High Potential - Reviews
Staffel 1
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In unseren Kritiken schildern unsere Autoren und Autorinnen ihren ersten Eindruck von einer Episode in Form einer kurzen Review. Nutzt die Gelegenheit, eure Meinung zu diesen Folgen kundzutun und mit uns über die Serie "High Potential" zu diskutieren.
#1.01 Pilotfolge
Vorab möchte ich erst einmal sagen, dass ich das französische Original nicht kenne und ich mich erst gewundert habe, warum ABC den Titel von "HPI" zu "High Potential" geändert hat. Aber das liegt wahrscheinlich daran, damit es zu keiner Verwechslung mit dem Original kommt (was man übrigens auch in der ARD-Mediathek streamen kann). An der Serie hat mich eigentlich beides neugierig gemacht und gleichzeitig fasziniert: Inhalt und Cast. Zugegeben, bei der Beschreibung des Inhalts musste ich dann doch kurzzeitig an "Castle" denken und gewisse Züge sind auch vorhanden. Der Einstieg in die erste Episode war großartig: Eine Kaitlin Olson, die als nächtliche Putzfrau durch die Bürogebäude des LAPDs tanzt, macht einfach Spaß, da es locker-leicht und charmant wirkt. Es hätte nur noch gefehlt, wenn man I'm Coming Out von Diana Ross eingespielt hätte. Morgan ist sofort eine Sympathieträgerin, wie ich finde, und vor allem ist es witzig gestaltet, dass sie aus dem angeblichen Täter ein Opfer macht. Es wirkt so, als habe sie das einfach just for fun gemacht, aber dem ist nicht so. Morgan hat einen IQ von 160, kann nachts nicht schlafen, weil ihr Hirn irgendwie immer on Air ist, sodass sie Zusammenhänge schnell erkennen kann. Dennoch ist sie wegen dieser Schnelligkeit eine Single-Mom von drei Kindern und geldtechnisch immer am Limit, weil sie niemand dauerhaft haben will. Das unterstreicht für mich zum einen, dass sich die meisten Menschen nicht nur überfordert davon fühlen, sondern auch noch angegriffen. Genauso ist der LAPD-Polizist Karadec (Daniel Sunjata) überhaupt nicht. Allerdings ist da noch seine Vorgesetzte Selena (Judy Reyes (die ich wahrscheinlich in dieser Rolle lieben werde)), die das Potenzial von Morgan sofort erkennt und es für sich und ihr Team nutzen will. Morgan hat eine fast schon flapsige Art an sich, die Dinge auszusprechen und sie zu benennen, aber genau das macht sie mir ja so sympathisch, dass die 45 Minuten wie im Flug vergangen sind. Es macht unglaublichen Spaß, ihr dabei zuzusehen und zuzuhören, wie sie die Dinge wie ein einfaches Puzzle zusammensetzt, als sei es das einfachste der Welt und so kommt es, dass sich ihre Korrektur am Anfang als absolut richtig erweist und sie den wahren Täter bzw. das zweite Opfer tatsächlich finden. So locker-lustig Morgan aber auch ist, schafft es die erste Episode dennoch, auch ihre verletzliche Seite zu zeigen, die deutlich macht, wie einfühlsam sie auch als Mutter ist. Ihr Mann ist vor 15 Jahren verschwunden und sie ist sich sicher, dass er nicht einfach abgehauen ist. Es dürfte interessant werden, da Selena darauf eingegangen ist, Morgan bei der Suche zu helfen. Die anderen Charaktere waren zwar etwas im Hintergrund, aber das wird sicher noch. Auf jeden Fall hatte "High Potential" einen tollen Start und ich freue mich auf mehr.
#1.02 Tanz am Rande des Abgrunds
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© 2024 Disney und seine verbundenen Unternehmen; Disney/Pamela Littky
Nach einer gelungenen Auftaktfolge erleben wir Morgan nun bei ihren ersten offiziellen Ermittlungen mit ihrem Team und siehe da, der gute Karadec scheint schon etwas gelernt zu haben. Zumindest scheint er seiner neuen Kollegin nicht mehr allzu kritisch gegenüber zu stehen, aber das hat ja nun auch kurzzeitig jemand anderes übernommen. Ich finde es allgemein schade und traurig, wenn Reinigungskräfte immer irgendwie herablassend behandelt werden und man ihnen dadurch schon den Stempel aufdrückt: Kann sowieso nicht so viel. Gut, dass Morgan mal wieder gezeigt hat, dass es bei ihr nicht so ist und auch Selena hat sich sofort vor sie gestellt. Die beiden könnten auch ein interessantes Duo werden. Der Fall an sich war auch interessant, auch wenn mir schnell bewusst war, dass die Dinge anders scheinen als sie sind. Man hat hier damit gespielt, nicht alle Straffälligen können sich ändern. Besonders bei Griff (Carlin James) fand ich es schade, weil er schon bei Damian (Alaman Diadhiou) ein schlechtes Gewissen hatte und echt mitgenommen wirkte. Hier hätte ich mir doch gewünscht, es würde alles anders kommen. Nachdem er aber schon Damian verletzt hatte, hatte ich gehofft, das eigentliche Opfer – Roland (CJ Salvador) - würde verschont bleiben. Toll fände ich es aber, wenn man Damian noch einmal wiedersehen würde, wenn er genesen ist und sein Versprechen gegenüber Karadec und Morgan einlösen wird. Selena hat ihr Versprechen definitiv gehalten und sich dahinter geklemmt, etwas über das Verschwinden zu Morgans Mann und Avas (Amirah J) Vater in Erfahrung zu bringen. Da die erste Staffel nur 13 Episoden umfasst, gehe ich davon aus, dass am Ende das Verschwinden aufgeklärt wird. Mich überrascht weder, dass ABC so schnell eine zweite Staffel bestellt hat, noch dass "High Potential" auch hierzulande bei Disney+ die Watchlist anführt. Es ist ein wahrer Genuss, Kaitlin Olson in dieser Rolle zu sehen.
#1.03 Komplizenschaft
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© 2024 Disney und seine verbundenen Unternehmen; Disney/Pamela Littky
Ein Mordopfer, eine betrogene Ehefrau, die auch noch gleich Witwe wird, falsche Identitäten, Streit, Kündigungen, Entschuldigungen, Versöhnungen und Kekse... klingt nach einer interessanten Episode. War es auch, auch wenn ich diesmal fand, dass Morgan etwas arg drüber war und man hier schnell mal das Klischee im Ansatz erfüllt hat, dass eine Putzfrau es nicht besser weiß, dass man erst Handschuhe tragen sollte, bevor man (potenzielle) Beweise anfasst oder sie eben nicht mit heimwärts schleppt. Karadec müsste sie im Gegenzug aber langsam besser kennen und wissen, dass sie eben manchmal im Denken ein paar Schritte 'vergisst', die aber für ihn als 'Laie' bzw. als jemand, der nicht so denkt wie sie, wichtig sein können. Dennoch fand ich die Kampfszene in der Küche großartig und es hat bewiesen, dass er eben nicht nur der typische Anzugträger und Polizeiroboter ist. Der Fall an sich hatte mir ab etwa der Mitte zeitweise nicht so gefallen, weil ich das Gefühl hatte, man springt wieder auf den Zug 'Einmal Täter, immer Täter' auf. Da wir das aber erst letzte Woche hatten, war ich froh, dass es doch anders war. Interessant war für mich auch, Melinda Page Hamilton erneut in solch einer eher undurchsichtigen Rolle zu sehen. Irgendwie ist sie der Typ dafür. Den eigentlichen Täter kann ich sogar im Ansatz verstehen, zumindest, dass es ihn unfassbar wütend gemacht hat, wie seine Mutter (Audrey Wasilewski), seine demenzkranke Mutter, ausgenutzt wurde, wenn das auch nicht im Geringsten seine Tat rechtfertigt. Ich fand es aber gut, dass Karadec doch Herz gezeigt hat und Kyle (Graham Rogers) die Möglichkeit gegeben hat, sich von seiner Mutter zu verabschieden. Morgan hat sich gleich bei zwei Männern entschuldigt und ich denke, sie wird mit Karadec noch ein Dreamteam werden... Aber: in langsamen Schritt. Ihre Verbindung zu Selena gefällt mir aber verdammt gut und wer weiß, vielleicht bringen Romans wirklich noch etwas mehr Licht in den Fall. Zumindest hat Selena ihre Wette gewonnen. Kann man bitte mehr sowas in der Art sehen?
#1.04 Überleben in der Wildnis
Der Ton der Serie hat sich mit dieser Episode verändert und das heißt nicht, dass es schlechter geworden ist, sondern viel mehr, dass man Morgans Fähigkeiten im Team offiziell anerkennt und sich nun auch daran gewöhnt hat, wie sie den Täter*innen auf die Spur kommt. Ohnehin war es eine Episode, bei der man den Humor wirklich gut setzen musste, da es um Kindesentführung ging. Es ist ein Thema, wo es jedem Elternteil eiskalt über den Rücken läuft. Kinder sind unschuldig und sollten ihre Kindheit genießen und nicht mit so etwas konfrontiert werden, wie wir es hier erlebt haben. Hier hat auch Morgan noch einmal ganz anders agiert, als sie es sonst tut. Da sie selbst Mutter von drei Kindern ist, wobei Tochter Ava aus noch immer ungeklärten Gründen ohne Vater aufwachsen muss, fühlte sich Morgan diesmal auch nicht in Topform. Ich denke nicht, dass es etwas mit dem Schlafmangel zu tun hatte, das wird sie schon öfters gehabt haben und ihren geistigen Fähigkeiten hat es sicherlich keinen Abbruch getan. Es war in meinen Augen die Tatsache, dass sie als Mutter selbst zu sehr emotional zu sehr involviert war und zum großen Teil sich auch selbst die Frage gestellt hat oder die bildliche Vorstellung hatte, wie es ihr ergehen würde, würden ihre Kinder entführt werden. Mia (Madeline Zima) tat mir sooo leid und ähnlich wie Morgan habe ich keine Sekunde geglaubt, sie könnte ihre eigenen Kinder entführt haben und ich bin froh, dass Morgan sich nicht von den anderen hat beirren lassen, sondern auf ihr Gefühl gehört hat. Den richtigen Täter finde ich sogar plausibel, zumindest wenn ich seine Perspektive einnehme. Ansonsten habe ich für Curtis (Mark Dancewicz) kein Verständnis, da es für mich unterstrichen hat, wie egoistisch er gehandelt hat. Jede*r verdient Glück in der Liebe, aber nicht auf diese Weise. Nicht wenn man die Kinder von der Frau entführt, die man angeblich so sehr liebt und dabei im Sinn hat, ihr einen angemessenen und für sie gewohnten Standard zu bieten. Das Traurige an dieser Geschichte ist auch, dass Wendell (Scott Kuza) sterben musste. Durch seinen Ökotrip und das Überleben in der Wildnis hat er seinen Kindern das Leben gerettet, weil sie durch ihn wussten, wie sie im Wald überleben, bis Hilfe da ist. Ich konnte vollkommen verstehen, dass Morgan durch diesen Fall nochmal erkannt hat, wie wichtig ihr ihre Kinder sind und sie ihnen das öfter zeigen will, auch wenn Ava das ungewohnt fand und hier der Humor wirklich gut gesetzt war.
#1.05 Vergiftete Liebe
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© 2024 Disney und seine verbundenen Unternehmen; Disney/David Bukach
Für mich war das eine der besten Episoden der bisherigen Staffel! Morgan wird immer besser ins Team eingebunden und vor allem werden ihre Fähigkeiten nicht mehr so hervorgehoben wie in den ersten Episoden. Das soll gar nicht heißen, dass es anfangs zu viel war oder dass die Serie jetzt schlechter wird (die Verlängerung für Staffel 2 ist ja schon durch). Ich finde nur, dass es besser eingebettet ist und man es immer normaler behandelt. Diesen Fall fand ich sehr interessant, da er so verstrickt-emotional und gleichzeitig auch schockierend gewesen ist, wie weit jemand geht bzw. zu was er in der Lage ist, wenn es um verletzte Gefühle geht. Hier muss ich auch mal ein Hoch auf die Technik aussprechen. Durch Monicas (Rosslyn Luke) sprechenden Drucker wurde klar, dass es sich um Mord handelt und sie körperlich durch eine Lähmung gar nicht mehr in der Lage war, zu sprechen. Die Vorgehensweise war echt krass und eigentlich von langer Hand geplant. Mord im Affekt sieht anders aus. Bei diesem Mord ging es aber nicht nur um verletzte Gefühle oder ausgenutzt worden zu sein, es ging auch um Mutterliebe. Monica als biologische Mutter von Gavin (Cary Christopher) musste ihn aber zur Adoption wegen ihres jungen Alters freigeben und hat sich an Bethany (Kathleen Munroe), die Adoptivmutter, herangemacht, hat ihr die große Liebe vorgespielt, doch das eigentliche Ziel war, Gavin bei sich zu haben. Ich finde es wirklich schwierig, da beide den Jungen geliebt haben und ich sogar noch mehr Mitleid mit Bethany habe. Ihre Tat ist nicht gut zu heißen, doch sie hat quasi drei Menschen verloren, die sie (ge-)liebt (hat): Monica, Gavin und ihren Mann (Lukas Kavner). Diesem rechne ich es hoch an, dass er nach allem die Schuld auf sich genommen hat, damit Gavin nicht ohne Mutter aufwachsen muss, wie es bei ihm der Fall war. Das zeigt mal wieder, dass man nicht will, dass andere das durchmachen, was man selbst durchlebt hat. Aufgelockert wurde diese Episode durch die Pillen-Sache von Ava, über die ich doch grinsen musste und gleichzeitig wieder festgestellt habe, was für eine tolle Dynamik Mutter und Tochter haben. Ein kleiner Tipp an Karadec noch: Besser das nächste Mal auf Morgan hören, wenn sie eine Waffe in der Hand hat, sonst gehst du wieder zu Boden.
#1.06 Für die Ewigkeit
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Ich sagte es zwar schon in der letzten Episode, aber die jetzige war wirklich die beste, weil sie alles beinhaltet, was ich mir als Serienfan erwarte. Ich muss zugeben, dass ich hier mehrfach meinen potenziellen Verdächtigen gewechselt habe, da wirklich jede*r der Erwähnten ein Motiv hatte, Elaine (Katie Ryan) zu töten und ich dachte auch für einen kurzen Moment, Morgan würde mit ihrer Annahme falsch liegen, dass es Assistentin Sam (Allison Jaye) nicht gewesen ist. Es wäre wirklich mal interessant, wenn ein Mord passiert, an den man sich nicht mehr erinnert, weil man so dicht war. Ich bin aber froh, dass es Sam nicht gewesen ist, weil sie so unschuldig gewirkt hat und für mich da auch nicht das Sprichwort "Stille Wasser sind tief" herrscht. Man hat Sam meiner Meinung nach einfach total angemerkt, dass sie nicht wusste, was los war und ich glaube ganz einfach, an einen Mord könnte man sich trotz allem irgendwie erinnern, eben auch weil es die besagten Schlüsselmomente gibt, bei denen einem nach und nach wieder alles einfällt und das war bei Sam nicht. Bei Eric (Derek Richardson) und auch Nina (Lynn Chen) hätte ich das Motiv für einen Mord viel zu klischeehaft empfunden und für mich arbeitet diese Serie auch nicht nach diesem Schema. Wenn man Elaine aber so betrachtet, dann kann man Eric ehrlich gesagt auch keine Affäre übelnehmen. Ich fand aber auch spannend, dass man Carmen (Natasha Elías) als mögliche Täterin eingebunden hat. Ihre Wut kann wahrscheinlich jede Mutter, aber auch jede Nicht-Mutter verstehen und warum sie zumindest so wütend auf das Mordopfer war, dass sie zumindest alles kaputt geschlagen hat. Es ist für mich vollkommen nachvollziehbar, dass Carmen an ihren Sohn gedacht hat, was mit ihm wäre, wenn sie ins Gefängnis wandern müsste. Das ist eine gute Spiegelung zu der Episode der vergangenen Woche und emotional war es das auch. Die Auflösung fand ich auch interessant und ich würde es nicht mal als 'herkömmliche' Notwehr bezeichnen. Da Elaine so paranoid wurde, ist es eigentlich ihr eigenes Verschulden gewesen, da sie ja nicht hätte ausflippen müssen. Gut gefallen hat mir auch Morgans kleiner Flirt mit dem Hausmeister, woraus sicherlich auch mehr wird, auch wenn ich das Gefühl habe, sie kommt zum Ende der Staffel mit Karadec zusammen. Zum Abschluss dieser Episode gab es noch einen tollen Moment zwischen Morgan und Selena. Ich finde ja sowieso, die beiden sollten Freundinnen werden. Man hat richtig gemerkt, welches Vertrauen die beiden zueinander haben und sich auch beidseitig respektieren und zu schätzen wissen.
#1.07 ???
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#1.08 ???
Review folgt...
#1.09 ???
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#1.10 ???
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#1.11 ???
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#1.12 ???
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#1.13 ???
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Daniela S. - myFanbase
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