Private Practice
#1.07 Sam gerät in Gefahr
Ende 2007 startete der Ableger "Private Practice" der Serie "Grey's Anatomy" mit Kate Walsh in der Hauptrolle, und begeisterte fortan das Publikum. Seit dem 13. Februar 2008 ist "Private Practice" auch in Deutschland zu sehen.
In #1.07 Sam gerät in Gefahr spielt Sprague Grayden eine Gastrolle, und zwar die schwangere Witwe Susan McCullough, dessen Mann, ein Polizist, vor gut einem Jahr bei einem Einsatz erschossen wurde. Seitdem hat sie Panikattacken. Sie ist ein absoluter Problemfall, um den sich jedoch alle Ärzte in der Gemeinschaftspraxis "Oceanside Wellness Group" kümmern, allen voran Addison (Kate Walsh), Pete (Tim Daly) und Violet (Amy Brenneman). Susan hat keine Familie mehr und lebt alleine in Los Angeles, was die ganze Situation noch schlimmer macht.
Heute ist Babytag
Wow, als ich Grayden in dieser Episode sah, hätte ich sie fast nicht erkannt, was wohl an ihrer Fülle lag. Doch eins stand sofort fest für mich: Susan McCullough ist eine sehr anspruchsvolle Patientin. So legte sie unter anderem Wert auf gedämmtes Licht und eine bestimmte Musik während der Geburt. Sie hatte sich eine zweiseitige Liste gemacht, auf der alles stand, was sie haben muss und unbedingt braucht. Irgendwie konnte man an ihrem Gefühlschaos bereits erkennen, dass da noch etwas kommen wird.
Beistand
Beistand möchte ihr unbedingt Officer Kevin Nelson (David Sutcliffe) geben, der überraschend in der Praxis auftaucht, doch Susan freut sich darüber überhaupt nicht und lässt ihn wieder wegschicken, da sie die Geburt als eine Art Gedenkveranstaltung für ihren Ehemann Jason sieht. Sprague Grayden spielte ihre Rolle sehr erstaunlich und auch plausibel, vor allem, weil sie das reinste Nervenkostüm und jeden Moment wieder anders drauf war. Der Grund dafür war natürlich, dass sie durch den gut gemeinten Beistand des Officers erneut mit der traurigen Vergangenheit konfrontiert wird - und das mitten in den Geburtsvorbereitungen. Susan ist eine sehr verzweifelte Frau, was anfangs nicht so zum Vorschein kommt, doch als man ihr mitteilt, dass der Partner ihres verstorbenen Mannes ihr beistehen möchte, bricht alles in ihr zusammen und sie ist nicht mehr die kontrollsüchtige und toughe Frau.
Noch mehr Beistand
Diesen Teil fand ich sehr lustig, aber auch ergreifend, als sich Officer Nelson nicht damit abfindet, dass Susan ihre Ruhe haben möchte und auf einmal statt ein Officer fast zehn in der Gemeinschaftspraxis stehen, weil sie alle für Susan da sein wollten. Einerseits nett gemeint und sicher anständig von den Männern, allerdings hätten sie Susans Wunsch doch respektieren sollen, meiner Meinung nach. Trotz allem war es eine sehr lustige Szene. Addison setzt zwar all ihre Redenskünste ein, um die Männer nach Hause zu schicken, doch sie scheinen sich dazu verpflichtet zu fühlen, für Susan da zu sein, schon wegen Jason.
Die Geburt
Selbst während der Geburt im Geburtsbecken, als ihr durchdachter Plan ins Wasser fällt, flippt Susan plötzlich aus und meint, sie hätte ihn laminieren sollen. Ihre Dialoge waren in der Episode einfach köstlich, auch wenn Sprague Grayden eine charmante Nervensäge spielte, die aber trotzdem von allen Ärzten respektiert und mit einer besonderen Liebe und Geduld behandelt wurde. Leid tat sie mir, als sie es kaum schaffte, die Geburt durchzuziehen. Nicht einmal Addison und Pete, der selbst überfordert ist, konnten sie anfangs beruhigen. Während sie die Geburt einleiten, platzt bei Susan der Knoten und sie lässt die ganze Trauer und den Schmerz um den Verlust ihres Mannes heraus und weint bitterlich, was eine 1A-Schauspielerleistung von Grayden war.
"Ich wollte nie alleine sein, ich wollte Jason."
Susan weigert sich zu pressen und hat Atemnot. Erst als Addison sich zu ihr in das Becken setzt und ihr sagt, dass sie nicht alleine ist, ist Susan endlich in der Lage zu pressen und bringt schließlich den kleinen Jason jr. auf die Welt, den Addison sofort den wartenden Officers vorstellt.
Fazit
Sprague Grayden kannte ich bisher nur aus der Serie "Jericho" und in dieser spielt sie eine sehr mutige Frau. Der Charakter Susan McCullough hat mit Heather Lisinski aus "Jericho" überhaupt nichts gemein. Susan ist das reinste Nervenkostüm mit einem traumatischen Erlebnis, und muss dazu noch versuchen, die Geburt ihres Kindes nicht aufs Spiel zu setzen.
Grayden spielte den Part der Susan sehr überzeugend und vor allem glaubwürdig. Viele Schauspieler werden immer wieder in ein und dieselbe Schublade gesteckt, aus der sie dann schwer herauskommen, doch sie bewies mit dieser Darstellung ihre Vielseitigkeit. Ein sehr ergreifender und glaubhafter Gastauftritt von Sprague. Ich bin begeistert von dieser jungen Schauspielerin.
Dana Greve - myFanbase
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