Daisy Jones & The Six - Reviews
Miniserie

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In unseren Kritiken schildern unsere Autoren und Autorinnen ihren ersten Eindruck von einer Episode in Form einer kurzen Review. Nutzt die Gelegenheit, eure Meinung zu diesen Folgen kundzutun und mit uns über die Serie zu diskutieren.

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#1.01 Track 1: Come and Get It

Foto: Daisy Jones & The Six - Copyright: Amazon Studios; Lacey Terrell/Prime Video
Daisy Jones & The Six
© Amazon Studios; Lacey Terrell/Prime Video

Nachdem ich die literarische Vorlage nach Taylor Jenkins Reid fertig gelesen hatte, war ich doch sehr gespannt auf die Serienumsetzung "Daisy Jones & The Six". Die Auftaktfolge hat mich dabei vor allem optisch vom Hocker gerissen. Zwar habe ich in den 1970ern nicht selbst gelebt, aber ich bin durch meinen Vater mit der Musik dieses Jahrzehnts groß geworden, weswegen mir nicht nur die Musik von damals vertraut ist, sondern eben auch das Aussehen, das Auftreten und Weiteres der Stars. Das hat "Daisy Jones & The Six" echt toll aufgefangen. Der Cast ist dementsprechend auch überzeugend ausgewählt, denn er hat direkt so eine gewisse Rockstar-Attitüde. Speziell ist dabei natürlich Sam Claflin hervorzuheben, den ich schon in sehr verschiedenen Rollen erlebt habe. Er hat immer etwas sehr Magnetisches und dementsprechend ist er für Billy Dunne echt toll besetzt. Dieser ist durch die Vorlage eben als das große Aushängeschild der Band beschrieben worden und Claflin kann das auffangen. Etwas vorsichtiger bin ich noch bei Riley Keough, was aber weniger mit ihrer Besetzung zu tun hat, sondern vielmehr in der Einführung von Daisy begründet liegt. Im Buch wird ihr zum Einstieg viel Zeit gewidmet und ich finde, dass die Auftaktfolge hier doch spärlich agiert. All die Nuancen in Daisys Persönlichkeit sind im Buch toll ausgearbeitet worden, aber in der Serienadaption wirkt das runtergebrochen, so dass ich tatsächlich nun zwei Daisys in meinem Kopf habe. Keough ist dennoch großartig besetzt und ich fand vor allem das Solo am Ende der Episode in der Bar ganz großartig. Sie hat eine tolle Stimme, dazu genau die richtige Portion Emotionalität dazu und es ist ein toller Gänsehautmoment perfekt am Schluss gesetzt. Insgesamt ein durchaus mitreißender Auftakt, der sich aber nicht gerecht auf The Six und Daisy gleichermaßen verteilt. Löblich auch, dass der Dokumentationsstil der Vorlage eingebunden wird. Es ist zwar reduziert, aber dennoch sinnig genutzt.

#1.02 Track 2: I'll Take You There

Foto: Tom Wright, Daisy Jones & The Six - Copyright: Amazon Studios; Lacey Terrell/Prime Video
Tom Wright, Daisy Jones & The Six
© Amazon Studios; Lacey Terrell/Prime Video

Die zweite Episode funktioniert recht ähnlich wie der Auftakt. Will heißen: The Six mehr im Mittelpunkt als Daisy. Vielleicht fällt das anderen Zuschauer*innen aber gar nicht so explizit auf, weil Daisy etwas Weiches in der Serienadaption verpasst bekommen hat, dass man sie wahrscheinlich mehr in Erinnerung hat. Gleichzeitig wird das Spielfeld durch eine weitere wichtige Schachfigur erweitert: Teddy Price (Tom Wright). Hier fand ich es aber gut, dass er in dieser Episode so viel Zeit eingeräumt bekommen hat. Er ist für die Geschichte der Band eine ganz wichtige Figur und ihn so als väterliche Präsenz zu inszenieren, ist ihm wirklich sehr würdig. Ich fand daher auch diese Dokumentationsausschnitte zu ihm sehr passend, weil er dort genau dargelegt hat, was ihn zu The Six und was ihn zu Daisy gezogen hat. Bei The Six wiederum wird in dieser Episode sehr aufs Gaspedal gedrückt. Dennoch bin ich froh, dass sich für die kleinen Momente, die dann besonders die Vorlage ehren, doch Zeit genommen wird. Das wird dann vor allem bei Graham (Will Harrison) und Karen (Suki Waterhouse) deutlich. Denn während er gleich völlig von ihr geblendet ist, hat sie genau die kühle Arroganz, die ich mir gewünscht habe, die aber auch immer für das Menschliche offen ist. Ansonsten hat diese Episode vor allem die Aufgabe, Billys Niedergang zu beleuchten. Auslöser ist eben Camilas (Camila Morrone) Schwangerschaft und dass er mit der Enttäuschung wegen seines eigenen Vaters so gelähmt wird, dass er praktisch selbst zu seinem Vater wird. Es ist toll gespielt, weil Billy nach außen perfekt zu funktionieren scheint, aber innerlich ist alles auf einen Schlag abgestorben. Auch wenn die Episode durch ersten Plattenvertrag, erstes Album und erste Tournee durchgerast ist, ist bei Billy alles Wichtige rübergekommen und das hat mich überzeugt.

#1.03 Track 3: Someone Saved My Life Tonight

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Daisy Jones & The Six
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Diesmal wird das Tempo etwas rausgenommen, obwohl wieder ein gewisser Zeitraum vergeht. Dennoch wird sich insgesamt auf viel weniger herausstechende Ereignisse fokussiert, so dass diese auch intensiver beleuchtet werden können. Für mich charakterlich herausstechend war diesmal Camila. Ich habe sie schon im Buch auf eine Art bewundert, aber ich finde, dass die Serienversion zu ihr noch viel besser ausgearbeitet ist. Auch wenn sie emotional durch Billy viel mit sich hat machen lassen, so würde ich ihr doch nie Naivität vorwerfen, denn sie kann schon knallhart sein. Diese Frau weiß, was sie will und Camila ist sich bewusst, dass dieser Wille nicht immer nur Glück bedeutet. Bei Billy hat mir persönlich ein wenig der Umkehrpunkt gefehlt, warum er sich letztlich doch wieder auf die Band eingelassen hat. Im Buch gibt es so eine Pause gar nicht, weswegen ich es hier interessant gefunden hätte, wenn seine Entscheidung besser dargestellt worden wäre. Es ist natürlich klar, dass Camilas unergründliche Liebe für ihn und Tochter Julia der Schlüssel sind, aber dennoch kam der Wechsel zu abrupt. Ähnlich verwirrt hat mich dann auch Simones (Nabiyah Be) Zwischenintermezzo zurückgelassen. Führt diese Belästigung durch ihren Produzenten noch irgendwo hin? Oder war es nur ein Hinweis: Achtung, so war es für Frauen damals!? Richtig herzerwärmend war es aber, wie nah am Buch die Entstehungsgeschichte des Songs "Honeycomb" war. Der Song ist im Grunde der prägendste der Bandgeschichte und genau das kommt mit dieser Episode auch rüber. Zudem war in dem Moment eben auch wichtig, dass die Chemie von Claflin und Keough passt und das tut sie. Während ich Claflins Singstimme alleine nicht 100% überzeugend finde (was aber seine ganze Präsenz auch wieder wettmacht), so harmonieren die Stimmen zusammen großartig. Zudem verdeutlicht diese Episode sehr gut, warum es von hieran noch viel komplizierter wird.

#1.04 Track 4: I Saw The Light

Foto: Daisy Jones & The Six - Copyright: Amazon Studios; Lacey Terrell/Prime Video
Daisy Jones & The Six
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Die Episode ist bislang am deutlichsten von der Liebe zur Musik gezeichnet und darüber wird eine besondere Atmosphäre erzeugt. Ich fand es toll, dass zum einen das Festival so ausführlich dargestellt wurde, weil gleich mehrere Songs in voller Länger zu sehen waren. So hatte man als Zuschauer*innen schnell den Eindruck, live mit der Band vor Ort zu sein. Zum anderen gab es dann noch die spontane Gesangseinlage auf der privat veranstalteten Party nach dem Stromausfall, wo in eine mit Kerzenschein angeheizte Stimmung wieder miteinander gesungen wurde. Auch wenn es natürlich vor allem auch um die einzelnen Bandmitglieder und zig Prozesse drum herum geht, diese Geschichte gibt es eben wegen der Musik, weswegen ich es einfach schön finde, dies hier so konzentriert gehuldigt zu sehen. Ansonsten kocht diese Episode vor allem angesichts des angespannten Verhältnisses zwischen Billy und Daisy hoch. Ich finde es großartig, dass sie sich nicht einfach alles gefallen lässt. Auch wenn im Buch deutlicher vermittelt wird, dass sie auch wegen ihres Konsums von Drogen und Alkohol kaum Filter und Grenzen hat, so wirkt es hier in der Serienadaption persönlich stärker, als hätte Daisy eine klare Mission. Gleichzeitig verstehe ich aber auch Billys Sichtweise. Er ist zugegeben sehr ich-bezogen, weil er sich wohl für das Genie der Band hält, aber er ist auch seiner Familie treu ergeben und er hat eben diese Funken mit Daisy bemerkt, weswegen er als Schutzmechanismus sich oft unmöglich verhält. Das führt automatisch zu Camila, die einfach nicht doof ist. Sie sieht mit eigenen Augen, dass zwischen Daisy und Billy zumindest kreativ eine Symbiose entstanden ist, aber sie sieht es und sie akzeptiert es. Letztlich hat sie alles in der Hand und lässt es dennoch laufen, was erneut ihre innere Stärke und Hingabe zeigt.

#1.05 Track 5: Fire

Foto: Sam Claflin, Daisy Jones & The Six - Copyright: Amazon Studios; Lacey Terrell/Prime Video
Sam Claflin, Daisy Jones & The Six
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Diese Episode nimmt das Tempo ordentlich heraus, weil sie gleich zwei große Themenblöcke sehr intensiv beleuchtet und im Grunde fast eine durchgängige Begleitung darstellt. Auf der einen Seite haben wir Graham und Karen, die mit seiner neuer Freundin Caroline (Olivia Rose Keegan) am Strand sind, um zu surfen. Es war ein gelungenes Element, um einmal Graham näher in den Fokus zu rücken. Es schließt sich auch irgendwie ein Kreis, denn er hat schließlich die Band gegründet, um bei den Mädchen zu landen und nun hat er es geschafft, auch wenn es nicht die Frau seiner Träume ist, denn die sitzt als dritter Rad am Wagen gleich daneben. Aber das Schöne ist eben auch, dass es zeigt, dass Graham nicht bei allen Frauen landen wollte, die er kriegen kann, sondern dass er eine ganz schön romantische und beständige Seele ist. Man hat richtig gesehen, wie es bei Karen Klick gemacht hat, weil er einer von den Guten ist. Auf der anderen Seite haben wir dann Daisy und Billy, die sich erstmals gezwungenermaßen in einer gemeinsamen Situation wiederfinden, dass sie gemeinsam einen Song schreiben müssen. Während die erste Handlung eine Erfindung für die Serie ist (die ich auch gelungen finde), ist die gemeinsame Session zwischen den beiden Musikern nahezu komplett authentisch aus den Buchseiten entnommen worden. Ich fand es da schon großartig, dass man dabei sein durfte, wie die einzelnen Songs entstehen, weswegen ich es hier so passend finde, dass sich Daisy und Billy erstmal an einen Punkt bringen müssen, wo sie in der Lage sind, gemeinsam zu schreiben. Denn sie müssen erst einander gegenüber verletzlich sein, bis sie es gemeinsam sein können. Man sieht dabei schon deutlich, dass sich Daisy und Billy ähnlich sind, aber dass sie auch die größte Macht haben, sich gegenseitig zu verletzen. Deswegen ist es ein Meilenstein, dass am Ende die Euphorie über den ersten gemeinsamen Song überwiegt, der sogar gleich die ganze Band mitreißt. Es ist auch die erste Episode, wo es innerhalb der Band mehr Missstimmung gibt. Das hat im Buch bis dato viel deutlicher gegeben, vor allem von Gitarrist Eddie (Josh Whitehouse), weswegen ich froh bin, dass es endlich erste Ansätze gibt. Denn die Band hat eben auch eine spezielle Dynamik ausgemacht und überall, wo unterschiedliche Charaktere aufeinandertreffen, kann es nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen geben.

#1.06 Track 6: Whatever Gets You Thru The Night

Foto: Riley Keough, Daisy Jones & The Six - Copyright: Amazon Studios; Lacey Terrell/Prime Video
Riley Keough, Daisy Jones & The Six
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Diese Episode ist für mich der erste größere Dämpfer in dieser Staffel. Das liegt in meinen Augen daran, dass die Serie eins viel größer aufzieht, als es das Buch getan hat: eine Dreiecksgeschichte inszenieren. Es ist klar, dass Billy und Daisy sich nur immer weiter näherkommen, aber die Rolle von Camila wird deutlich geändert. Mir gefiel sie bislang ja wirklich gut, sogar noch besser als im Buch, aber langsam wird sie eine eifersüchtige Rolle gesteckt, die sich auch generell aus den Änderungen im Vergleich zum Buch ergeben. Camila war viel mehr in die Geschicke der Band involviert, so dass sie in der Serie sogar den Namen The Six mitgeprägt hat, weil sie eine der sechs war. Deswegen ist der Kontrast nun größer, denn Camila wird auf ihre Rolle als Mutter reduziert und ist überall außen vor. Billy hält die Lieder von ihr fern, er ist kaum zuhause und sie vergeht natürlich. Es gibt sicherlich auch geschickte Änderungen, wie dass Camila selbst in das Covershooting für das neue Album involviert ist und den 'magischen' Schuss tätigt, aber alles in allem wird dann noch eine Art Racheakt aufgebaut, was ich unnötig finde. Denn Camila fasziniert eben genau dadurch, dass ihr immer klar war, dass sie ihren Mann mit der Musik teilen muss und nicht mit einer zweiten Frau. Das ändert die Serie hier und das zum Schaden aller. Was ich ebenfalls nicht gelungen fand, war die weitere Produktion des Albums. Im Buch fand ich es reizvoll, wie die unterschiedlichen Geschichten zusammengekommen sind, während hier immer nur einzelne Lyrics mal genannt werden, aber sie entstehen nicht wirklich aus den Figuren heraus, das nimmt Emotionalität.

#1.07 Track 7: She's Gone

Die Episode bremst zwar das Geschehen fast einmal komplett aus, aber ich konnte sie dennoch sehr wertschätzen. Auch wenn das Buch natürlich auch die wichtigen Handlungen auf einen kleinen Personenkreis verteilt hat, so sind doch viele Charaktere immer zu Wort gekommen, indem sie eben ihre Perspektive auf die Geschichte schildern konnten. Speziell denke ich da an Warren (Sebastian Chacon), der als Teil von Six immer solide, aber selten wirklich entscheidend ist. Doch im Buch hatte er eine Stimme, auf die man immer geschielt hat, weil er eine recht humorvolle Perspektive angeboten hat. Das ist in der Serie nicht genauso zu übertragen, weswegen er bislang wirklich nur schmückendes Beiwerk ist. Ganz ähnlich gilt das aber auch für Simone, die mit dieser Episode aber ihr persönliches Denkmal gesetzt bekommt. Nach ihrem Weggang aus L.A. haben wir sie als Zuschauer*innen aus den Augen verloren und erfahren nun, was bei ihr so los war und erleben ihren Aufstieg als Discoqueen mit. Nebenbei bekommt sie mit Bernie (Ayesha Harris) auch jemanden an die Seite, was ihrer Geschichte noch mehr Tiefgang gibt, weil es Themen der LGBTQ-Gemeinschaft behandelt. Die Episode beleuchtet aber auch die Freundschaft zwischen Daisy und Simone ausgiebig. Erstere steht an einem Scheideweg, da sie sich fragen muss, ob sie in ihrem Drang nach Selbständigkeit nicht doch immer ein Spielball von vereinzelten Männern war. Simone als Frauenstimme ist hier sehr wichtig, kann aber doch nur wenig ausrichten. Es hat mir für sie das Herz gebrochen, wie sie einfach erkennen musste, dass ihre Freundin gerade nicht offen für ihren Ratschlag ist und daher weinend abreist. Daisys Perspektive ist aber dennoch auch verständlich, denn sie sehnt sich nach Geborgenheit und Anerkennung, weswegen sie ein Stück weit leichter zu manipulieren ist.

#1.08 Track 8: Looks Like We Made It

Foto: Daisy Jones & The Six - Copyright: Amazon Studios; Lacey Terrell/Prime Video
Daisy Jones & The Six
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Die große Aurora-Tour steht an und die Episode hat es wirklich gut hinbekommen, die Brisanz dieser Zeit abzubilden. Denn zwischen Daisy und Billy haben sich die Fronten so verhärtet, dass sie als Feinde agieren. Wenn sie auf der Bühne sind, da sind sie Partner und es brennt alles zwischen ihnen, was zwischen zwei Ausnahmetalenten nur brennen kann, aber sobald das Licht ausgegangen ist, können sie sich kaum ansehen. Da sind die beiden Tourbusse schon sehr sinnbildlich. Für Billy ist dieser Abstand aber nicht nur wegen Daisy wichtig, sondern weil es seine zweite Tour ist und weil es die erste werden soll, die er komplett nüchtern erlebt. Da Rücksicht innerhalb der Band nun wahrlich nicht groß geschrieben wird, ist es nur passend, dass er sich weitestgehend isoliert, während die anderen mit Daisy einen drauf machen. Aber wer hätte gedacht, dass das auch dazu führt, dass Karen ihre Beziehung zu Graham offenbart? Ich war ganz schön baff, auch wenn sie natürlich die Zügel in der Hand hatte, aber denken und tun sind doch zwei Paar Schuhe. Vielleicht wäre es nicht schlecht gewesen, von der Tour mehr langanhaltende Szenen zu zeigen, wie beispielsweise auf dem Festival auf Hawaii, aber dennoch zeichnen die Schnipsel auch ein gutes Bild von der besonderen Banddynamik, auch weil es die Maske gut hinbekommen hat, Billy und Daisy nach einem kräftezehrenden Konzert herzumachen, so dass sie wirklich schweißgebadet, aber auch völlig euphorisiert von dem Erlebnis abgebildet wurden. Am Ende kommt es zum großen Knall, was unvermeidbar war, weil Daisy die Tour eben so angegangen ist wie Billy seine erste. Das zeigt nur wieder, wie ähnlich die beiden sich sind und damit letztlich auch toxisch füreinander.

#1.09 Track 9: Feels Like the First Time

Foto: Sebastian Chacon & Josh Whitehouse, Daisy Jones & The Six - Copyright: Amazon Studios; Lacey Terrell/Prime Video
Sebastian Chacon & Josh Whitehouse, Daisy Jones & The Six
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Gerechtigkeit für Warren! Ich habe mich wirklich sehr gefreut, dass er in dieser Episode seinen eigenen Flirt mit Lisa (Lily Donoghue) geschenkt bekommt. Es passte auch genau auf seine Figur, weil er gerne schon mal etwas Größenwahnsinniges an sich hat, das in der Endabrechnung aber nicht aufgeht. In den Flirt mit Lisa ging er daher auch eher nach dem Motto, verlierst du eh, aber dann hat er doch gewonnen. Sein Gesichtsausdruck war daraufhin echt der Knaller. Ich fand es auch passend, dass es so kurz vor Ende noch einmal nach Pittsburgh ging, denn dort hat eben alles seinen Anfang genommen, zumindest für The Six. Für Daisy war das eine Situation, sich zugehörig und isoliert gleichermaßen zu fühlen. Denn am Anfang der Episode wird sie endlich Nicky (Gavin Drea) los und die Band stellt sich geschlossen hinter sie, was bislang angesichts der gemeinsamen Geschichte schon eine kleine Sensation darstellt. Aber dann in Pittsburgh wird sie daran erinnert, dass sie selbst solche Wurzeln nicht hat und deswegen auch noch keinen Mutterwunsch entwickelt hat. Also insgesamt kein Wunder, dass in dieser Episode so viel an Konflikten hochkocht, dass die Emotionen stärker werden, denn es wird für alle offensichtlich, was sie haben und was sie verlieren könnten. Da ist dann natürlich auch Karen zu nennen, die immer deutlich gemacht hat, dass sie nicht als irgendeine Frau in Erinnerung bleiben will, die mal Teil einer erfolgreichen Band war, sondern sie will Karen sein, die genauso ein Name ist wie Daisy Jones und Billy Dunne. Ich bin besonders erleichtert, dass diese Storyline von ihr übernommen wurde, weil es ihren Charakter auf den Nagel trifft und ohne hätte etwas gefehlt. Das Ende der Episode ist dann ziemlich doppeldeutig, denn wir befinden uns kurz vorm großen Finale, wir alle sind in Habachtstellung angesichts dessen, was wohl noch kommt. Aber den Figuren geht es nicht anders. Sie alle haben an Bord des Flugzeugs gen Chicago ihre Geheimnisse mitgenommen und da wir durch den Serienbeginn wissen, dass wir in Chicago am Ende der Bandgeschichte angekommen sind, ist klar, bald wird es knallen. So macht man Lust auf ein letztes Looping dieser bis dato wilden Achterbahnfahrt!

#1.10 Track 10: Rock 'n' Roll Suicide

Foto: Riley Keough, Daisy Jones & The Six - Copyright: Amazon Studios; Lacey Terrell/Prime Video
Riley Keough, Daisy Jones & The Six
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Ich mochte die Stilistik dieser finalen Episode wirklich sehr und sie macht auch wett, dass es von der Tour bis dato nicht so ausgiebige Sequenzen zu sehen gab. Hier wird ähnlich wie bei dem Festival auf Hawaii die Atmosphäre erzeugt, dass man wirklich das Gefühl hat, selbst bei dem Konzert in Chicago dabei gewesen zu sein. Das ist wohl auch so ein großes Geschenk, weil das Konzert für die Bandgeschichte von Daisy Jones & The Six so ausschlaggebend war. Es ist das letzte, es hat damit etwas Nostalgisches an sich, man merkt, wie viele Emotionen da mit auf der Bühne sind. Aber es hat auch etwas Angespanntes, denn es treten nicht nur die Bandmitglieder auf, sondern auch die ganzen Konflikte, die zwischen ihnen brodeln. Gerade der letzte Aspekt wird noch dadurch befeuert, dass es immer zwischen Konzert und Szenen davor hin- und hergeht, weil so die Grundspannung kontinuierlich steigt. Am Ende ist man fast genauso klatschnass durchgeschwitzt, wie die, die auf die Bühne ein letztes Mal alles von sich gegeben haben. Auch wenn sich zur Buchvorlage gerade in dieser finalen Episode noch einmal einiges verändert hat, wovon ich nicht alles gut heißen kann, so finde ich doch, dass die Serie sich in ihren Veränderungen treu geblieben ist und dabei ein rundes Bild erzeugt. Dementsprechend fand ich es auch gut, dass es die mit Abstand längste Episode der Serie war, weil sich so nach hinten heraus wirklich für alle Figuren noch einmal Zeit genommen wurde. Denn wir kommen letztlich in der Gegenwart an, wo die Bandgeschichte in Retroperspektive beleuchtet wird. Es ist genauso wichtig, wie es ihnen jetzt geht, denn genauso wie sie in den 70ern sehr eigensinnige Charakterköpfe waren, so sind sie auch später ganz eigene Wege gegangen. Es wird vor allem die Geschichte von Billy und Daisy bleiben, weil sie auch das Publikum (und uns Zuschauer*innen) am meisten elektrisiert haben, aber wer weiß, ob es ohne die anderen Beteiligten überhaupt jemals so weit gekommen wäre. Dementsprechend fühlt es sich am Ende rund und bedeutend an.

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#1.01 Track 1: Come and Get It
#1.02 Track 2: I'll Take You There
#1.03 Track 3: Someone Saved My Life Tonight
#1.04 Track 4: I Saw The Light
#1.05 Track 5: Fire
#1.06 Track 6: Whatever Gets You Thru The Night
#1.07 Track 7: She's Gone
#1.08 Track 8: Looks Like We Made It
#1.09 Track 9: Feels Like the First Time
#1.10 Track 10: Rock 'n' Roll Suicide

Lena Donth - myFanbase

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