Die Libelle - Review des Piloten
In Deutschland stirbt ein achtjähriger Junge bei einem terroristischen Anschlag. Nur Stunden später ist klar, dass es sich dabei um einen gezielten Anschlag einer palästinensischen Terrorzelle auf einen israelischen Diplomaten handelte. Der erfahrene Mossadagent Martin Kurz wird nach Deutschland entsannt, um die Terrorzelle ausfindig zu machen und ihnen das Handwerk zu legen. Zur gleichen Zeit erhält die Theatergruppe um Jungschauspielerin Charlie Rolls das Angebot, nach Griechenland zu fahren. Eine mysteriöse Firma zahlt für den Aufenthalt. Schon nach wenigen Tagen fällt Charlie ein mysteriöser Mann auf, der sie und ihre Kollegen scheinbar auf Schritt und Tritt verfolgt. Als sie ihn ansprechen, gibt er sich sehr wortkarg und weckt genau damit immer mehr Charlies Interesse.
Die erste Folge beginnt mit einem lauten Knall und mündet dann in einen spannenden, weil sehr undurchschaubaren Spionagethriller. Im Zentrum stehen zwei Personen – der israelische Agent Martin Kurz, der nach Deutschland beordert wird, um den Mord an dem Jungen aufzuklären und eine palästinensische Terrorzelle, die dahinter vermutet wird, auffliegen zu lassen, sowie die britische Theaterschauspielerein Charlie Rolls.
Kurtz ist eine sehr spannende Figur. Je nachdem mit welchem Gegenüber er gerade kommuniziert, nimmt er eine andere Persönlichkeit an. So wechselt er munter zwischen dem strengen Staatsmann, der nur das Beste für die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Israel im Sinn hat, und dem verständnisvollen Familienmenschen, der es nachvollziehen kann, wie sehr es schmerzt, ein geliebtes Familienmitglied gewaltsam zu verlieren. Er ist ein typischer Spion, möchte man meinen - ein Mensch, dessen Lebensinhalt es ist, zu lügen und sich zu verstellen, um an Informationen zu kommen, die er für sein Land nutzen kann. Er lässt sich auf seinen Gesprächspartner ein und wirkt so wie ein vertrauensvoller Mensch, der dennoch stets auf den Ausgang seiner Mission bedacht ist.
Ähnlich gestrickt ist auch die zweite Protagonistin, Charlie Ross. Die junge Schauspielerin verdient sich ihren Lebensunterhalt damit, sich zu verstellen und ihrer Fantasie freien lauf zu lassen. Wir lernen Charlie bei einem Vorsprechen kennen, in der sie von einer eher harmlosen Begegnung in einer Bar erzählt, die sie in ihrer Fantasie jedoch zu einer reißenden Liebesgeschichte verwandelt. Auch ihr Lebensinhalt ist es, sich zu verstellen, ja hin und wieder sogar die ein oder andere Lüge zu erstellen. Sie ist wortgewandt, neugierig, skeptisch und ja, in gewissen Ansichten sogar ein wenig idealistisch.
Bis sich diese beiden grundverschiedenen und doch so ähnlichen Menschen über den Weg laufen, dauert es eine gesamte Episode. Während Kurtz dabei ist, die palästinensische Terrorzelle mit Hilfe seiner Leute aufzuspüren und auszuhebeln, findet sich Charlie auf einem Trip nach Griechenland wieder, die von einem mysteriösen Gönner finanziert wird. Dort lernt sie den charismatischen, aber eher wortkargen Peter kennen, der sie während ihres Aufenthalts zu verfolgen scheint, ohne sie wirklich zu beachten. Als eine ihrer Kolleginnen ein Herz fasst und ihn einfach anspricht, bleibt Charlie skeptisch. Ihr ist Peter nicht geheuer, zeitgleich ist sie jedoch fasziniert von seiner unaufdringlichen Persönlichkeit. Sie kommen ins Gespräch, sie versucht mehr über ihn herauszufinden und entdeckt kleine faszinierende Dinge an ihm. Am Ende ist sie bereit, ihre Skepsis fallen zu lassen und lässt sich von ihm zu einem Trip nach Athen überreden, der jedoch, wer hätte es gedacht, ganz anders endet als gedacht.
Hier ist dann der Punkt, an dem die Geschichte so richtig Fahrt aufnimmt und interessant zu werden scheint. Denn Peter bringt Charlie und Kurtz zusammen, gibt seine Tarnung auf und gibt sich damit quasi als Agent zu erkennen, auch wenn wer nach der Überstellung von Charlie an Kurz genauso wortkarg verschwindet wie er zuvor überhaupt aufgetaucht ist. Charlie ist zurecht vollkommen überfahren von der Situation und ich bin gespannt, was genau Kurtz mit der Schauspielerin vor hat.
Fazit
Die erste Episode von "Die Libelle" steuert mit Präzision auf ein großes Finale zu, das definitiv Lust auf mehr macht. Der Spagat zwischen sich anbahnender Romanze und Spionagethriller gelingt mühelos und verspricht für die nächsten fünf Episoden eine spannende Geschichte.
Die Serie "Die Libelle" ansehen:
Melanie Wolff – myFanbase
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