DVD-Rezension: Private Practice, Staffel 3
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Die dritte Staffel von "Private Practice" knüpft direkt an das Staffelfinale der zweiten Staffel an und liefert mit #3.01 Ein Todesfall in der Familie eine Episode, die einen packt und eine interessante Staffel verspricht. So dauert es nicht lange, bis der Kern dieser Staffel deutlich wird. Eine Staffel, in der es um Beziehungen geht und die viele Zuschauer überrascht, aber auch zufrieden stellt. Das Drama kommt natürlich nicht zu kurz und auch das Staffelfinale bietet viele Überraschungen, mit denen man nicht rechnen würde.
Die dritte Staffel lief in den USA vom 1. Oktober 2009 bis zum 13. Mai 2010 auf ABC. Die deutsche Ausstrahlung begann am 7. April 2010 auf ProSieben und im Anschluss erschien die dritte Staffel auf DVD.
Inhalt
Nach ihrem tragischen Erlebnis versucht Violet Turner ihrem Leben wieder Normalität einzuhauchen. Sie bekommt dabei Unterstützung von ihren Freunden, doch nicht einmal der Vater ihres Sohnes Lucas, kann ihr helfen. Pete Wilder nimmt den Kleinen in seine Obhut und versucht mit der Situation klar zu kommen. Er wechselt die Praxis und verliebt sich in Addison Montgomery, die jedoch mit ihrem eigenen Drama zu kämpfen hat. Hin- und hergerissen zwischen Pete, Sam Bennett und ihrer besten Freundin Naomi Bennett bekommt sie zudem noch Probleme mit ihrer Familie. Und auch das Leben von Cooper Freedman und Charlotte King wird nicht einfacher, als er hinter ein Geheimnis von Charlotte kommt und sich daraufhin von ihr trennt. Die Ärzte der Oceanside Wellness Group entwickeln sich weiter, machen viele neue Erfahrungen und einige von ihnen kommen ihrem Glück Schritt für Schritt näher. Doch das bedeutet nicht, dass sie von schweren Schicksalsschlägen verschont werden.
Rezension
Nach einem so großen Cliffhanger, wie am Ende der zweiten Staffel, ist man als Fan von "Private Practice" natürlich gespannt, wie sich die Serie weiterentwickeln und welche Richtung sie einschlagen wird. Im Grunde kann man wirklich davon sprechen, dass es in dieser dritten Staffel um Beziehungen ging. Und das bezieht sich nicht nur auf Liebesbeziehungen untereinander, sondern auch Beziehungen zu anderen Menschen, die einem wichtig sind. So stand das Thema Familie sehr im Vordergrund in dieser Staffel, was manchmal viel ansprechender ist, als dieses ganze Liebesdrama. Addison erfährt in #3.10 Explosionen, dass ihre Mutter lesbisch ist und nie in ihren Vater verliebt war, dieser jedoch weiterhin bei ihr bleibt. Dass Addison damit nicht wirklich zurecht kommt, ist absolut verständlich und lässt nicht nur sie in ein Loch fallen, sondern auch den Zuschauer. Im Gegensatz zu ihr findet Violet jedoch am Ende ihr Glück, in dem sie ihren Sohn Lucas zurückbekommt (3.23 Das Ende einer wundervollen Freundschaft), nachdem sie monatelang nicht in seiner Nähe sein konnte und durch das Ereignis mit Katie Kent traumatisiert war. Die Entwicklung, die Violet in dieser Staffel durchmacht, geht einem zu Herzen und reißt einen mit, weil man sich kaum vorstellen kann, in ihrer Situation zu stecken. Und auch Dell Parker macht schlimme Entwicklungen mit seiner Familie durch, die sehr emotional sind und definitiv zum Höhepunkt der Staffel gehören. Dass er letzten Endes so aus der Serie geschrieben wird, ist tragisch und lässt den Zuschauer schockiert zurück, weil es überraschend kommt und man sich das für seinen Charakter nicht wünscht.
Ein weiterer großer Pluspunkt dieser Staffel ist die Entwicklung der Familie Bennett. Tochter Maya wird langsam erwachsen und auch noch im Alter von 15 Jahren schwanger (#3.11 Noch eine zweite Chance). Naomi nimmt die Situation sehr hart auf und verstößt am Anfang ihre Tochter (#3.12 Anders als geplant), was schlimm ist, mit anzusehen, doch für ihren Charakter sehr bedeutend, weil der Weg, den sie geht, so schmerzhaft ist, sie dadurch aber auch unglaublich wachsen kann.
Das ganze Liebesdrama in dieser Staffel ist ein ziemlich großer Killer für die Stimmung untereinander, denn man hat das Gefühl, das wirklich jeder mit jedem irgendwann mal zusammen kommt. Da verliert man leicht den Überblick, was der Qualität der Serie wirklich nicht gut tut. Einerseits wäre da Addison, die sich in Sam verliebt, dann aber doch bei Pete bleibt, um am Ende wieder zu Sam zu gehen. Dieses Dreieck hätte meiner Meinung nach nicht sein müssen, weil es stört und man nicht sehen will, wie Addison sich nur mit jemandem zufrieden gibt, weil sie einen anderen Mann nicht haben kann. Der einzige Pluspunkt an der Story war die Freundschaft mit Naomi, die dadurch große Risse bekommt und auf die Probe gestellt wird. Für Pete trifft das Gleiche zu, wie auf Addison, denn er gehört mit Violet zusammen, kann ihr aber erstmal nicht vergeben. Von dem ganzen Drama mit Cooper und Charlotte möchte ich gar nicht erst anfangen, weil die beiden als Streithähne irgendwann langweilig wurden und es doch sehr anstrengend war. Doch natürlich freut man sich auch, wenn sie am Ende wieder zusammen kommen, womit die Streiterei endlich ein Ende hatte.
Die Aufmachung der DVD-Box passt farblich gut zu den beiden Vorgängern und man merkt schon, dass die Boxen sich durch verschiedene Farben von einander unterscheiden sollen. Etwas enttäuscht bin ich über das Bild auf dem Cover, denn es ist leider ziemlich verpixelt und scheint durch die scharfen Bilder auf der Rückseite eher langweilig und farblos. Hier hätte man ruhig noch an der Qualität des Bildes arbeiten können, besonders weil die Bilder aus den einzelnen Episoden in der Plastikbox auch scharf sind und viel mehr hergeben. Die Box besteht aus sechs Discs, auf denen sich alle 23 Episoden befinden. Auf der ersten, sowie auf der letzten Disc befinden sich Extras zur Serie und das Menü ist mit Musik animiert, die eher weniger zur Serie passt. Da "Private Practice" eine Drama-Serie ist, würde man ruhigere Musik vermuten, doch hier wird man mit einer fröhlichen Fahrstuhl ähnlichen Musiksequenz empfangen, die einen etwas aus der Bahn wirft.
Specials
Einen wahren Fan einer Serie freuen natürlich immer Szenen, in denen die Schauspieler sich beim Dreh verhaspeln oder aus dem Konzept kommen. So habe ich mich sehr über die Pannen gefreut, die man auf der letzten Disc finden hat. Sie bieten eine willkommene Ablenkung zu all dem Drama, das man aus der Serie kennt und man sieht die Schauspieler von einer anderen Seite, wodurch sie einem noch sympathischer werden. Die zwölf verschiedenen gelöschten Szenen bieten dem Zuschauer die Möglichkeit, zu sehen, was als weniger wichtig eingestuft wurde und was man in der Serie letztendlich weglassen kann. Sehr gefreut habe ich mich über "Kates Top 8", in denen Kate Walsh ihre acht bedeutendsten Dinge über die dritte Staffel enthüllt. Spaß dabei hatte ich auch mit den anderen Darstellern, die hier ebenfalls ihre Kommentare abgeben und das Ganze noch mehr auflockern. Für einen wahren Fan ist das ein tolles Special, weil man dadurch noch mehr merkt, was den Schauspielern an der Serie so gut gefällt. Worauf man jedoch eher verzichten kann, ist das Starter-Kit, indem erklärt wird, worum es in "Private Practice" geht und wer die Charaktere sind. Wer es bis in die dritte Staffel geschafft hat, weiß mittlerweile, wer wer ist und da muss man jetzt nicht unbedingt erfahren, wie die ganze Geschichte angefangen hat. Viel mehr hätte mich hier ein Audiokommentar der Darsteller interessiert, den man in dieser Box leider nicht finden kann.
Technische Details
Veröffentlichungsdatum: 14. Oktober 2010
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 984 Min. (23 Episoden)
Bildformat: 16:9 - 1.77:1
Sprache (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Arabisch, Türkisch
Fazit
Die dritte Staffel von "Private Practice" sollte sich jeder Fan anschaffen, denn trotz all dem großen Liebesdrama, gibt es viele Storylines, die einen bewegen und mitreißen. Die Ärzte der Oceanside Wellness Group wachsen einem auch hier weiter ans Herz und man möchte sich nicht mehr von ihnen trennen. Bis auf das Coverbild und die Musik im Menü kann die DVD-Box auf jeden Fall überzeugen und ist die Anschaffung wert. "Kates Top 8" und die Pannen vom Dreh sind unterhaltsam und sicherlich ein Pluspunkt für diese DVD-Box.
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Alex Olejnik - myFanbase
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