Die 1. Staffel – Wie alles begann...

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In dieser Staffel begegnen wir zum ersten Mal unseren geliebten Assistenzärzten aus dem Sacred Heart Hospital und begleiten sie auf ihrer Reise durch das schwierige erste Jahr als Anfänger im Krankenhaus sowohl beruflich als auch privat. Insbesondere die Schwierigkeit, eine funktionierende Beziehung aufrecht zu erhalten, während man sich gleichzeitig voll und ganz seinen Patienten widmen will, wird zum großen Thema für J.D., Turk und Elliot. Doch auch J.D.s Mentor Dr. Cox hat trotz seiner Erfahrung große Probleme, sich außerhalb des Krankenhauses zurechtzufinden. Außerdem taucht dann auch noch seine Exfrau Jordan wieder auf und Dr. Kelso macht ihm das Leben ohnehin so schwer wie möglich. Am Ende steht für unsere Schützlinge schließlich der letzte Tag als Assistenzarzt, doch die Feier wird von einem überraschenden Rundumschlag voller schockierender Geständnisse jäh unterbrochen.

Mein Mentor, mein Vorbild, mein Held

Dr. Cox ist für J.D. von Beginn an die Ansprechperson. Er fürchtet sich vor ihm, sucht aber gleichzeitig immer wieder seine Nähe. Als J.D. zu Beginn noch große Angst hat, in seiner Rolle als Arzt zu fungieren, und stattdessen die Schwestern seine Arbeit machen lässt, ist Cox der erste, der ihm das vorhält und es schließlich schafft, ihn dazu zu bringen, an sich zu glauben. Ständig hält er ihm den Spiegel vor und schafft, den zwischen Selbstzweifeln und seiner Berufung als Arzt hin und her gerissenen J.D. immer wieder an seine Grenzen zu treiben. Loben ist nicht seine Art. Trotzdem springt Cox immer wieder über den eigenen Schatten, um J.D. die Bestätigung zu geben, die er braucht. Wenn es ihm jedoch zu viel wird, zieht er sich mit einer seiner gelungenen genervten Ansprachen zurück.

Wenn Cox J.D. regelmäßig zur Schnecke macht und ihn mit Mädchennamen ruft, ist das absolut genial und bringt jedes Mal wieder ein Schmunzeln auf das Gesicht des Zuschauers. Aber viel eindrücklicher sind doch die Momente, in denen die beiden sich näher kommen und man erkennt, wie wichtig nicht nur Cox für J.D., sondern auch umgekehrt dieser für Cox ist. So z.B. als er J.D. vor die Wahl stellt, ihm bei einer Operation für einen Patienten ohne Versicherung zu helfen, wohl wissend, dass dies J.D.s Job kosten könnte. Natürlich hätte er ihn diese Gefahr nie eingehen lassen. Er will nur wissen, auf wessen Seite sein Lieblingsschüler steht.

Auch dass er sich an dem schlimmsten Tag in seinem Jahr, den er fast traditionell um die gleiche Zeit begeht, an seinen Schützling wendet, zeigt, wer auch seine Bezugsperson geworden ist. Die Beziehung der beiden bessert sich sogar so weit, dass Cox J.D. ernsthaft ins Gesicht sagt, wie sehr er ihn als Arzt und als Person schätzt, als dieser sich von selbst an seinen Mentor wendet, um seinerseits einem Patienten ohne Versicherung weiterzuhelfen. Doch am Ende schafft es Cox’ Exfrau Jordan durch ihr Geständnis, dass J.D. mit ihr geschlafen hat, das alles mit einem Schlag zunichte zu machen. Ein spannender Cliffhanger, der den Zuschauer nur erahnen lässt, was das für die Beziehung von Cox und J.D. bedeutet. Die nächste Staffel wird Aufklärung bringen...

Meine Selbstzweifel

Alle Assistenzärzte müssen in ihrem Anfangsjahr eine große Wandlung durchmachen, doch am schwierigsten ist es wohl für J.D. und Elliot. Die beiden stehen sich mit dem teilweise fehlenden Selbstbewusstsein immer wieder selbst im Weg. Während J.D. seinen Mentor Dr. Cox hat, findet sich Elliot zunächst schwerer zurecht, bis sie schließlich in Carla eine Freundin findet, die sie in schwierigen Zeiten aufmuntert und ihr das nötige Selbstvertrauen vermitteln kann. In den finalen Folgen kann man schon eine deutliche Charakterentwicklung entdecken. J.D. erkennt, dass sein Mentor auch nur ein Mensch ist, dies aber nichts Negatives sein muss, und trifft die Entscheidung, dass er keiner von den Ärzten sein will, die auf die Jahre abstumpfen und sich von ihren Patienten distanzieren. Elliot auf der anderen Seite schafft es zum ersten Mal einen Mann um ein Date zu bitten und ist die erste, die sich traut, die erhabene Jordan von ihrem hohen Ross herunter zu holen und ihr klar zu machen, dass sie nicht so gefühlskalt ist, wie sie tut. Auch gegenüber Kelso gibt sie nicht mehr klein bei und sagt ihm aufs Gesicht zu, dass er... na ja, gemein ist.

Auch für die restlichen Charaktere heißt es immer wieder Zweifeln. Cox zweifelt zwischendurch an seinem Durchhaltevermögen, ist jedoch erwachsen genug um zu wissen, dass das in seinem Job normal ist. Turk zweifelt daran, dass er jemals als Chirurg besser sein wird als Todd, was zunächst lächerlich klingt, aber durchaus seine Berechtigung zu haben scheint. Außerdem bezweifelt er, Dr. Cox in einem eventuellen Kampf um Carla übertrumpfen zu können, doch schließlich besinnt er sich in beiden Fällen eines Besseren. Sogar bei Jordan hat man zunächst den Eindruck, dass sie ein wenig an Reife gewinnt. So zeigt sie sich im Staffelfinale zum ersten Mal wirklich verletzlich. Doch am Ende verarbeitet sie diese Verletzlichkeit wieder nur auf die einzige Weise, die sie kennt: Sie macht den Menschen um sie herum das Leben zur Hölle.

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