Die Schlange - Review des Piloten
Bereits im Jahr 2020 wurde bekannt, dass zwischen der BBC One und dem Streamingdienst Netflix die Serie "Die Schlange" (Originaltitel: "The Serpent") entstehen sollte. Während BBC One die Serie bereits am 1. Januar 2021 im wöchentlichen Rhythmus ausgestrahlt hat, hat Netflix erst am 2. April 2021 nachgezogen und die achtteilige Miniserie, die auf einem realen Fall aus den 70er Jahren basiert, mit einem Schlag veröffentlicht. Nachdem sie mir dann doch wieder durchs Raster gerutscht ist und ich netterweise eine Empfehlung bekam, habe ich nun auch mal einen Blick in den Pilot geworfen. Wie er mir gefallen hat? Das könnt ihr nun nachlesen.
Die Schlange aka der Bikini-Mörder
Als ich zum ersten Mal von der Serie gehört habe, fand ich es spannend, da es sich um eine Miniserie handelt. Ich muss zugeben, dass ich Miniserien mittlerweile dann doch bevorzuge, weil sie ein schnelleres und engeres Erzähltempo haben und es dadurch zu keinen Füllerfolgen kommt. Zum anderen hat mich auch das Casting von Jenna Coleman gefreut, die ich bereits aus der Romanadaption "Ein ganzes halbes Jahr" und der historischen Serie "Victoria" kenne. Zum dritten war es natürlich auch die Tatsache, dass es sich bei diesem Format um wahre Begebenheiten handelt. Allerdings bin ich dann auch wieder auf folgendes Problem gestoßen: Ich habe noch nie etwas vom Serienmörder Charles Sobhraj gehört, aber das macht nichts. So hatte ich zumindest keine Vorbehalte bzw. große Erwartungen. Vorab wird auch erwähnt, dass die Gespräche frei erfunden worden sind und die Geschichte nur auf dem realen Fall basiert.
Als erstes positiv aufgefallen ist mir der Vorspann, denn dieser zeigt sich sehr farbenintensiv und die Tatsache, dass eine Schlange darin involviert ist, deutet an, dass alles verwirrend werden könnte. Als zweites positiv aufgefallen sind mir die eher blassen Farben im Seriengeschehen und dass das Setting tatsächlich den 70er Jahren entspricht, was mir sehr gut gefällt. Denn wenn man eine Serie in einem bestimmten Jahrzehnt erzählt, dann sollte man eben auch auf solche Dinge achten. Aber kommen wir jetzt mal zu der Geschichte selbst und wie diese aufgebaut ist.
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Die Handlung wird im Pilot an zwei Handlungsorten und in verschiedenen Zeitabständen anhand von zwei und vier Monaten erzählt, die vor und zurückspringen. Im Zentrum stehen natürlich Charles (Tahar Rahim) und seine Frau Marie-Andrée (Coleman), die als Edelsteinhändler Geschäfte machen. Allerdings sind eben nicht nur diese Geschäfte Thema, sondern dass Charles Morde begeht. Er begeht Morde und eignet sich dann die Pässe und die Identität der Opfer an. Das ist echt perfide, aber hat auch eine gewisse Faszination, da man ihn bislang nicht fassen konnte. Zudem werden vorwiegend westliche Touristen angelockt und vor allem auch solche, denen Geld doch nicht so unwichtig ist.
© 2021 Netflix, Inc.; BBC/Mammoth Screen Ltd
Mit Tahar Ramin und Jenna Coleman hat man meiner Meinung nach wirklich gute Darsteller gefunden. Charles bzw. Alain hat ein gewisses Charisma und schafft es so ziemlich leicht, Menschen in seinen Bann zu ziehen, was Tahar wunderbar darstellt und auch Coleman hat einen gewissen Charme an sich, der von großem Nutzen für die Rolle ist. Anderseits ist es aber erschreckend, wie leicht sich zum einen die junge Teresa Knowlton (Alice Englert) von Charles quasi verführen lässt und auch das junge Paar Helena (Ellie De Lange) und Willem (Armand Rosbak) zwar Zweifel haben, die dann aber doch über Bord werfen und bei Marie-Andrée und Charles Unterschlupf finden, das Leben dort genießen und sich mit den beiden eigentlich auch anfreunden. Jedoch müssen auch die beiden ihr Leben lassen und die Mordmethoden von Charles sind wirklich gerissen. Denn er bringt seine Opfer mittels Drogen um, die er ihnen ins Getränk mischt. So kann man ihm praktisch nichts nachweisen und für diejenigen, die die Opfer finden, sieht es wie Selbstmord aus, wie bei Teresa, die Charles mit Hilfe von Ajay Chowdhury (Amesh Edireweera) nach Verabreichung der Droge im Auto transportiert und ins Meer schmeißt. Charles wird auch nicht grundlos als Bikini-Mörder bezeichnet, da seine Opfer meistens ebenso solche oder allgemein Badekleidung tragen. Charles wird bzw. wurde wegen seiner Listigkeit als die Schlange bezeichnet, was ich auch gar nicht in Frage stellen will. Aber da er sich nun mal auch die Pässe seiner Opfer aneignet und deren Identität aneignet, könnte man dies auch als Art Häutung wie bei einer Schlange bezeichnen.
Der zweite Teil der Handlung wird in Bangkok erzählt. Der niederländische Diplomat Herman Knippenberg (Billy Howle) wirkt verunsichert und auch etwas unscheinbar, dennoch merkt man ihm binnen weniger Sekunden an, dass er für Gerechtigkeit einsteht und den Dingen auf den Grund gehen will. So ist er es, der Unterstützung von seiner Frau Angela (Ellie Bamber) bekommt, um dem Verschwinden von Helena und Willem auf die Spur zu kommen. Erzählt werden die Mordfälle in Rückblenden, was ziemlich interessant ist, da es sich wie ein Puzzle zusammensetzt.
Fazit
Auch wenn man wie ich noch nie etwas vom Bikini-Mörder und seiner Frau gehört hat, ist man vom Piloten durchaus angefixt und muss wissen, wie es weitergeht. Das liegt vor allem an der Erzählweise, aber auch vor allem an den Darsteller*innen, die einen grandiosen Job machen und dazu ist das Setting auch nicht zu verachten. Jedoch ist "Die Schlange" keine Serie, die man mal eben nebenbei gucken könnte. Es lohnt sich in jedem Fall, einen Blick zu riskieren.
Die Serie "Die Schlange" ansehen:
Daniela S. - myFanbase
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