Einstieg in die Serienwelt
Es gibt viele Dinge die einen über kurz oder lang von sich überzeugen – und im Falle des myFanbase-Teams gibt es ein paar Serien, die jeden einzelnen ganz besonders begeisterten. Unsere Autoren werfen einen Blick zurück, welche Serien sie dazu veranlassten, sich mehr über diese zu informieren und einen schließlich dazu führten, über neue Shows zu stolpern und eine Serienleidenschaft zu wecken.
Um eins vorweg zu nehmen: ich bin über Dreißig. Falls euch irgendwelche Serientitel so gar nix sagen: bitte nicht denken, ihr habt eine gute Serie verpasst, sondern geht einfach davon aus das ihr zu der Zeit noch nicht geboren ward. Um mir die größten Peinlichkeiten zu ersparen, lasse ich die klassischen Kinderserien mal außen vor, die man natürlich geschaut hat, aber ich war immer lieber spielen, als TV schauen.
Ich denke, es müsste so im Alter von acht Jahren gewesen sein, als ich anfing eine Serie mehr zu mögen als alle anderen. Es lief damals im ARD Vorabendprogramm jeden Abend eine andere amerikanische Serie. Hätte ich gekonnt, hätte ich alle geschaut. Meine Eltern erlaubten mir aber damals nur an einem Abend der Woche bis 20:00 Uhr aufzubleiben. Ich hatte also die Wahl zwischen fünf verschiedenen Serien aus den 80er Jahren. Nach einem anfänglichen wöchentlichen Wechsel zwischen "Hart aber Herzlich" und "Falcon Crest", blieb ich ziemlich schnell bei letzterem hängen. Ich würde diese Serie als meine erste Sucht beschreiben. Noch heute sehe ich meine Schwester und mich heulend vor dem Fernseher sitzen als Melissa starb. Als die Serie dann vor zwei Jahren auf DVD rauskam, habe ich sie mir natürlich bestellt und voller Erwartung direkt geschaut. Na ja, was soll ich sagen... ich war jung und wusste es nicht besser. Als Teenager waren dann die amerikanischen Soaps angesagt; ich wurde ein riesiger "California Clan"-Fan. Das passte so schön zwischen Mittagessen und Hausaufgaben machen, die Soaps liefen damals noch auf den heutigen "Hartz IV- Sendeplätzen".
Nun kommen wir zu den Serien, von denen ich erzählen kann ohne rot zu werden. Ich überlege gerade krampfhaft, ob ich zuerst von "Dawsons`s Creek" oder "Buffy" angefixt wurde. Keine Ahnung, aber geliebt und exzessiv gelebt habe ich beide. Jedenfalls kam ich über "Dawsons`s Creek" zu myFanbase (damals noch Capeside News). Diese Serie hat mich jede Woche auf ein Neues so berührt und mitgenommen, ich musste einfach darüber reden und war begeistert das einem das Internet so viel Möglichkeiten bot, sich auszutauschen. Zum Ende der vierten Staffel hin flaute meine Begeisterung allerdings extrem ab, die fünfte und sechste Staffel hab ich erst Jahre später auf DVD geschaut. Ich begann mich nur noch auf "Buffy" zu konzentrieren, dadurch kam ich dann auch ins Autorenteam, da ich einfach alles über die Serie wissen und auch weitergeben wollte. Ich muss sagen, als "Buffy" abgedreht war hatte ich einen kleinen Durchhänger, war quasi Serienüberdrüssig geworden. Ich war einfach zu "müde" um mich nochmal so in eine Serie reinzuhängen. Zeit für eine Pause.
Ich hab wirklich bestimmt über drei Jahre keine Serie mehr geschaut, da ich jemand bin, der sich wirklich in Serien reinhängt, sie mit lebt - und fühlt. Leider haben mich "Dawsons's Creek" und "Buffy" in den letzen Staffeln sehr enttäuscht, wie auch so viele andere Serien die zu lange künstlich am Leben gehalten wurden, aber das steht auf einem anderen Blatt.
Den Weg zurück habe ich dann über "24" gefunden, da wurde ich von einem Kumpel angefixt der die erste Staffel auf DVD hatte. Was soll ich sagen, nun bin ich seit einigen Jahren wieder mittendrin im Vollrausch. Ich schaue allerdings mittlerweile nur noch Serien auf DVD und nicht mehr im TV. Meine Nerven halten es nicht aus, nur eine Folge pro Woche zu schauen. Ein weiterer Spleen von mir ist, dass ich fast nur Serien, die schon abgedreht sind, schaue. In meinem Alter muss man schließlich schon drüber nachdenken, ob man bei Veröffentlichung der nächsten Staffel überhaupt noch lebt.
Ich hab mittlerweile auch schon so ziemlich alles aufgeholt aus den verpassten Jahren und mir von "Veronica Mars" über "Die Sopranos" bis "Lost" (um nur einen Bruchteil zu nennen) alles reingezogen. Für mich persönlich sind Serien einfach viel spannender als Filme, die nach zwei Stunden vorbei sind. Ich kann das Leben der Charaktere über Jahre verfolgen, sehen, wie sie sich weiterentwickeln, Höhen und Tiefen meistern und ich baue eine ganz andere Bindung zu der Geschichte auf. Serien gehen da weiter wo Filme aufhören.
Abschließend muss ich sagen das bisher nur "Veronica Mars" ansatzweise an die Magie, die ich bei "Dawsons's Creek" und "Buffy" empfunden habe, herangekommen ist. Bis heute sind diese beiden Serien meine All-Time-Favorites, unübertroffen in ihrer Geschichte und ihrer Darsteller. Nie wieder habe ich bei einer Liebesgeschichte so mitgelitten wie bei der von Joey und Dawson oder ein Mädchen so bewundert wie Buffy. Aber das ist wohl wie mit der ersten großen Liebe... die vergisst man eben nie. | Nina V.
Ich glaube, man plant es nicht unbedingt, sich von der Serienwelt mitreißen zu lassen - man wird einfach so rein geschmissen und in meinem Fall kann ich nicht einmal genau sagen wann dies war. Schon in der Grundschulzeit guckt ja jeder gerne Zeichentricksendungen und mir hat es immer besonders viel Spaß gemacht, am nächsten Tag in die Schule zu gehen und mich mit meinen Freundinnen über die letzte Folge von "Hey Arnold" zu unterhalten. An meine erste richtige TV-Serie erinnere ich mich noch heute immer wieder gerne. Es handelt sich dabei um die Comedy Serie "Full House". Charaktere, wie die niedliche Michelle oder der coole Onkel Jesse, haben mich sofort in den Bann gezogen und schon bei der Melodie des Intros werden bei mir heute noch Kindheitserinnerungen geweckt.
Jedoch war "Full House" für mich noch lange nicht der Einstieg in die Serienwelt. Erst ein paar Jahre später, als meine Grundschulzeit sich langsam dem Ende näherte, entdeckte ich eine Serie für mich, die mich wohl mein ganzes Leben begleiten wird. Denn niemand kann sich von den frechen und viel zu schnell gesprochenen Dialogen der "Gilmore Girls" losreißen. Von da an begann ich auch, mir Serienboxen anzuschaffen. Ich weiß noch, wie überglücklich ich nach Hause kam, als ich mir von meinem gesparten Geld die erste Staffel der Serie gekauft hatte. Nach und nach vergrößerte sich die Sammlung, aber man erkennt noch deutlich, dass die "Gilmore Girls"-Staffeln am meisten abgegriffen sind.
Durch Zufälle, wie das willkürliche Zappen durch die Fernsehkanäle, bin ich schließlich auf weitere Serien, wie "O.C., California" und "One Tree Hill" gestoßen, womit meine Serienbegeisterung eine beschlossene Sache war. Mit dem Wechsel in die Mittelstufe begann ich mich immer mehr im Internet aufzuhalten und fing an, mich auf Portalen und in Forum über meine Lieblingsserien auszutauschen.
Und heute? Heute kann ich sagen, dass Serien sich zu meinem liebsten Hobby entwickelt haben und die Liste meiner gern gesehen Serien immer länger wird. Doch ich werde nie vergessen, womit alles begonnen hat. | Laura Kulik
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