DVD-Rezension: Yellowjackets, Staffel 1
Mit "Yellowjackets" ging bei Showtime im Jahr 2021 eine neue Dramaserie an den Start, die hierzulande bei Sky zu sehen ist. Wer bisher nicht die Chance hatte, die erste zehnteilige Staffel zu sehen, hat seit dem 18. August 2022 die Gelegenheit, die DVD käuflich zu erwerben.
Inhalt
Im Jahr 1996 wollen die Yellowjackets, die Frauenfußballmannschaft der Schule, zu den Nationals fliegen. Allerdings stürzt ihr Flugzeug mitten im Nirgendwo ab und so müssen Shauna (Sophie Nélisse), Jackie (Ella Purnell), Taissa (Jasmin Savoy Brown), Misty (Sammi Hanratty), ihr Coach Ben (Steven Krueger) und die anderen Teammitglieder nach einigen Tagen eigentlich nur noch ums Überleben fürchten, da Lebensmittel und Trinkwasser immer knapper werden. Ganze 25 Jahre später versuchen die Überlebenden, ihre Geschichte geheimzuhalten, weil sie damals Dinge getan haben, die sie keinem anderen anvertrauen können...
Rezension
Als ich das erste Mal von "Yellowjackets" gehört habe, war mir gar nicht bewusst, welche Art von Genre das Format bedient. Ich hatte nur gehört, dass eine Frauenfußballmannschaft im Zentrum steht und da das nicht unbedingt meine Sportart ist, habe ich auch nichts weiter drauf gegeben. Das änderte sich tatsächlich erst mit den diesjährigen Emmy-Nominierungen. Nominiert als beste Dramaserie, Melanie Lynskey als beste Haupt- und Christina Ricci als beste Nebendarstellerin. Ja, ich wollte definitiv verstehen, was dahintersteckt, da Showtime offenbar einen wahren Überraschungshit produziert hat, der auch ziemlich schnell um eine zweite Staffel verlängert wurde.
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Ein Überraschungshit war es es durchaus auch für mich. Nicht unbedingt, weil die Serie im Jahr 1996 und im Jahr 2021 spielt, also in zwei Zeitebenen, denn solch eine Vorgehensweise kannte ich bereits von "This Is Us". Vielmehr überraschte mich, wie dehnbar der Begriff 'Dramaserie' doch in Bezug auf "Yellowjackets" tatsächlich war und ist. Drama passiert eine ganze Menge, doch das ist in meinen Augen nicht mit "This Is Us" oder anderen Dramaserien vergleichbar. Man hat es hier eher mit Mystery oder gar Horror zu tun. Alleine schon der Einstieg in die erste Episode macht neugierig, da man uns eine ziemliche brutale Szene präsentiert, bei der ich persönlich zunächst nicht wusste, für welche Zeitebene das zuzuordnen ist, also war ich schon angefixt.
Ich kann auch gleich vorweg sagen, dass nicht alle aufgeworfenen Fragen im Staffelfinale geklärt werden, sondern noch ein paar mehr aufgeworfen werden, die unbedingt geklärt werden sollten. Ich hatte beim Schauen mit jeder weiteren Episode das Gefühl, dass man in der ersten Staffel erst einmal dafür gesorgt hat, dass man die wichtigsten Charaktere vorstellt und zeigt, wie kaputt sie nach dem Erlebten von vor 25 Jahren noch immer sind. Zwar merkt man das bei den erwachsenen Shauna (Lynskey) und Taissa (Tawny Cypress) noch nicht allzu sehr, aber spätestens als man Natalie (Juliette Lewis) kennenlernt, bekommt man das Gefühl, dass wirklich Grausames vor 25 Jahren passiert sein muss und Showtime bzw. die Serienmacher*innen Ashley Lyle und Bart Nickerson gehen auch nicht besonders schonend mit einem um. Aber das darf auch nicht sein, wenn man immer mehr in die Serie eintaucht, denn nicht alle, die mit dem Flugzeug abgestürzt sind, sind noch immer am Leben. Zudem erfährt man auch recht schnell, dass Shauna und die anderen ganze 18 Monate auf sich gestellt waren und ums Überleben gekämpft haben. Ich muss zugeben, dass es ein paar Szenen gab, bei denen ich nicht ganz genau hingesehen habe, weil sie brutal waren und gezeigt haben, zu was Menschen in der Lage sein müssen, damit sie überleben.
Wie kaputt sie letztlich sind, sieht man an Natalie. In der jüngeren Version wird sie von Sophie Thatcher gespielt, die einen verdammt guten Job macht. Aber auch Juliette Lewis spielt die erwachsene Natalie großartig und obwohl ich es persönlich kaum für möglich gehalten habe, kann ich der Schauspielerin diesmal wirklich etwas abgewinnen. Denn obwohl Natalie wie ein Wrack erscheint, habe ich gewisses Mitgefühl für sie, besonders als sie einen (weiteren) Schicksalsschlag hinnehmen muss und sie die ganze Zeit über in der Gegenwart ziemlich zerbrechlich wirkt. Bei Shauna kommt dies nicht so zur Geltung, aber auch bei ihr bemerkt man, dass sie an der Vergangenheit schwer zu tragen hat, insbesondere dann, wenn die Sprache auf ihre beste Freundin Jackie kommt, die wir nur in der Vergangenheit kennenlernen und ich kann nachvollziehen, weshalb Shauna nie über sie spricht. Taissa war schon in der Vergangenheit eher die Macherin bzw. diejenige, die als ziemlich belastbar erschien. Aber auch bei ihr bemerkt man nach und nach, dass sie eigentlich gar nicht so sehr belastbar ist und was Misty (Ricci) angeht... da fehl(t)en mir oft die Worte, sowohl in der Vergangenheit als auch Gegenwart. Auch hier machen die Schauspielerinnen Sammi Hanratty in der jüngeren Version und Christina Ricci in der älteren Versionen einen großartigen Job und ich bin gespannt, inwieweit Misty in all dem, was in der Gegenwart geschieht, verwickelt ist.
Überhaupt hat man für die zweite Staffel noch interessante Fragen, nicht nur, was Jeff (Warren Kole) in der Gegenwart getan hat, sondern auch, warum Ben in der Gegenwart nicht zu sehen ist und ob Shaunas Tat an Adam (Peter Gadiot) noch herauskommt.
Specials & Technische Details
Als Bonusmaterial wird geboten:
- Favoritenszenen
- Der weibliche Blick
- Wendecover
Am besten hat mir gefallen, wie die verschiedenen Darsteller*innen über verschiedene Szenen gesprochen haben und dass die Serienmacher*innen den gesamten Cast gelobt haben, denn sie haben wirklich einen grandiosen Job gemacht. Verdammt gut hat mir auch gefallen, wie die Macher*innen über das Casting gesprochen haben, da ich das auch grandios finde, zumal ja wirklich zwei Besetzungen gecastet werden mussten, die aber auch ineinander und eigenständig die Charaktere spielen können. Großartig gemacht.
Erscheinungstermin: 18. August 2022
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: über 9 Stunden (10 Episoden)
Bildformat: 16:9 - 1.77:1
Sprachen (Tonformat): Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch
Fazit
"Yellowjackets" ist bei Weitem nichts für schwache Nerven oder diejenigen, die eine Serie über die Erfolgsgeschichte einer Frauenfußballmannschaft erwartet haben. Vielmehr ist es eine Serie, wie sehr man zusammenhalten muss, wenn es um das nackte Überleben geht, wie stark eine Freundschaft wirklich ist und wie schlimm die Nachwirkungen bei jedem einzelnen sind, wenn man so etwas wie die Yellowjackets erlebt hat. Ich bin auf jeden Fall schon wahnsinnig gespannt auf die zweite Staffel und hoffe, dass man dann noch weitere Fragen beantwortet wird.
Die Serie "Yellowjackets" ansehen:
Daniela S. - myFanbase
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