Cougar Town - Review des Piloten
Als ich davon erfahren habe, dass niemand Geringerer als Bill Lawrence, Serienerfinder der Fernsehshow "Scrubs – Die Anfänger", die inzwischen in den USA schon Kultstatus erreicht hat, eine neue Serie mit einer meiner Lieblings-Comedy-Darstellerinnen, Courteney Cox Arquette, plant, war ich sofort hellauf begeistert. Vor allem als großer Fan von "Friends" und "Scrubs – Die Anfänger " gefiel mir die Idee einer erneuten Zusammenarbeit der beiden äußerst gut. Ich wurde schließlich zumindest dahingehend nicht enttäuscht, dass sich der Cast sehen lassen kann und das notwendige Etwas hätte, doch das Drehbuch selbst lässt momentan noch zu wünschen übrig.
Es sind vor allem die Gags, die hier nicht unbedingt zünden wollen. Was lustig sein sollte, wirkt einfach ziemlich albern oder aufgesetzt. Natürlich ist das erst der Pilot, doch kann man sich ja meistens ausmalen, welche Richtung die Serie ungefähr einschlagen wird, und so hat man auch einen kleinen Vorgeschmack darauf, was einen humormäßig weiterhin erwarten wird. Bin mal gespannt, ob sich da noch was tut, weil das ja immerhin schon die öffentlich ausgestrahlte, vom Sender abgesegnete Version der Pilotfolge ist, weshalb gröbere Änderungen eher unwahrscheinlich sind, ansonsten würde ich die Serie entweder nur noch aufgrund der Besetzung oder gar nicht mehr schauen.
Der Cast, den ich ja schon mehrmals gelobt habe, gefällt mir gut und ist auch das einzige, was mir an der Pilotfolge recht gut gefallen hat. Courteney Cox spielt Jules wie auch jede andere Rolle mit Herzblut und auch wenn es nicht richtig wäre, zu behaupten, Spaß dabei zu haben, zuzusehen, wie sie in der Rolle aufgeht, so freut es mich doch, sie wieder mal im Fernsehen zu sehen. Busy Philipps spielt mehr oder weniger wieder einmal denselben Charaktertyp. Wie bereits als Audrey Lidell in "Dawson's Creek" mimt sie eine aufgeweckte, junge, leicht verrückt-angehauchte Frau. Wirklich störend sind die Ähnlichkeiten nicht, aber auch nicht unbedingt neu. Zuletzt gibt es Dan Byrd und die wie immer geniale Christa Miller, ihres Zeichen Ehefrau von Bill Lawrence - dieses Mal sogar in einer Hauptrolle -, worin sie mir, was den Plot betrifft, am besten in Erinnerung geblieben ist. Die Probleme, die die zwei Freundinnen miteinander haben, weil sie sich kaum noch zu sehen und zu hören kriegen, sind nachvollziehbar und ich hoffe mal, dass diese Storyline sich auf etwas längere Zeit hinzieht – solange es eine Comedy nun mal zulässt. Potenzial wäre hier wirklich vorhanden.
Und weil wir gerade beim Thema Potenzial sind... Die Serie hat das sicher, nur tut sich der Funke, der eigentlich überspringen sollte, noch schwer. Bill Lawrence hat ja durchaus das Zeug dazu, eine gute Show zu kreieren und dann auch auf qualitativ anständigem Niveau weiterzuführen, aber ich vermisse den Tiefgang, den "Scrubs – Die Anfänger" bereits ab der ersten Minute der allerersten Folge an den Tag legte. Ein bisschen näher auf die selbst für einen Pilot noch relativ blassen Charaktere einzugehen, hat bisher noch keiner Serie geschadet.
Fazit
Für Zwischendurch ist "Cougar Town" schon einmal bestens geeignet, doch besitzt sie noch lange nicht den Wiedererkennungswert von Bill Lawrences sonstigen Projekten. Sie wirkt eher wie eine der vielen (nicht lustigen!) Comedys, die jährlich produziert werden. Vorerst werde ich jedoch dranbleiben, weil man ja generell erst viel Anlauf braucht, um in Comedyserien richtig reinzukommen... aber hey, bisher ist noch keine Superserie vom Himmel gefallen.
Niko Nikolussi - myFanbase
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