Jordan und Perry - Ein Traumpaar der ganz anderen Art

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Wenn man von Traumpaaren spricht, dann fallen einem in der Regel Attribute ein wie niedlich, harmonisch, vielleicht auch verkuschelt oder Ähnliches. All das passte aber eigentlich überhaupt nicht auf Jordan und Perry. Ihre Beziehung basierte auf Differenzen, heftigen Auseinandersetzungen und Schimpfworten. Die Zuneigung lag in ihrer nach außen getragenen Abneigung. Die beiden haben aber nach vielem Hin und Her tatsächlich einen Weg gefunden, ein Paar zu werden, das sich von tiefstem Herzen liebt und sich wohl nichts Schöneres vorstellen kann, als den Rest des Lebens mit dem anderen zu verbringen.

Danach sah es aber lange Zeit gar nicht aus. Perry und Jordan gaben sich in jungen Jahren das Ja-Wort, aber von einer Bilderbuchehe kann nicht die Rede gewesen sein. So war es offenbar unvermeidlich, dass sie sich scheiden ließen, doch voneinander lassen konnten sie deshalb nicht. Im Krankenhausalltag prallten sie immer regelmäßig aufeinander, denn Jordan sitzt im Aufsichtsrat des Krankenhauses. Während diese Aufeinandertreffen nur so vor gegenseitigem Hass sprühten, gab es auch noch einen anderen Treffpunkt. Jordan kam regelmäßig bei Perry vorbei, um mit ihm die Nacht zu verbringen. Beide haben darin keinerlei Emotionalität gesehen und hatten auch dabei keine Probleme, sich zu beschimpfen oder zu erniedrigen. Besonders vor anderen Leuten war dies ein beliebtes Mittel. Als Jordan schließlich schwanger wurde, entschied sie sich, Perry zurück zu gewinnen. Dieser hatte eigentlich gerade etwas mit der attraktiven Pharmavertreterin Julie, doch irgendetwas ließ auch Cox dazu bringen, sich für Jordan zu entscheiden. Der Umgang der beiden veränderte sich deshalb allerdings nicht. Trotzdem entwickelte sich dabei auf ihre Art und Weise wieder eine Emotionalität. Cox kümmerte sich rührend um die schwangere und dadurch noch widerspenstigere Jordan, obwohl er zu dem Zeitpunkt nicht mal wusste, dass es sein Kind ist, das Jordan austragen wird.

Als der kleine Jack dann auf der Welt ist, beginnt für Jordan und Perry ein neuer Lebensabschnitt, denn ein Kind verändert jeden. Perry wird etwas weicher und verteidigt sogar Assistenzärzte in der Klinik, aber auch Jordan hat nun andere Prioritäten. Sie will eine gute Erziehung für Jack haben und fordert sogar, dass sie sich mit Perry nicht mehr streitet, wenn Jack dabei ist. Doch das war dann doch eine zu große Herausforderung, denn beide haben einsehen müssen, dass ihnen der Zwist miteinander fehlt. Und gerade in Fragen der Erziehung ließen sich doch einige Punkte finden, die Differenzen hergaben. Diese wurden teilweise sogar auf Kosten von Jack ausgetragen. Einen großen Disput gab es, als Cox so froh war, dass Jordan nicht nochmal schwanger ist, dass er sich für eine Vasektomie entschieden hat, ohne das zuvor mit Jordan zu besprechen. Wenn Jordan etwas nicht passt, dann verleiht sie dem durch einen Racheakt Ausdruck. Cox und Jordan streiten nicht lautstark, sie betreiben psychologische Kriegsführung. In diesem Falle hat Jordan Jack zum Ballettunterricht geschickt, weil sie wusste, dass Perry das hassen würde. Perry macht die Vasektomie rückgängig, um dann von Jordan den Vorschlag zu bekommen, dass er doch eine Vasektomie durchführen lassen könnte. Hier muss Perry schmerzhaft erfahren, dass er diesen Kampf verloren hat, was generell ziemlich oft der Fall ist.

Jordans Dominanz in Beziehungen kommt Cox aber auch zu Gute. Durch ihr knallhartes Auftreten kann sie viele Menschen um den Finger wickeln und somit im Aufsichtsrat für Cox immer ein gutes Wort einlegen und ihm so die Haut retten oder sogar einen Karrieresprung verschaffen. Auch durch solche Momente entwickelt sich ihre Beziehung in Richtung eines für ihre Verhältnisse geradezu liebevollen Umgangs miteinander. Jordan wird dann doch erneut schwanger, weil die Vasektomie missglückt ist. In Erwartung eines zweiten Kindes ist Perry noch rührender um das Wohl von Jordan bemüht als zuvor, was Jordan dazu bringt, richtig ernste und vor allem emotionale Worte Perry gegenüber zu äußern. Trotzdem lässt sie Perry auch weiter gerne leiden und so nimmt sie aus Trotz J.D.s Vorschlag an, die neu geborene Tochter Jennifer Dylan zu nennen. Cox wird das Kürzel J.D. somit zu seinen Lebzeiten nicht mehr vergessen können.

Mit nun zwei Kindern sind Perry und Jordan endgültig in ihrer Elternrolle angekommen und sorgen gut für ihre Kleinen. Da sie außerdem nun überwiegend gemeinsam harmonieren und gegenseitige Gehässigkeiten mehr und mehr ablegen, müssen nun in der Regel andere Menschen die Boshaftigkeiten abbekommen. Gerade andere Mütter, die sich in Babysprache mit ihnen anfreunden wollen, kriegen das zu spüren und so sieht man wieder einmal: Trotz ihrer seltsamen Art, eine Beziehung zu führen, sind Jordan und Perry doch ein großartiges Team, zumindest solange, wie sie nicht verheiratet sind. Als Ted eines Tages erklärte, dass die Scheidung wegen eines Formfehlers unrechtmäßig war, ging zwischen Perry und Jordan gar nichts mehr, bis Perry ihr einen Scheidungsantrag machte. Und wenn sie nicht verheiratet sind, dann leben sie wohl noch lange und glücklich zusammen.

Emil Groth - myFanbase