen. Inszeniert durch die naive Hoffnung, dass ein Film wirklich alles verändern könnte, schaut sich der Hausmeister "Eine unbequeme Wahrheit" an und wird urplötzlich zum Umweltaktivisten. Ein schöner Abschnitt, der durch die Einfälle des Hausmeisters wie Abzeichen und Neuregelungen zu unterhalten weiß, seinen wirklichen Höhepunkt aber hat, als der Hausmeister schon wieder aufgeben will. Das ist leider eine sehr realistische Entwicklung und nicht jeder Hobbyöko hat einen Ted neben sich, der mit einem seiner besten Auftritte seine Enttäuschung zum Ausdruck bringt. Vielleicht hat diese Szene auch nochmal ein paar Menschen aufgerüttelt, die nach solchen Filmen immer schnell Ja sagen, aber langfristig nicht wirklich hinterher sind, sich für den Umweltschutz zu engagieren. Der Auftritt hätte es zumindest verdient.

Das Ärzte-Patienten-Dilemma

Bei den zahlreichen Episoden, die es schon von Scrubs gegeben hat, kann ich mir fast nicht vorstellen, dass dieser Inhalt noch nicht thematisiert wurde, aber selbst eine Wiederholung ist an dieser Stelle gar nicht mal so unangebracht. Elliot hat sich zwar von Keith getrennt, aber an ihr vorbeigegangen ist das trotzdem nicht. Derjenige, der sich trennt, leidet oft auch, zumal man ihm die Trauer von außen dann nur selten zugesteht. Cox ist dann wieder sehr grob, als er sie auf die Waage zwingt und so klar macht, dass sie ihre eigenen Ratschläge selbst befolgen sollte. Allerdings finde ich an dieser Stelle, dass ein Ratschlag nie allgemein gehalten werden sollte, weil die Auswirkungen doch immer generell gehalten sind. Die Darstellungen der einzelnen Ärzte sind zwar durchaus amüsant, aber wenn das eine Immunsystem mit Nikotin besser zurecht kommt, als das andere, dann kann man auch einen Rat geben, der für einen selbst nicht gilt. Trotzdem ist es in Elliots Fall sicherlich notwendig gewesen, darauf hinzuweisen, weil zumindest Magersucht oft nicht von selbst erkannt wird, also eher einen Sonderfall einnimmt. Ich mache mir allerdings um Elliot keine Sorgen und denke, dass es ihr schon bald wieder besser gehen wird.

Fazit

Vielleicht erwarte ich zu viel, aber auch die dritte Folge der siebten Staffel kann noch nicht an alte Glanzzeiten anknüpfen, obwohl sie mich inhaltlich überzeugt.

Emil Groth – myFanbase

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