DVD-Rezension: Young Sheldon, Staffel 4
Im März 2020 wurde die Welt von der Corona-Pandemie in Atem gehalten und sämtliche Produktionen mussten unterbrochen oder gar vorzeitig beendet werden. Somit starteten die Produktionen auch verspätet. Auch "Young Sheldon" wurde davon nicht verschont. Die vierte Staffel schaffte es auf 18 Episoden, die am 9. Dezember 2021 im deutschen Handel auf DVD und Blu-ray erscheinen.
Inhalt
Nachdem Mary (Zoe Perry) eingesehen hat, dass sich ihr Sohn Sheldon (Iain Armitage) auf dem College weiterentwickeln kann, brechen für ihn neue Zeiten an. Allerdings muss er diese ohne seinen Freund John (Wallace Shawn) meistern, der nicht mehr bei der Universität arbeitet, da er einen neuen Job gefunden hat. Missy (Raegan Revord) hingegen kommt immer mehr in die Pubertät und erhält dabei Beistand von ihrem Vater George (Lance Barber). Auch das älteste Cooper-Kind Georgie (Montana Jordan) muss sich mit der Zukunft auseinandersetzen, was seinen Eltern gar nicht gefällt und Connies (Annie Potts) Beziehung zu Dale (Craig T. Nelson) scheint auch immer ernster zu werden.
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Rezension
Die Corona-Pandemie, die 2020 ausgebrochen ist und immer noch anhält, hat nicht nur dafür gesorgt, dass die Produktionen später beginnen konnten, sondern in ganz vielen Serien wurde das aktuelle Weltgeschehen eingebaut und verarbeitet. Da "Young Sheldon" Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre spielt, fiel dieser Faktor in der vierten Staffel weg. Aber ob das diese Staffel besser oder schlechter gemacht hat?
Spannend war auf jeden Fall, dass man gleich zum Start der Staffel dafür gesorgt hat, dass Sheldon die High School abgeschlossen hat, denn bereits im Vorfeld wurde lautstark verkündet, dass man sich in dieser Staffel mit seinen College-Jahren beschäftigen würde, was man auch fortgeführt hat, allerdings mit einigen Stolperstellen. Man hat Sheldon zwar am College erlebt, aber für meinen Geschmack lange Zeit eben nur beiläufig. Gut gefallen hat mir, obwohl ich ihn lange Zeit nicht mochte, dass man Grant Linkletter (Ed Begley Jr.) wieder vermehrt in die Serie eingebaut hat und man seinen anderen Umgang mit Sheldon mit mehreren Szenen gezeigt und untermauert hat. Dies war in meinen Augen wichtig, um zu merken, dass Sheldon eine ganz besondere Verbindung zu John hatte.
So wirklich konnte ich nicht nachvollziehen, warum man ihn in diese Richtung geschoben hat, denn er hätte Sheldon sicherlich in der einen oder anderen Situation helfen können. Anderseits hat Sheldon dadurch eine eigenständige Entwicklung durchgemacht, so, wie es George immer gesagt hat. In dem Zug hat mir auch gut gefallen, als Sheldon sich von seiner Mutter Mary abgenabelt hat, nachdem er sich einen Arm gebrochen hat. Er hat also durchaus eine Entwicklung durchgemacht, die aber dann doch mit einigen Episoden wieder dafür gesorgt hat, dass er in alte Verhaltensmuster gefallen ist.
Damit wären wir auch schon bei Mary, bei der ein sehr ähnliches Muster erkennbar war, was mir oftmals ziemlich bitter aufgestoßen ist. Denn die dritte sowie die jetzige vierte Staffel haben gezeigt, dass sie auch andere, interessante und sogar lustige Charakterzüge hat, aus denen man echt mehr herausholen könnte. Ich finde es auch nicht verwerflich, wenn man immer mal wieder daran 'erinnert', dass sie gläubig ist. Mir gefällt aber das 'Wie' absolut nicht. Denn Mary ist dann nicht nur gläubig, was ich ihr keinesfalls absprechen will, sondern sie zwingt ihrer restlichen Familie dann ihren Willen und ihre Sichtweise auf, was ich einfach nach vier Staffeln nur noch nervig finde, weil keine richtige langanhaltende Entwicklung stattfinden kann. Obwohl sie wirklich tolle Szenen hatte, wie als sie Fan der einen Fernsehserie war oder wieder angefangen hat zu nähen.
Leider fällt Marys egoistisches Verhalten auch extrem im Staffelfinale auf, denn da zeigt sie wieder einmal sehr deutlich, wie egoistisch sie agiert und auch reagiert, wenn es um die Kindererziehung geht. Gerade weil George im Verlauf der vergangenen Staffeln immer mehr unter Beweis stellen konnte, dass er wirklich gute Qualitäten als Vater hat, wenn man ihn einfach machen lässt. Allerdings ist Mary charakterlich bereits seit Serienbeginn von den Autor*innen so geschrieben, dass das bei ihr schon so verinnerlicht ist.
Damit kommt sie bei bei Weitem nicht nach ihrer Mutter Connie. Zwar gefällt mir deren Beziehung zu Dale noch immer nicht, aber ein guter Kontrast ist da dessen Exfrau June (Reba McEntire). Mir gefällt es immer wahnsinnig gut, wenn Reba McEntire zu sehen ist, denn als June hat sie eine herrlich erfrischende Art, die der Serie gut tut. So war es auch mein Highlight, als sie mit einem Jüngling auf der zweiten Hochzeit ihres Sohnes aufgetaucht ist. Zumal sie auch mit Connie eine wunderbare Freundin hat, mit der sie auf einer Wellenlänge liegt und bei der Dale nicht allzu viel zu lachen hat. Connie hat daher auch wunderbare Szene – auch ohne June. Hier ist definitiv mein Highlight die Episode, in der Connie mit dem Shuttle der Kirche unterwegs sein musste, denn diese Episode hat gezeigt, dass Connie wunderbar reinpassen würde.
Eine Entwicklung hat man auch bei meinem liebenswerten Lockenkopf Georgie gesehen. Ja, er ist manchmal ziemlich dümmlich dargestellt, von seinen Kommentaren mal ganz abgesehen. Aber besonders in dieser Staffel hat man bemerkt, wie ernst es ihm mit seiner Freundin Jana (Ava Allan) ist und dass er das Herz am rechten Fleck hat. Apropos Herz. Missy wurde das Herz von Marcus (London Cheshire) gebrochen, was ich hinsichtlich der Entwicklung bis zur Trennung ziemlich dämlich fand. Denn muss man sagen, dass sich damit gezeigt hat, wie tough Missy eines Tages sein wird, was wir ja durch "The Big Bang Theory" gesehen haben.
Leider hat diese Staffel neben ihren Highlights, wo ich Wendie Malick als Präsidentin Hagemeyer, weil ich sie in ironisch-sarkastischen Rollen mag, und auch das Staffelfinale durchaus dazuzähle, gab es auch etliche Lowlights. Wie eben die Charakterrückschritte von Sheldon und Mary, aber auch die Episoden #4.04 Das Bibelcamp und das Motel auf Rädern, #4.05 Eine modrige Gruft und zehn sehr lange Minuten, #4.10 Cowboy-Aerobics und 473 fettfreie Schrauben, #4.14 Biblische Worte und ein paar Dollar und #4.17 Ein schwarzes Loch und ein anderes Universum konnten mich wirklich nicht überzeugen. Zu guter Letzt muss ich dann leider noch den Cameo-Auftritt von David 'The Hoff' Hasselhoff dazuzählen. Sein Auftritt war nicht schlecht, leider hat er für mich storytechnisch nicht reingepasst und von den Charakterkonstellationen hätte ich mir eine andere gewünscht.
Specials & Technische Details
Als Special wird den Fans ein Zoom-Meeting mit dem Hauptcast von "Young Sheldon" angeboten. In diesem sprechen die Darsteller*innen darüber, wie sie den Lockdown erlebt haben und man bekommt einige amüsante Dinge zu hören, wobei Annie Potts einen besonders mit ihrer Story zum Lachen bringen kann.
Erscheinungstermin: 9. Dezember 2021
FSK: ab 6 Jahren
Laufzeit: über 5 Stunden (18 Episoden)
Bildformat: 16:9 - 1.77:1
Sprachen (Tonformat): Deutsch (DD 5.1 Surround), Englisch (DD 5.1 Surround)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Polnisch
Fazit
Die vierte Staffel von "Young Sheldon" hatte zwar einige Schwachstellen, die ich nicht unter den Teppich kehren kann, aber besonders das Staffelfinale hat deutlich gemacht, weshalb die Serie gleich mal um drei Staffeln verlängert worden ist, denn damit wurden neue Weichen für die kommende(n) Staffel(n) gestellt.
Die Serie "Young Sheldon" ansehen:
Daniela S. - myFanbase
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