Immer für dich da - Review des Piloten
Buchadaptionen sind wahrlich keine Seltenheit mehr. Erst im Dezember 2020 wurde bei Netflix mit "Bridgerton" wieder eine veröffentlicht. Im Februar 2021 folgt nun mit "Immer für dich da" (zur Romanvorlage) eine weitere und ich kann euch schon jetzt verraten, dass ich vom Piloten durchaus begeistert bin, was vor allem an Darstellerin Katherine Heigl liegt. Warum das so ist, verrate ich euch nun.
Tully und Kate – Die Mädels aus der Firefly Lane
© 2020 Netflix, Inc.; Courtesy of Netflix
Als im Juli 2019 bekannt wurde, dass mit "Immer für dich da" eine neue Netflix-Serie entstehen sollte, war ich total begeistert. Überhaupt ziehen mich Serien, bei denen es um Freundschaften geht, magisch an. Allerdings wurde meine Begeisterung darüber etwas getrübt, als bekannt wurde, dass Katherine Heigl eine der zentralen Hauptrollen übernehmen sollte. Ich will nicht sagen, dass ich sie nicht mag, doch ich fand sie bisher in Rollen wie Izzie Stevens bei "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" oder sämtliche Filmrollen für mich persönlich nicht überzeugend genug. Jedoch wollte ich ihr auch erneut die Chance einräumen, mich doch noch zu überzeugen, da Tully nach einer Rolle klang, die mehr Ecken und Kanten hat, als ich es bisher von Heigl gewohnt war. Mit Sarah Chalke in der Besetzung der Kate war ich ebenfalls zufrieden, da ich sie bereits in Zeiten von "Roseanne" mochte. Interessant fand ich auch, dass die Serie in der Vergangenheit und Gegenwart spielen sollte, wofür man Ali Skovbye als Kate und Roan Curtis als Tully für die Teenager-Versionen gecastet hat.
© 2020 Netflix, Inc.; Courtesy of Netflix
Die Serie startet im Jahr 2003 und zeigt uns als erstes die erwachsene, erfolgreiche Tully, die aber ziemlich nachdenklich ist und an ihre Kindheit und Teenagerzeit zurückdenkt. Alleine schon Heigls Mimik in dieser kurzen Szene zeigt, dass Tully nicht besonders glücklich zu sein scheint mit ihrem Leben. Danach lernen wir Kate kennen, die mittlerweile Mutter und Hausfrau ist. Auch nach über 30 Jahren Freundschaft halten die beiden noch immer Kontakt zueinander und sind füreinander da. Allerdings merkt man hier bereits, dass Kate und Tully wie Tag und Nacht sind. Während Tully der Stern ist, der immer zu leuchten scheint, ist Kate sozusagen die graue Maus. Jedoch haben sie beide etwas gemeinsam: Glücklich sind sie mit ihrem Leben beide nicht. Tully nicht, weil sie nie eine Familie gegründet hat, und Kate nicht, weil ihre Familie mit der bevorstehenden Scheidung droht auseinanderzubrechen.
Hier haben mir die Rückblenden im Teenageralter gut gefallen, denn sie zeigen, wie unterschiedlich die beiden aufgewachsen sind – Kate in der geborgenen Familie. Tully, die mit ihrer ständig zugedröhnten Mutter Cloud (Beau Garrett) eher einen Rollentausch hat. In gewisser Weise spiegeln sie das auch in der Gegenwart, denn auch wenn sie mittlerweile in ihren 40ern sind, erkennt man doch einige Charakterzüge beider Figuren wieder. Tully war bereits als Teenagerin beliebt und begehrt und ist es bis heute geblieben. Allerdings kann sie nun anders mit ihren Reizen umgehen bzw. hat sie jetzt die 'Macht' zu sagen, wie der Hase läuft. Kate hingegen scheint eben noch immer die graue und schüchterne Maus zu sein, die sich nicht wirklich traut, sich das zu nehmen und das zu sein, was sie eigentlich will. Hier ist Tully wirklich das perfekte Gegengewicht, da sie Kate die Zuversicht gibt, die sie braucht, um über sich hinauszuwachsen.
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Anderseits ist auch Kate das perfekte Gegengewicht für Tully. Zwar hat man in manchen Szenen den Eindruck, dass sie keine Widerworte duldet und solange bettelt, bis sie das von Kate bekommt, was sie möchte: Ihre Nähe und Zeit. Denn auch hier gibt es eine Szene, in der man erkennt, dass Tully alles andere als zufrieden mit ihrem Leben ist, als sie im Badezimmer irgendwelche Pillen schluckt. Dennoch mimt sie oftmals die Starke, da sie es aus ihrer Teenagerzeit mit ihrer Mutter gewohnt ist. Übrigens wird Cloud wunderbar überzeugend von Beau Garrett dargestellt! Aber auch Tully hat Momente, in denen man ihre Verletzlichkeit bemerkt, so zum Beispiel, als Kate meint, nach dem Auszug ihres Mannes John (Ben Lawson) und der bevorstehenden Scheidung alleine zu sein. In dieser Szene meint nämlich Tully, dass Kate nicht alleine ist, da sie ja ihre beste Freundin hat und auch in zwei weiteren Szenen von "Immer für dich da" zeigt sich, wie wichtig Kate für Tully ist und für wie besonders sie ist.
© 2020 Netflix, Inc.; Courtesy of Netflix
Zum einen gab es da die Szene mit Tully und Kates Teenager-Tochter Marah (Yael Yurman), die sich doch eher abfällig über ihre Mutter äußert und dann von Tully eine Standpauke bekommt. Aber auch die Szene in der Gegenwart, als John plötzlich vor ihrer Tür steht und er ihr quasi gesteht, dass er sich damals, mit Kate, für die Falsche entschieden hat. Das ist ein Punkt, der sehr interessant ist, weil er die Freundschaft der beiden Frauen auf eine harte Probe stellen wird. Zumal sich Tully vielleicht manchmal doch nicht so bewusst zu sein scheint, welche Wirkung sie auf Männer hat und wie sehr Kate manchmal davon getroffen ist. Ein weiterer Punkt, der die Freundschaft der beiden ebenfalls auf eine harte Probe stellen wird, ist die Unterschrift von Tully, damit Marah die Pille verschrieben bekommt.
Marah ist ohnehin als klassischer Teenager gezeichnet, bei der ich noch nicht weiß, wie ich sie einschätzen soll und in welche Richtung sie letztlich tendieren wird. Ebenso bin ich mir noch nicht sicher, ob John nun ein Sympathieträger ist oder nicht. Bezogen auf die Vergangenheit ist er mir deutlich sympathischer, als in der kurzen Szene, die man in der Gegenwart gesehen hat. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich gespannt bin, was letztlich zu seinem Auszug geführt hat.
Fazit
"Immer für dich da" kommt mit dem Piloten gut aus den Startlöchern und lässt sich als begeisterte Zuschauerin zurück. Vor allem liegt dies tatsächlich am Spiel von Katherine Heigl, die Tully wirklich sehr facettenreich darstellt und ihr das nötige Profil gibt, das für die Figur erforderlich ist. Doch auch Sarah Chalke ist nicht weniger zu beachten, denn auch sie füllt ihre Figur wunderbar aus, so dass ich es kaum erwarten kann, die weiteren Folgen anzuschauen.
Daniela S. - myFanbase
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